Kompaktcamper-Alternativen
Der herausnehmbare Küchenblock, wie Pössl ihn im Campster vorgestellt hat, inspiriert andere Ausbauer zu ähnlichen Varianten. Wochner, Bravia und Reimo präsentieren auf dem Caravan Salon Alternativen, unter anderem auf Peugeot und Mercedes.
Vorteil von einem mobilen Küchenblock in kompakten Campingbussen in VW-Bus-Größe ist einerseits die Möglichkeit, die Küche während der Alltagsnutzung zuhause zu lassen. Wem der Ein- und Ausbau unterwegs nicht zu umständlich ist, hat so auf der anderen Seite außerdem schnell eine Outdoor-Küche dabei, damit der Geruch von angebratenen Zwiebeln & Co. nach dem Kochen nicht im Bus hängen bleibt.
Bravia Swan 495
Der slowenische Hersteller Bravia, der sich bisher auf den Ausbau größerer Kastenwagen auf Basis Peugeot Boxer sowie vereinzelnd auch auf Mercedes-Benz Sprinter konzentriert hat, präsentiert auf dem Caravan Salon 2018 in Halle 12 mit dem Swan 495 einen kompakten Campingbus auf Basis Peugeot Traveller.
Auf den ersten Blick wirkt der Ausbau wie ein klassischer California-Innenraum mit Küchenblock, dahinterliegender Kühlbox (16 Liter) und hohem Heckschrank. Für noch mehr Stauraum sorgt im Heck ein Oberschrank. Praktisches Detail am Heckschrank ist ein zusätzlicher Anschluss für eine Außendusche. Der Tank findet im Heckschrank Platz und fasst 25 Liter. Das Küchenmodul ist in der zweiten Schiebetür auf der Fahrerseite platziert. Hier befindet sich der Stauraum für die 5 Liter Gasflasche. Daneben, unterhalb der Spüle, platziert der Hersteller zwei 10 Liter-Kanister für Frisch- und Abwasser. Wie beim Campster sind die Fächer bequem von außen zugänglich. Praktisch am Bravia-Ausbau ist eine ausklappbare Tischerweiterung nach außen zum Kochen. Außerdem muss man zum Nutzen in der freien Natur kein extra Fußgestell an den Küchenblock montieren. Die Füße hierzu sind dauerhaft am Küchengestell.
Das Fahrzeug ist insgesamt mit sieben Sitzplätzen eingetragen. Ist also das Küchenmodul ausgebaut, finden theoretisch direkt hinter Fahrer und Beifahrer drei weitere Sitze Platz. Das gezeigte Modell mit 150 PS, ABS und ESC kostet 51.990 Euro.
Reimo Trip
Reimo hat auf dem Caravan Salon – noch als Prototyp, aber mit der Zusicherung, dass das Fahrzeug so in etwa in Serie gehen wird – in der Halle 15 das Modell „Trip“ auf Basis Citroën Spacetourer vorgestellt. Bei dem Konzeptfahrzeug übernimmt der Ausbauer von Citroën die Originalsbestuhlung mit Schienensystem und baut das eigens konstruierte Aufstelldach darauf sowie die mobile, herausnehmbare tiefsitzende Möbelzeile ein.
Sind alle Möbel ausgebaut und die bis zu acht zugelassenen Sitze eingebaut, kann der Trip als Alltagsfahrzeug bis zu acht Fahrgäste transportieren. Ähnlich wie beim Campster lässt sich auch hier die Küche relativ einfach nach draußen verfrachten, indem zwei Schrauben am Boden gelöst werden. Der zweite Block, inklusive 26 Liter Kompressor-Kühlbox, ist zwar auch herausnehmbar, allerdings aufgrund der verbauten Verkabelung nicht ganz so einfach und schnell wie der Küchenblock. Die Küche ist mit einer Wasseranlage mit Tauchpumpe ausgestattet und zwei 16 Liter Frisch- und Abwasserkanistern. Gekocht wird auf einem portablen Gaskocher.
Drei Personen können in dem Campervan schlafen: zwei oben im Aufstelldach und eine Person unten auf der 90 mal 198 Zentimeter großen Liegefläche über den umgeklappten Sitzen.
Noch gibt es keinen Preis und kein Termin für den Produktionsstart des Reimo Trip. Doch laut Hersteller soll das Fahrzeug voraussichtlich im kommenden Jahr als Serienfahrzeug präsentiert werden zu einem günstigeren Preis als die T6-Camper.
Mobiles Modul für V-Klasse von Wochner
Peugeot Traveller und Citroën Spacetourer sind als Basisfahrtzeug nicht schick genug? Dann lohnt sich ein Blick in Halle 5 auf dem Caravan Salon. Der Mercedes-Benz-Ausbauer Wochner aus Konstanz, der sich bisher auf den Ausbau größerer Teilintegrieter auf Basis des Sprinter fokussiert hat, hat jetzt auch den Trend hin zu kleinen Campern mit mobilen Möbeln erkannt.
Auf dem Caravan Salon 2018 präsentiert der Hersteller erstmals verschiedene, mobile Module für kompakte Camper auf V-Klassen sowie Vito-Basis. Die gezeigten Möbel befinden sich noch in der Entwicklung, sollen ab der CMT-Messe im Januar 2019 in Stuttgart jedoch erhältlich sein.
Der Hersteller bietet neben einem hohen seitlichen Heckschrank mit darunterliegender Durchlademöglichkeit für Campingstühle ebenso ein herausnehmbares, mobiles Küchenmodul hinter dem Fahrersitz. Es beherbergt neben Staufächern für Küchenzubehör zwei Kanister für Frisch- und Grauwasser für die Spüle mit elektrischer Pumpe. Damit das Fahrzeug, wie der Reimo Trip auch, weiterhin als Pkw zugelassen werden kann, gibt es bei dem Küchenmodul nur einen mobilen Gaskartuschenkocher.
Neben der Längsküche präsentiert Wochner außerdem ein Heckmodul mit Auszügen.