36 Nächte 2025 gesperrt
Auch 2025 kommt es im Schweizer Gotthard-Tunnel auf der A2 Luzern – Chiasso zu regelmäßigen Nachtsperren.
Grund dafür sind die turnusmäßigen Reinigungs- und Wartungsarbeiten, die jährlich durchgeführt werden, um den Betrieb der 16,9 Kilometer langen Tunnelröhre sicherzustellen. Für das kommende Jahr sind 34 Nächte mit Einschränkungen geplant.
Alternativrouten
Während der Nachtsperren können Reisende auf andere Routen ausweichen:
- San-Bernardino-Route (A13 Chur – Bellinzona): Diese großräumige Umfahrung eignet sich besonders bei längerfristigen Sperrungen.
- Gotthard-Pass: Der nahegelegene Pass bietet eine direkte Alternative. Allerdings ist er für Fahrzeuge mit Camping-Anhängern ungeeignet und während der Wintersaison (Oktober bis Ende Mai) gesperrt.
- Simplonpass: Eine zusätzliche Option, die vor allem bei Stau auf den anderen Alternativrouten in Betracht gezogen werden kann.
Nachtsperren für Sondertransporte
Neben den geplanten Wartungsarbeiten bleibt der Gotthard-Tunnel auch weiterhin einmal wöchentlich für den regulären Verkehr gesperrt. Diese Sperrungen, meist von Mittwoch auf Donnerstag zwischen 23:00 und 01:00 Uhr, ermöglichen Sondertransporten eine freie Durchfahrt.
Die Termine für die Sperrungen:
Die Nachtsperren verteilen sich auf die Monate März, April, Juni, September und Oktober 2025. Gesperrt wird jeweils nachts, wobei die Wochenenden von den Sperrungen ausgenommen sind. Hier die genauen Termine:
Wichtig: Autofahrende sollten die Sperrzeiten bei der Reiseplanung berücksichtigen, um Verzögerungen zu vermeiden.
Bedeutung des Gotthard-Tunnels
Der Gotthard-Strassentunnel, mit einer Länge von 16,9 Kilometern der längste Strassentunnel in den Alpen und der viertlängste der Welt, stellt eine der zentralen Verkehrsverbindungen durch die Schweizer Alpen dar. Er ist Teil der Nationalstrasse A2, die von Basel bis Chiasso verläuft, und verbindet die Gemeinden Göschenen im Kanton Uri und Airolo im Kanton Tessin. Der Tunnel wurde zwischen 1970 und 1980 erbaut und am 5. September 1980 eröffnet. Mit seinem Bau wurde eine wintersichere und leistungsfähige Verbindung zwischen der Deutschschweiz und dem Tessin geschaffen.
Als wichtigste Nord-Süd-Achse der Schweiz wird der Tunnel intensiv genutzt. 2024 liegt die durchschnittliche Verkehrsbelastung bei 16.000 Fahrzeugen pro Tag, wobei an Spitzentagen, insbesondere in der Ferienzeit, über 24.000 Fahrzeuge (Karfreitag 2024) den Tunnel passierten. Rund 15 Prozent des Verkehrs entfallen auf schwere Lastwagen, die die Verbindung als Hauptachse für den Warentransport durch die Alpen nutzen. Trotz der Kapazitätsgrenzen des Tunnels dürfen laut Schweizer Bundesverfassung keine zusätzlichen Fahrspuren errichtet werden, um die Verkehrsbelastung im sensiblen Alpenraum zu kontrollieren.
Der Tunnel verfügt über einspurige Fahrbahnen in beiden Richtungen, was strenge Sicherheitsmaßnahmen erfordert. Um Unfälle zu minimieren, gilt eine Höchstgeschwindigkeit von 80 km/h, Überholen ist verboten, und Lastwagen müssen einen Mindestabstand von 150 Metern einhalten. Seit der Einführung eines Tropfenzählersystems im Jahr 2002, das die Anzahl der Fahrzeuge im Tunnel reguliert, konnten die Unfallzahlen erheblich reduziert werden.
Die Bedeutung des Gotthard-Straßentunnels geht über den Transitverkehr hinaus. Er ist nicht nur eine Schlüsselverbindung für den Verkehr zwischen der Deutschschweiz und dem Tessin, sondern auch für internationale Reisende, insbesondere aus Deutschland, die ihn auf dem Weg nach Italien nutzen. Zudem trägt er maßgeblich zur wirtschaftlichen und touristischen Erschließung des Alpenraums bei. Mit der geplanten Fertigstellung einer zweiten Tunnelröhre im Jahr 2030 wird der Gotthard-Straßentunnel weiterhin eine zentrale Rolle im europäischen Verkehrsnetz spielen.
Wie man übrigens so richtig schnell den Gotthard-Pass fährt, sehen und lesen Sie in der Fotoshow.