Auspuff zu laut
Ein Polizist hat in den USA einen Dodge-Charger-EV-Fahrer gestoppt, weil sein Auspuff angeblich zu laut war. Das Elektroauto hat natürlich gar keinen Auspuff.
In Stillwater im US-Bundesstaat Minnesota hat ein Elektroautofahrer einen Moment erlebt, den man sich kaum ausdenken kann. Ein State Trooper hat seinen Dodge Charger EV angehalten – und zwar wegen "super lauter" Auspuffgeräusche. Das Problem: Das Fahrzeug hat natürlich gar keinen Auspuff.
Fahrer Mike war in einer Gruppe von Autoliebhabern unterwegs, als ein Polizeiwagen plötzlich die Verfolgung aufnahm. Am Straßenrand konfrontierte ihn der Beamte sofort mit dem Vorwurf, sein Fahrzeug sei zu laut. Mikes Hinweis, dass es sich um ein Elektroauto handelt, wischte der Polizist beiseite. Stattdessen suchte er nach weiteren Verstößen – und bemängelte fehlende Kennzeichen.
Das Bußgeld sorgt für Stirnrunzeln
Am Ende hat Mike ein Ticket mit gleich drei Punkten erhalten: "lauter Auspuff", "fehlende Kennzeichen" und "öffentliche Ruhestörung". Besonders pikant: Der Beamte behauptete sogar, Mike sei in der Vergangenheit schon einmal wegen seines Auspuffs verwarnt worden – allerdings damals mit einem Verbrenner. Mike ist anscheinend als notorischer Ruhestörer abgestempelt.
Lärmgesetze in Zeiten neuer Autotechnik
Viele Städte in den USA – wie auch in Europa – verschärfen derzeit ihre Lärmschutzverordnungen. Für klassische Sportwagen mag das sinnvoll sein, doch Elektroautos stellen die Behörden vor neue Herausforderungen. Fahrzeuge wie der Dodge Charger EV verfügen zwar über künstlich erzeugte Motorensounds, diese lassen sich aber je nach Fahrmodus variieren – und oft sind sie deutlich leiser als bei Verbrennern. Fun Fact: Im Juni 2025 beauftragte die US-Verkehrssicherheits-Behörde NHTSA Dodge mit einem Rückruf, weil der künstliche Auspuffsound der E-Autos zu leise war.
Zwischen Irrtum und Realität
Obwohl Mike den Vorwurf zurückwies, bleibt der Fall bislang ungeklärt: Der Strafzettel ist nach Recherchen von The Drive nicht im System des Gerichts eingetragen, obwohl eigentlich eine Anhörung vorgesehen wäre. Bis heute versucht er vergeblich, einen Termin zu bekommen. Für ihn ist das Ganze ein absurdes Beispiel dafür, wie die Realität der Elektromobilität und alte Denkmuster aufeinanderprallen – seine Verwunderung macht er mit einem Post bei Instagram öffentlich.
Dodge selbst freut sich bei seinem künstlichen Elektroauto-Sound über eine Laustärke auf Hellcat-Niveau und betont, dass man damit die Ruhe eines typischen Elektroautos "zerstöre". Ob der Seriensound dem State Trooper zu laut war, oder ob der Soundgenerator manipuliert war, ist bisher nicht bekannt.