Ein Dach aus Solarzellen für die Autobahn

Ein mit Solarzellen bestücktes Dach über Autobahnen könnte viele Möglichkeiten bieten. In Österreich soll jetzt eine entsprechende Teststrecke aufgebaut werden.
Autobahnen und Schnellstraßen haben einen immensen Flächenbedarf, Photovoltaikanlagen ebenfalls. In einem Forschungsprojekt des AIT (Austrian Institute of Technology) wird jetzt versucht Straßenbau und Solarenergiegewinnung zu kombinieren. Finanziert wird das Projekt vom Österreichischen Klimaschutzministerium (BMK), der FFG sowie dem Verkehrsministerium aus Deutschland und dem Schweizer Bundesamt für Straßen (ASTRA).
Dach mit Mehrfachnutzen
Eine Straße mit Dach könnte viele Vorteile in sich vereinen. Ein Dach könnte die Fahrbahndecke vor Hitze und Regen schützen und damit schonen, könnte Einsparungen beim Winterdienst bringen, könnte den Lärmschutz erhöhen und mit der Integration von Solarmodulen auch Strom liefern. Im Forschungsprojekt gehe es mit der Idee einer Überdachung von Autobahnen aber vor allem darum, die Praxistauglichkeit für die Integration von Solarstromanlagen im Straßenraum sowie deren Wartung im Rahmen des Straßenerhaltungsmanagements zu testen.
Bau einer Teststrecke geplant
Gemeinsam mit den Projektpartnern Fraunhofer Institut für Solare Energiesysteme ISE und Forster Industrietechnik GmbH soll im ersten Teil des Projekts ein Entwurf für einen Prototypen einer derartigen PV-Straßenüberdachung ausgearbeitet werden. Dabei werden ein entsprechend angepasstes Photovoltaik-Konzept für die Anwendung geeigneter Module und eine dazu passende Tragkonstruktion entwickelt. Diese soll alle Sicherheitsanforderungen erfüllen und möglichst viele der gewünschten positiven Nebeneffekte realisieren.
Im zweiten Teil des Projekts soll dann ein Prototyp als Demonstrator erstellt, mit Messtechnik ausgerüstet und ein Jahr lang im Betrieb wissenschaftlich begleitet werden. Damit können dann in Folge auch die Überdachungen in Bezug auf Entwässerung, Wind- und Schneelasten und Verkehrssicherheit untersucht werden.