Neuer Vertrag für zwei weitere Jahre
Lewis Hamilton bleibt Mercedes und der Formel 1 treu. Der Rekordsieger der Königsklasse hat einen neuen Vertag unterschrieben. Das verkündete Mercedes am Samstag in Spielberg. Die Verlängerung bringt ein stückweit Ruhe ins Team. Hamilton und Mercedes können sich nun voll auf die Titeljagd konzentrieren.
Dieses Mal ging es viel schneller. Es ist noch nicht einmal Saisonhalbzeit, und Lewis Hamilton./span> hat seine Zukunft bereits geklärt. Der siebenmalige Titelträger der Formel 1 hat seinen Vertrag mit Mercedes verlängert. Das neue Arbeitspapier schreibt die erfolgreiche Beziehung bis 2023 fort. Damit wird Hamilton in seine Saisons zehn und elf mit den Silberpfeilen gehen. Bis einschließlich 2012 war er sechs Jahre für McLaren gefahren.
Mercedes-Teamchef Toto Wolff hatte es bereits bei der letzten Vertragsverlängerung angekündigt. Man wollte sich nicht wieder so lange Zeit lassen. Seinen Kontrakt für die Saison 2021 hatte Hamilton erst im Februar unterschrieben – mehrere Wochen nach dem Saisonfinale in Abu Dhabi, einen Monat vor Beginn der Testfahrten. Das führte zu Spekulationen, warum sich die Verhandlungen so lange hinziehen. Gerüchte über zu hohe Gehaltsvorstellungen machten die Runde. Fahrer und Teamchef führten den dicht gedrängten Rennkalender im zweiten Halbjahr und Hamiltons Corona-Erkrankung als Gründe für den Aufschub an.
Die jungen Stars als Herausforderung
Der späte Verhandlungsstart führte mitunter auch dazu, dass es die Parteien zunächst bei einem Einjahresvertrag beließen. Jetzt hat man sich früher zusammengesetzt, Gehaltsfragen und die Details über die künftige Zusammenarbeit schneller geklärt, und sich auf eine längere Fortsetzung verständigt. Mercedes und sein Superstar wollten nicht noch einmal in "die gleiche Falle tappen". Am vergangenen Wochenende hatte Hamilton erstmals öffentlich Verhandlungen eingeräumt, und von störungsfreien Gesprächen gesprochen. Die Kommunikation mit Toto Wolff sei wie üblich gut. Da deutete sich die Vollzugsmeldung bereits an.
Die Zukunft ist geklärt. Am Ende der kolportierten Laufzeit wäre Hamilton fast 39 Jahre alt. Nun kann sich der 98-fache GP-Sieger – 77 davon in einem Werks-Mercedes – auf die Mission Titelverteidigung konzentrieren. Mit Red Bull und Max Verstappen haben Mercedes und sein Superstar in dieser Saison einen ebenbürtigen Kontrahenten. "Wir genießen den Zweikampf in diesem Jahr sehr und deshalb wollten wir die Vertragsgespräche auch so früh abschließen, damit dadurch keine Ablenkung vom Wettkampf auf der Rennstrecke entsteht. Ich habe Lewis gesagt, dass er immer bei uns fahren kann, solange dieses unglaubliche Feuer für den Rennsport in ihm brennt", sagt Teamchef Toto Wolff.
Der Zweikampf mit dem 23-Jährigen stachelt den Rekordweltmeister (neben Michael Schumacher) an. Die junge Generation mit Verstappen, Charles Leclerc, Lando Norris und George Russell hat es ihm ohnehin angetan. Der Altmeister will seinen Thron nicht so schnell abgeben. Wie schwer es wird, am Jahresende wieder ganz oben zu stehen, verdeutlichte das erste Rennen in Spielberg. Da kämpfte Hamilton vergeblich um den Anschluss an den Red Bull.
Die zweite Ebene künftiger Herausforderungen schafft der bevorstehende Reglementswechsel. Hamilton will die Formel 1 auch mit den neuen Autos entscheidend prägen. Ihr Superstar bleiben. Echte Alternativen zu Mercedes gab es nicht. Ohnehin ist der heutige Sir der Mercedes.Familie seit mehr als zwei Jahrzehnten verbunden. "Wir stehen am Anfang einer neuen Fahrzeug-Ära, die gleichzeitig herausfordernd und aufregend sein wird, und ich kann es kaum erwarten, herauszufinden, was wir noch alles gemeinsam erreichen werden", sagt Hamilton. Ziele hat man auch abseits der Rennstrecke. Der Weltmeister setzt sich mit seinem Team für mehr Vielfalt im Rennsport ein.
Russell wahrscheinlich als Kollege
Die Vertragsverlängerung mit Hamilton schafft für Mercedes Sicherheit. Und für die gleichberechtigten Partnern Wolff und INEOS, die zu je einem Drittel Anteile am Formel 1-Rennstall halten. Dem Teamchef stehen bald weitere Verhandlungen ins Haus. Der Vertrag von Valtteri Bottas endet nach dem Finale in Abu Dhabi. Der Finne hat 2021 wieder nichts mit der Titelvergabe zu tun, fährt wie in den Jahren zuvor im Schatten des Ausnahmefahrers und hat das Rennglück zu selten auf seiner Seite. Der fünfte WM-Platz ist zu wenig in einem Mercedes.
Williams-Pilot und Mercedes.Nachwuchs Russell könnte seine Position einnehmen. Wolff lässt sich in der Öffentlichkeit nicht in die Karten schauen. "Valtteri hält sein Schicksal in den eigenen Händen. Er kennt die Antwort auf Kritik: Leistung auf der Rennstrecke." Bottas selbst predigt, er kenne die Situation, in der er sich befindet. "Es ist jede Saison das gleiche." Er beschwört eine innere Ruhe und wehrt sich gegen Stimmen, die von einem gestörten Verhältnis zum Team sprechen.
In Hamilton hat er einen großen Fürsprecher. "Valtteri ist alles in allem der beste Teamkollege, den ich je hatte. Und wenn ich das sage, geht es nicht allein um die Performance, sondern um das Gesamtpaket. Die Moral, die Zusammenarbeit, die Atmosphäre im Team." Trotzdem spricht alles dafür, dass sich Mercedes als zweiten Fahrer für seinen Nachwuchsfahrer entscheiden wird. Hamilton wird sich der Herausforderung Russell dann stellen müssen. Für Bottas könnte sich eine Rückkehr zu Williams ergeben. Das wäre eine Option.
Eines ist klar: Hamiltons Vertragsverlängerung und Red Bulls derzeitige Hochform sorgen dafür, dass Verstappen längerfristig dort bleibt, wo er ist. In Richtung Mercedes hatte es in den vergangenen Jahren immer wieder Gerüchte gegeben. Befeuert durch mögliche Ausstiegsklauseln in Bezug auf die Performance seines Autos. Damit ist endgültig Schluss. Verstappen besitzt bei Red Bull einen Vertrag bis 2023.