Das ist der neue Porsche-Chef

Die viel kritisierte Doppelrolle von Oliver Blume als Chef des Volkswagen-Konzerns und von Porsche endet bald. Für die Führung in schwierigem Fahrwasser hat der Sportwagenbauer bereits einen Nachfolger gefunden.
Die Ablösung von Oliver Blume als Porsche-Chef hatten vor allem Aktionärsvertreter, aber auch der Betriebsrat lange gefordert. Der Manager selbst sagte kürzlich zur dpa: "Meine Doppelrolle ist nicht für die Ewigkeit ausgelegt." Blume hatte die Doppelfunktion dabei zwar auch verteidigt, weil sie enorme Vorteile bei der Restrukturierung des Konzerns bringe. Doch nun bestätigte der Sportwagenbauer in einer Ad-hoc-Mitteilung, was seit Wochen durch die Gerüchteküche wabert: Oliver Blume wird bald als Porsche-Chef aufhören und sich komplett auf seinen Job als Vorstandschef des VW-Konzerns konzentrieren.
Von Porsche über Ferrari und McLaren zurück zu Porsche
Zudem ist bereits klar, wer Blume als Porsche-Chef beerben soll. "Dr. Michael Leiters steht als potenzieller Nachfolger als Vorsitzender des Vorstands zur Verfügung", heißt es in der Mitteilung weiter. Mit ihm werden Verhandlungen aufgenommen. Leiters ist ein promovierter Maschinenbauer und bekleidete von Juli 2022 bis Frühjahr 2025 den Chefposten bei McLaren Automotive. Zuvor war er Technischer Direktor bei Ferrari. Und er bringt Stallgeruch mit: Vor seiner Zeit in Italien war Leiters bereits 13 Jahre bei Porsche tätig.
Der neue Porsche-CEO soll jedoch frühestens ab Januar starten. Der "Bild" zufolge sind der Entscheidung monatelange Beratungen des Aufsichtsratschefs und Großaktionärs Wolfgang Porsche mit Vertrauten vorangegangen. Leiters hatte seinen Posten bei McLaren Ende April niedergelegt.
Porsche in schwerer Krise
Porsche befindet sich in einer schweren Krise. Gewinn und Rendite sind seit geraumer Zeit im Sinkflug. Allein 2025 hatte Porsche viermal vor niedrigeren Gewinnen warnen müssen. Der Konzern erwartet nur noch eine Rendite von maximal zwei Prozent. Der Sportwagenbauer will seine Elektropläne verschieben und stattdessen wieder mehr Geld in die Auffrischung margenstarker Verbrenner investieren – das kostet Milliarden, die aufs Ergebnis schlagen.
Zuletzt hatte Porsche mitgeteilt, dass sich Unternehmen und Betriebsrat bereits über eine Verschärfung des Sparkurses austauschen. Laut "Bild"-Bericht will Blume diese Krisengespräche zwischen Management und Arbeitnehmern noch bis zum Ende seiner Amtszeit abschließen.