Neuer Schützenpanzer heißt Schakal

Wichtiger für den alltäglichen Betrieb sind jedoch die Schutzsysteme gegen Beschuss, Minen und Sprengsätze sowie die integrierte ABC-Schutzanlage.
Die Bundeswehr erhält 123 neue Schützenpanzer. Für die Boxer RCT30 gibt es jetzt eine offizielle Bezeichnung, sie werden als "Schakal" in die Truppe eingeführt.
Bereits rund 500 KNDS Boxer-Fahrzeuge sind in unterschiedlichen Ausführungen im Bestand der Bundeswehr. KNDS ist ein führender europäischer Rüstungskonzern, der aus Krauss-Maffei Wegmann (Deutschland) und Nexter Systems (Frankreich) entstanden ist. Zusätzlich zum Bestand hat die Bundeswehr im Jahr 2024 123 Exemplare des Boxer in der RCT30-Ausführung bestellt. Der Boxer RCT30 ist ein moderner Radschützenpanzer in 8x8-Konfiguration, der Mobilität und Schutz des bewährten Boxer-Systems mit der Feuerkraft des Schützenpanzers Puma kombiniert. Das wichtigste Merkmal dieses Fahrzeugs ist das RCT30-Modul: ein unbemannter, fernbedienbarer Turm mit einer 30-mm-Maschinenkanone und der Fähigkeit zur Panzerabwehr durch Lenkflugkörper.
Boxer heißt künftig Schakal
Der Boxer RCT30, der künftig für die Mittleren Kräfte der Bundeswehr eingesetzt werden soll, bekommt den Namen "Schakal". Das berichtet das Magazin loyal des Reservistenverbandes unter Berufung auf das Verteidigungsministerium. Durch diese Namenswahl führen die deutschen Streitkräfte die Tradition fort, Kampfpanzer und Schützenpanzer nach Raubtieren zu benennen. Ein bekanntes Beispiel dafür ist der Leopard 2, ebenfalls aus deutscher Produktion.
Mit einer Länge von 7,9 Metern, knapp drei Metern Breite und einer Höhe von 3,5 Metern zählt der Schakal zu den größten Radfahrzeugen seiner Klasse. Das Gewicht beträgt rund 38,5 Tonnen. Angetrieben wird er von einem Dieselmotor mit bis zu 600 Kilowatt Leistung. Damit erreicht er auf der Straße Geschwindigkeiten von über 100 Stundenkilometern. Die Reichweite erlaubt lange Märsche ohne Nachschubstopps, was für schnelle Verlegungen entscheidend ist.
Über 100 km/h schnell
Im Inneren bietet der Schakal Raum für eine Besatzung von drei Personen sowie sieben Mitfahrer. Damit können bis zu zehn Soldaten samt Ausrüstung transportiert werden. Die Konstruktion ist so ausgelegt, dass der Innenraum auch bei längeren Einsätzen ein sicheres Arbeiten ermöglicht. Der modulare Aufbau erlaubt Anpassungen an verschiedene Einsatzprofile, etwa durch zusätzliche Schutzpakete.
Das Fahrzeug ist mit einem unbemannten Turm ausgestattet, in dem sich eine 30-Millimeter-Kanone befindet. Ergänzend ist ein koaxiales Maschinengewehr installiert, außerdem kann der Schakal mit Lenkflugkörpern vom Typ SPIKE LR ausgerüstet werden. Wichtiger für den alltäglichen Betrieb sind jedoch die Schutzsysteme gegen Beschuss, Minen und Sprengsätze sowie die integrierte ABC-Schutzanlage. Hinzu kommen moderne Kameras, Sensoren und digitale Kommunikationssysteme.