VW Taigo 1.0 TSI Style
Der 29.775 Euro teure VW Taigo 1.0 TSI Style Sport tritt zum Verbrauchs-Check an.
Um das wahre Format des Taigo zu verdeutlichen, müssen wir kurz zurück nach 1988. Damals bringt VW den ersten Passat mit Quermotor, den B3, allseits bekannt als Nasenbär, der sich 1993 zum B4 evolutioniert und bis zu seiner Ablösung 1997 als Raumwunder der Mittelklasse gilt, mit 72 cm Normsitzraum im Fond und 465 Litern Kofferraum (Variant!). Nun: Trommelwirbel, Auftritt Taigo unter Konfetti-Regen, denn er bringt es auf 71 cm Normsitz- und 440 l Kofferraum – bei gut 30 cm weniger Länge als einst beim Passat. Was ein schönes Beispiel für den echten, alltagsrelevanten Fortschritt ist, wie auch für die Raumeffizienz von VWs kleinem Quermodul-Untendrunter MQB A0.
Das Obendrüber hat VWs brasilianische Dependance entwickelt – ein SUV-Coupé namens Nivus, das jetzt zum Taigo europäisiert wurde, um hier als aufgefeschte Version des T-Cross anzutreten – 16 cm länger und 9 cm niedriger. Dazu gibt es neben der aktuellen Assistenz-Absicherung das Matrix-LED-Licht und ein farbenfröhliches Interieur. Auch das wirkt nicht mehr ganz so hochwertig, wie man es von VW an sich gewohnt ist. Doch wie sieht es mit den Kraftstoff- und Unterhaltskosten aus?
Unser Testverbrauch
VW gibt für den Taigo 1.0 TSI Style einen WLTP-Normverbrauch von 6,0 Litern Super an. Von diesem Wert entfernt er sich im Alltag; wir haben einen Durchschnittsverbrauch von 7,2 Litern ermittelt, was Spritkosten von 12,10 Euro auf 100 Kilometern verursacht. Auf der Eco-Runde verbrauchte der VW nur 5,7 Liter, während er sich auf der Pendler-Strecke 7,1 Liter genehmigte. Wurde der VW sportlich bewegt, stieg der Verbrauch auf 9,0 Liter. Die Kraftstoffkosten errechnen sich anhand des tagesaktuellen Kraftstoff-Preises auf unserem Partner-Portal mehr-tanken.de (24.01.2022 / Super: 1,68 Euro/Liter).
Monatliche Unterhaltskosten
Wer so ressourcenschonend fährt wie wir auf unserer Eco-Runde, drückt die Spritkosten für 100 Kilometer auf 9,58 Euro. Eine eher heftige Gangart resultiert in einer Summe von 15,12 Euro. Die Kfz-Steuer kostet laut Allianz Direct für den VW 126 Euro pro Jahr, die Haftpflicht-Versicherung 275 Euro. Teil- und Vollkasko schlagen mit zusätzlichen 62 beziehungsweise 292 Euro zu Buche. Monatliche Unterhaltskosten von 249 Euro zahlt, wer den VW 15.000 Kilometer im Jahr fährt. Beträgt die Laufleistung das Doppelte, steigt die Summe auf 465 Euro. Den Wertverlust lassen wir in dieser Rechnung außen vor.
So wird getestet
Der auto motor und sport-Testverbrauch setzt sich aus drei unterschiedlich gewichteten Verbrauchsfahrten zusammen. 70 Prozent macht der sogenannte "Pendler-Verbrauch" aus. Dabei handelt es sich um eine Fahrt vom Wohnort zum Arbeitsplatz, die im Schnitt 21 Kilometer misst. Mit 15 Prozent geht eine besonders sparsam gefahrene, ca. 275 Kilometer lange Eco-Runde in die Wertung ein. Die übrigen 15 Prozent entfallen auf die Sportfahrer-Runde. Die Länge gleicht in etwa der Eco-Runde, die Routenführung enthält aber einen größeren Autobahn-Anteil und damit im Schnitt höhere Geschwindigkeiten. Die Berechnungsgrundlage für die Kraftstoffkosten bildet immer die Preisangabe des Portals "mehr Tanken" vom Tag der Artikel-Erstellung.
Die monatlichen Unterhaltskosten enthalten Wartung, Verschleißteilkosten und Kfz-Steuern bei einer angenommenen Jahresfahrleistung von 15.000 und 30.000 Kilometern ohne Wertverlust. Grundlage der Berechnung sind der Test-Verbrauch, eine dreijährige Haltedauer, Versicherungskosten bei Schadenfreiheitsklasse SF12 für Haftpflicht- und Vollkaskoversicherung bei der Allianz inklusive Vergünstigungen für Garagenparker und die Beschränkung auf bestimmte Fahrer (nicht unter 21). SF12 beutet bei der Allianz einen Rabattsatz von 34 Prozent für die Haftpflicht und 28 Prozent für die Vollkasko.