Bereitet Blume seinen Porsche-Abgang vor?
Es bahnt sich das Ende von Oliver Blume als Porsche-CEO an. Einerseits verteidigt er die Doppelrolle als Chef des Sportwagenbauers und des VW-Konzerns, andererseits betont er deren Endlichkeit.
Nach einem Bericht der "Wirtschaftswoche" kamen in der vergangenen Woche Gerüchte auf, Oliver Blume könnte als Porsche-Vorstandschef aufhören. Er wolle den Posten aufgeben, um sich auf seine Rolle als Vorstandsvorsitzender des Volkswagen-Konzerns zu konzentrieren. Die Suche nach einem Nachfolger laufe beim Sportwagenbauer aus Stuttgart bereits. Eine Bestätigung von offizieller Seite gab es dazu nicht. Die "Bild"-Zeitung wollte sogar erfahren haben, dass sich an Blumes Doppelrolle gar nichts ändern werde. "Die Eigentümerfamilien unterstützen die Doppelfunktion weiter", hieß es seinerzeit in der Online-Ausgabe des Boulevardblattes.
Blume verteidigt Doppelrolle, aber...
Doch inzwischen musste Porsche aus dem Deutschen Aktienindex Dax ausscheiden, woraufhin Oliver Blume ein Gespräch mit der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" führte. Darin verteidigt er, dass beide Posten aktuell in einer Person vereint sind: "Die Doppelrolle im Volkswagen-Konzern und bei der Porsche AG bringt beiden Unternehmen viele Vorteile. Sie war von Beginn an bewusst so gesetzt", sagte Blume. Er betonte jedoch fast im selben Atemzug deren Endlichkeit: "Und gleichzeitig ist es kein Geheimnis, dass diese Doppelrolle nicht auf Dauer ausgelegt ist."
Blume habe den Anspruch, beide Unternehmen "zu einhundert Prozent" zu führen. Ob das möglich ist, ziehen einige entscheidende Figuren jedoch stark in Zweifel. Beispielsweise Daniela Cavallo, die Betriebsratschefin des VW-Konzerns. Das "Handelsblatt" zitiert aus einer Rede während einer Betriebsversammlung im Stammwerk Wolfsburg vor wenigen Tagen, in der sie unverholen Kritik an Blume übte: "Der Vorstandsvorsitzende kann in Wolfsburg kein Halbtags-Chef sein und die restliche Zeit bei Porsche verbringen. Dieser Zustand muss enden", so die 50-Jährige. Spitzen der Gewerkschaft IG Metall und einflussreichen Aktionärsvertretern ist Blumes Doppelfunktion schon länger ein Dorn im Auge.
Genauer Zeitpunkt unbekannt
Dass er nicht auf ewig sowohl Porsche- als auch VW-Vorstandschef sein werde, hatte Oliver Blume in der Vergangenheit bereits gesagt. Genau wie diesmal blieb der genaue Zeitpunkt für seinen Abgang von der Porsche-Spitze allerdings im Unklaren. Insofern ist weiterhin nicht bekannt, wann genau ein neuer Chef an die Porsche-Spitze rückt. Dass es in nicht allzu ferner Zukunft dazu kommen wird, dürfte nach den jüngsten Aussagen jedoch klar sein.
Hinweis: In der Fotoshow informieren wir Sie über die für den neuen Porsche Cayenne EV geplante induktive Ladefunktion.