Diese Selbstzünder dürfen dennoch fahren
Autos, die ein H-Kennzeichen führen, dürfen Umweltzonen auch ohne Plakette befahren. Dieselmodelle sogar Dieselfahrverbotszonen.
Weil Oldtimer in der Regel nur sehr wenig bewegt werden, ist ihr Fahranteil am Gesamtverkehr entsprechend gering. Daher hat der Gesetzgeber bei der Einführung der Umweltplaketten eine Ausnahmeregelung für Oldtimer auf den Weg gebracht.
Oldtimer mit deutscher Zulassung, die ein H-Zulassungskennzeichen (H = historisch) bzw. ein rotes 07-Kennzeichen führen, dürfen, egal ob sie mit einem Diesel oder einem Benziner bestückt sind, Umweltzonen ohne Plaketten befahren.
Das bedeutet aber nicht, dass Oldtimer von Diesel-Fahrverboten grundsätzlich nicht betroffen sind. Hier legt jede Stadt, die über eine Dieselfahrverbotszone verfügt, selbst fest, welche Ausnahmeregelungen es gibt.
H-Kennzeichen hilft auch bei Dieselfahrverbot
Aktuell haben nur die Städte Darmstadt, Stuttgart und München spezielle Dieselfahrverbotszonen ausgewiesen – und in allen drei dürfen Fahrzeuge mit H-Kennzeichen dank entsprechender Ausnahmeregelungen ungehindert einfahren. De facto sorgen damit H-Kennzeichen auch in Dieselfahrverbotszonen aktuell überall für freie Fahrt mit dem betagten Selbstzünder.
Der Weg über das H-Kennzeichen Dieselfahrverbote zu umgehen ist zwar möglich, aber nicht ganz ohne Hürden. Zuallererst muss das entsprechende Fahrzeug wenigstens 30 Jahre alt sein. Zudem muss es sich in einem weitgehend originalen Zustand befinden, damit es von einem Gutachter als H-Kennzeichen-tauglich eingestuft wird.
Jetzt gelten Diesel aber als bevorzugte Wahl für Vielfahrer. Ein Blick in die einschlägigen Fahrzeugbörsen zeigt, dass 30 Jahre alte Selbstzünder nicht selten mit hohen sechsstelligen Laufleistungen aufwarten und begleitend die entsprechenden Verschleißerscheinungen mitbringen. Zudem stammen die jetzt an der Schwelle zum Oldtimer stehenden Modelle aus Mitte der 1990er-Jahre, einer automobilen Boomzeit, in der nur wenige Modelle für ihre Besitzer mehr als nur Nutzwert boten. Gut erhaltene und gepflegte Exemplare mit geringem Kilometerstand sind entsprechend rar.
Wir sprechen hier von den ersten TDI-Triebwerken in Golf III und der ersten Generation des Audi A4, schwachbrüstigen Saugdieseln und ersten Turbodieseln in der Mercedes C-Klasse (W202) und der E-Klasse (W210). Bei BMW werkelten in 3er und 5er td- und tds-Motoren.
Eine Auswahl an Diesel-Modellen, die im Jahrgang 1996 auf den Markt kamen, also jetzt vor der Schwelle zum Oldtimer stehen, haben wir Ihnen in der Fotoshow zusammengefasst.