Kia K4 setzt auf Vielseitigkeit statt Vollelektrik

Mit klaren Linien und kraftvoller Silhouette positioniert sich der K4 zwischen klassischem Kompakten und sportlichem Kombi.
Der neue Kia K4 kommt 2026 als Nachfolger des Ceed. Mit Benzinmotoren, modernem Innenraum und europäischer Fahrwerksabstimmung hat er das Zeug zum gefragten Kompakten.
Kia setzt auf breiter Front auf Elektroantriebstechnik. Dabei fällt der Verbrenner allerdings nicht hinten über, denn Kia weiß, dass noch nicht alle Kunden für Elektroautos bereit sind. Zwar liegen die Koreaner über Marktdurchschnitt, aber auch unter den Kia-Kunden entscheidet sich nur rund jeder vierte für ein BEV. Um die restlichen drei Viertel abzuholen, bringen die Koreaner in der Kompaktklasse Anfang 2026 den neuen K4, der ausschließlich mit konventionellen Verbrennerantrieben – teilweise hybridisiert – bestückt ist. Der neue K4, der auf anderen Märkten bereits eingeführt wurde, löst dabei den Ceed ab.
Dynamischer Kombi-Steilheck-Mix
Das Schrägheckmodell für Europa misst 4,44 Meter in der Länge, ist 1,85 Meter breit und 1,44 Meter hoch. Der Radstand streckt sich auf 2.720 Millimeter. Damit zeigt er sich etwas ausladender als der Klassenprimus VW Golf. Die sportlich geschnittene Silhouette siedelt sich irgendwo zwischen klassischem Kompakten und Kombi an. An den vorderen Türen trägt der K4 klassische Bügeltürgriffe, an den hinteren Portalen versteckt er die Griffe in der Fensterstrebe. Die Front mit den T-förmigen LED-Leuchten nimmt klare Anleihen an den Elektromodellen der Marke. Hinzu kommt ein echter Kühlergrill im typischen Kia-Zuschnitt. Im unteren Teil der Schürze öffnen sich ein weiteres Kühlermaul sowie flankierend Kühlluftschächte für die Bremsanlage.
Die Heckansicht offenbart eine weit abfallende Dachlinie, die in einen großen Dachkantenspoiler übergeht. Die Scheibe darunter fällt eher schmal aus. Unterhalb der markanten Abrisskante spannt sich ein nicht durchgehendes LED-Leuchtenband, das seitlich senkrecht abfällt, über die Heckklappe. Das Untergeschoss wird von angedeuteten Entlüftungsschächten, einem ebenso angedeuteten Diffusor sowie dem Kennzeichenfeld geprägt. Akzente setzen unter anderem hochglanzschwarze Verkleidungen an Radläufen, Seitenschwellern und Außenspiegeln. In die Radläufe packt Kia 17- oder 18-Zoll große Leichtmetallfelgen.
Der Laderaum schluckt je nach Antriebsvariante 328 (Mildhybrid) oder 438 Liter (Benziner) Gepäck. Wird die Rückbanklehne umgelegt, so steigt das Ladevolumen auf 1.107 respektive 1.217 Liter. Die in Amerika erhältliche Limousinen-Version wird übrigens, im Gegensatz zum EV4, in Europa nicht angeboten. Auf die Frage nach einem K4 Kombi verweigert Kia aktuell noch die Aussage, was Raum für Spekulationen und Erwartungen lässt.
Bildschirmlandschaft im Cockpit
Die horizontal gegliederte Cockpitlandschaft des Kia K4 setzt auf die übliche Bildschirmlandschaft. Das Panoramadisplay kombiniert die beiden jeweils 12,3 Zoll großen Bildschirme des digitalen Kombiinstruments und des Navigationssystems sowie einen 5,3 Zoll großen Touchscreen zur Steuerung der Klimatisierungsfunktionen. Natürlich bietet die neueste Generation des Kia-Infotainmentsystems serienmäßig zahlreiche Online-Dienste. Ein KI-Assistent unterstützt die Sprachsteuerung. Smartphones lassen sich drahtlos per Apple Carplay und Android Auto einbinden. Karten- und Software-Updates können "Over-the-Air" (OTA) durchgeführt werden.
Für Audiogenuss an Bord sorgt ein Harman-Kardon-Soundsystem, Zugang gewährt ein smartes Schlüsselsystem. Komfort garantieren beheizte und belüftete Vordersitze, die mit schwarzem Kunstleder überzogen sind.
Mit an Bord ist auch eine breite Palette an Assistenzsystemen. Dazu gehören unter anderem Totwinkelwarner mit Lenk- und Bremseingriff, Querverkehrswarnung hinten, adaptiver Tempomat mit Autobahnassistent, Frontkollisionswarner, Notbremsassistent und 360-Grad-Überwachung.
Die Bedienung ist mit vielen haptischen Tasten, unter anderem für die wie gewohnt üppigen Komfort-Features, sehr anwenderfreundlich. Die Koreaner widersetzen sich darüber hinaus dem Trend zur Verstummelung der Automatik-Schalthebel und belassen es auch in Europa beim sehr amerikanisch anmutenden, wuchtigen Stock in der Fahrzeugmitte.
Drei Benziner und ein Mildhybrid
Auf der Antriebsseite setzt der neue K4 ausschließlich auf Verbrenner, die mit Benzin befeuert werden und die Vorderräder antreiben. Basistriebwerk ist ein Einliter-Turbodreizylinder mit 115 PS. Hier werden die sechs Gänge manuell sortiert. Zweiter Benziner ist ein 1,6-Liter-Vierzylinder-Turbobenziner, der in den Leistungsstufen 150 und 180 PS zu haben ist. Hier, wie auch beim folgenden Mildhybrid, wird per Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe geschaltet. Als einziger elektrifizierter Antrieb fungiert das per 48-Volt-System aufgerüstete Basistriebwerk 1.0 T-GDI, das es aber auch mit Hybridisierung bei 115 PS belässt. Später soll ein Vollhybrid folgen.
Europäische Fahrwerksabstimmung
Das Fahrwerk des in Mexiko gebauten Kompakten bekommt für den hiesigen Markt eine ganz neue Abstimmung. Sie soll sportlichere Kurvenfahrten ebenso ermöglichen wie erhöhten Komfort auf der Langstrecke. Zu Letzterem trägt auch das für die Kompaktklasse hervorragende Raumangebot bei. Vorn reist man mit 991 mm Kopfraum, hinten mit 973 mm. Die Beinfreiheit beträgt vorne sogar 1074 mm und hinten immer noch sehr gute 974 mm.
Zu einem direkten Fahrverhalten soll eine modifizierte Lenkung verhelfen, die nur 2,41 Umdrehungen von Anschlag zu Anschlag benötigt. Verbrauchswerte hat Kia noch nicht bekannt gegeben, mit einer Tankkapazität von 47 Litern dürfte aber eine zufriedenstellende Reichweite gewährleistet sein.
Starten soll der neue Kia K4 Anfang 2026 in Deutschland. Preise und weitere Ausstattungsdetails sollen erst zum Marktstart bekannt gegeben werden.