Lohnt sich der Duster Cargo als Lieferwagen?

Der Dacia Duster Cargo wirft eine spannende Frage auf: Kann ein SUV als günstiger Lieferwagen funktionieren? Mit bis zu 1.149 Litern Ladevolumen, Hybridantrieb und Allrad-Optionen richtet sich der Wagen an Gewerbetreibende mit kleiner Flotte – oder große Pläne bei kleinem Budget. Doch was bedeutet das in Zahlen? Wir machen den Kostencheck.
Der Duster Cargo basiert auf dem neuen Duster, verzichtet aber auf die Rückbank. Stattdessen bietet er eine ebene Ladefläche mit widerstandsfähigem Holzboden, rund 1.345 mm Ladelänge und über 1.100 Liter Ladevolumen. Das macht ihn zum SUV mit Van-Ambitionen, unterstützt durch N1-Zulassung für gewerbliche Nutzung.
Die Basisversion kommt mit 1,2-Liter Mildhybridmotor, 130 PS und Allradantrieb. Optional steht ein 155-PS-Hybrid mit Frontantrieb zur Wahl. Beide Motoren setzen auf Effizienz – doch wie sieht es beim Preis aus?
Anschaffungskosten im Vergleich
Dacia hat sich noch nicht final zu den Preisen geäußert, doch Experten erwarten einen Einstiegspreis unter 22.000 Euro netto. Damit liegt der Duster Cargo deutlich unter etablierten City-Vans wie dem VW Caddy Cargo oder Peugeot Partner, die meist erst bei 25.000 bis 30.000 Euro starten.
Selbst mit Allradantrieb dürfte der Dacia die 25.000-Euro-Marke nur knapp überschreiten – ein ungewöhnlich günstiger Einstieg für ein Fahrzeug mit Offroad-Fähigkeiten.
Betriebskosten und Verbrauch
Der Hybridantrieb sorgt für realistische Verbrauchswerte zwischen 5,5 und 6,5 Litern pro 100 Kilometer. Damit ist der Duster im urbanen Lieferalltag konkurrenzfähig, zumal er keine aufwändige Elektrifizierung mitbringt. Der Verzicht auf komplexe Assistenzsysteme hält Wartungs- und Reparaturkosten niedrig – ein Vorteil für Handwerker und Start-ups, die auf Budgeteffizienz achten.
Dazu kommt: Dacia punktet mit günstigen Ersatzteilen und hoher Werkstattverfügbarkeit – ein unterschätzter Kostenfaktor im Betriebsalltag.
Ladevolumen: groß genug für den Alltag?
Mit 1.149 Litern Ladevolumen und 430 kg Zuladung liegt der Duster Cargo unter klassischen Kastenwagen, aber deutlich über Kombis oder Hochdachkombis im unteren Segment. Für Kurierdienste, Werkzeugtransporte oder mobile Dienstleister reicht das locker – es sei denn, es geht um palettierte Ware oder schweres Gerät.
Dank Trennwand, Verzurrösen und flacher Ladefläche ist die Nutzung praktisch – und durch die SUV-Plattform bleibt die Fahrzeughöhe kompakt. Ein Vorteil beim Parken und in der Stadt.
Allrad und Bodenfreiheit: ein echter USP
Der größte Unterschied zu Vans: Der Duster Cargo ist optional mit Allrad erhältlich. Zusammen mit über 200 mm Bodenfreiheit kann er dort ausliefern, wo andere festfahren – auf Feldwegen, Baustellen oder in winterlichen Regionen. Für Forstbetriebe, Landhandwerker oder Bergregionen ist das ein Alleinstellungsmerkmal.
Verzicht statt Luxus
Klar ist: Der Duster Cargo spart auch bei Komfort und Innenraumdetails. Die Verkleidung ist funktional, die Geräuschdämmung rudimentär, das Cockpit reduziert. Wer Apple CarPlay, Assistenzsysteme oder Navigation erwartet, muss aufrüsten – oder verzichten.
Doch genau dieser Minimalismus macht den Duster so attraktiv für Gewerbe: keine teuren Extras, nur das Nötigste – und das solide verpackt.