Dieser 3-Tonnen-Koloss kann schwimmen
Jetour setzt mit dem G700 auf Hybridtechnik für Gelände und Wasser. Der SUV kombiniert hohe Leistung mit ungewöhnlichen Fähigkeiten.
Der neue Jetour G700 zeigt, dass Elektromobilität längst nicht mehr auf asphaltierte Straßen beschränkt ist. Mit 904 PS Systemleistung, einer rein elektrischen Reichweite von rund 150 Kilometern und der Fähigkeit, Flüsse zu durchqueren, definiert das chinesische SUV den Begriff "Hybridfahrzeug" neu. Die Kombination aus Plug-in-Technologie und extremer Geländegängigkeit macht den G700 zu einem Grenzgänger – zwischen Technologie, Terrain und Zielgruppen. Während andere Hybride maximal auf urbane Pendler ausgelegt sind, wirft Jetour mit diesem Modell die Frage auf: Wie weit darf ein elektrischer Antrieb heute gehen?
Hybridtechnik mit Wellenbrecherqualitäten
Im Herzen des G700 arbeitet ein aufwändig konstruiertes Antriebssystem. Ein 2,0-Liter-Turbobenziner kooperiert mit zwei Elektromotoren, geregelt von einem zweistufigen DHT-Getriebe. Anders als konventionelle Automatiklösungen setzt dieses Getriebe auf situative Anpassung der Kräfteverteilung – rein elektrisch, kombiniert oder im Rekuperationsmodus. Ergebnis sind eine Systemleistung von 665 Kilowatt, also 904 PS, sowie ein maximales Drehmoment von beeindruckenden 1.135 Newtonmetern.
Damit beschleunigt der fast drei Tonnen schwere SUV in nur 4,6 Sekunden auf 100 km/h. Das technische Konzept bleibt dabei nicht auf dem Papier: Dank der 31,4 kWh großen Batterie und einem 100-Liter-Tank kommt der G700 laut Hersteller auf eine kombinierte Reichweite von bis zu 1.400 Kilometern.
Flussdurchquerung statt Flaniermeile
So spektakulär die Zahlen auf dem Datenblatt sind, so außergewöhnlich sind die realen Fähigkeiten des G700. Im Oktober demonstrierte Jetour am Jangtse-Fluss eine Flussdurchquerung von 1,2 Kilometern Länge. Grundlage dafür ist eine Karosserie mit einer angegebenen Wattiefe von 97 Zentimetern – ein Wert, der selbst viele klassische Offroader in den Schatten stellt. Unterstrichen wird dieser Anspruch durch einen Leiterrahmen-Aufbau, wie er traditionell bei echten Geländewagen verwendet wird.
Die Fähigkeit, nicht nur durchs Gelände, sondern wortwörtlich durchs Wasser zu fahren, hebt den Jetour von seinen westlichen Konkurrenten deutlich ab. Ob als Expeditionsmobil oder Symbol eines neuen Technikverständnisses – das SUV zeigt, dass Plug-in nicht gleich City-Stromer heißen muss.
Schnellladung für lange Touren
Ein weiterer technischer Akzent liegt in der Ladefähigkeit. Während viele Plug-in-Hybride beim Thema Schnellladung passen müssen, verspricht Jetour einen Sprung von 20 auf 80 Prozent Batterieladung in nur zehn Minuten. Damit wird der G700 auch für Langstreckenreisende interessant – vorausgesetzt, die passende Ladeinfrastruktur ist vorhanden. In Kombination mit der großen Tankkapazität entsteht ein Hybridmodell, das sich nicht zwischen Reichweite und Nachhaltigkeit entscheiden muss. Die elektrische Reichweite von 150 Kilometern reicht für viele Alltagsfahrten, die Systempower für alles andere.
