Golf SportWagen und Alltrack
Allerdings nur in den USA. Dort lässt Volkswagen den Golf SportWagen und Alltrack bald offiziell auslaufen. An die Stelle der Kombis sollen nun SUVs treten.
Nach 53 Jahren ist Schluss: Volkswagen of America verbannt nun auch die letzten Kombis aus seiner Modellpalette. Das Modelljahr 2019 des Golf Variant, der in den USA den Beinamen SportWagen trägt, und des etwas kerniger gestylten Golf Alltrack wird das vorerst letzte sein. Wobei letzterer noch etwas länger existieren darf: Erst im Dezember rollt der letzte Alltrack in Puebla, Mexiko, vom Band. Beim SportWagen ist schon vorher Schluss.
Nur noch Limousinen und SUVs
Da kürzlich auch der Beetle auslief, besteht Volkswagens US-Portfolio fortan nur noch aus wenigen Limousinen und SUVs: Golf, Jetta, Passat, Arteon, Tiguan und Atlas: Größer ist das Angebot nach Streichung der Kombis nicht mehr. Mit dem Erfolg der SUVs begründet VW USA auch die Entscheidung gegen die Kombis: Weil laut Firmenangaben 47 Prozent des Gesamtmarktes und bei VW gar mehr als 50 Prozent des Umsatzes mit den Soft-Geländewagen erzielt werden, fallen die Gölfe mit Kombi-Heck hinten runter.
Zudem stünden weitere SUVs bereit, die in den nächsten zwei Jahren ins Modellprogramm aufgenommen werden: Der Atlas Cross Sport, die Serienversion des elektrisch angetriebenen ID. Crozz und ein für 2021 angekündigtes Modell, das sich unterhalb des Tiguan ansiedelt. Auch die anderen angekündigten Vertreter der ID.-Familie sollen die Rolle des Familientransporters von den Kombis übernehmen, sagt Scott Keogh, Präsident und CEO von Volkswagen of America.
Knapp 22.000 Dollar für den Golf SportWagen
Den mindestens 26.895 Dollar (fast 24.000 Euro) teuren Golf Alltrack gibt es nur mit 1,8-Liter-Turbobenziner, der 170 PS leistet und maximal 270 Newtonmeter bereitstellt. Allradantrieb ist serienmäßig, genau wie ein manuelles Sechsgang-Getriebe. Wer ein Sechsgang-DSG möchte, zahlt 1.100 Dollar Aufpreis. Den Golf SportWagen gibt es entweder mit 1,4-Liter-TSI (150 PS und maximal 250 Nm) oder dem 1.8er aus dem Alltrack. Bei ihm starten die Preise bei 21.895 Dollar (etwa 19.500 Euro).
Damit endet die mehr als ein halbes Jahrhundert währende Kombi-Ära des amerikanischen VW-Ablegers. Es begann 1966 mit dem 1600 Squareback Sedan, dessen luftgekühlter Boxer 66 PS entwickelte und der über zwei Kofferräume vorne und hinten verfügte. Fünf Jahre später folgte der Typ 412 Wagon mit bereits 81 PS. Den ersten Passat brachte Volkswagen ebenfalls nach Nordamerika, allerdings mit der Modellbezeichnung Dasher. Ähnlich lief es mit der B2-Generation, die in den USA Quantum hieß. Sie wurde Ende der Achtzigerjahre vom in Brasilien gebauten Fox abgelöst, der unter anderem als zweitüriger Kombi mit Fließheck erhältlich war.
Ab 1990 durfte der Passat auch in den USA seinen gewohnten Namen tragen. Allerdings hieß der Kombi dort nicht Variant, sondern Wagon. Highlight war die 275 PS starke W8-Version des Passat B5. Zwischen 2001 und 2005 und dann wieder zwischen 2008 und 2014 wurde der kompakte Volkswagen-Kombi als Jetta verkauft. 2015 kam dann der Golf SportWagen, 2017 folgte der Alltrack.