Mailand feiert drei Einzelstücke mit Dreizack
Auf der Mailänder Design-Woche präsentiert Maserati drei extravagante Einzelstücke des neuen GranTurismo. Eines davon ist zwar nur virtuell entworfen, zitiert aber spektakulär die lange Historie der Dreizack-Marke. Das Design stammt allerdings nicht aus Italien, sondern aus Japan.
Mailand ist die Hauptstadt der Mode und des Designs. Kein Wunder also, dass auch italienische Autohersteller die Milano Design Week für ganz besondere Events nutzen. Maserati nimmt die Designwoche zum Anlass, um den neuen GranTurismo zu feiern – zusammen mit Designer Klaus Busse und Prominenten wie David Beckham oder Matilda De Angelis.
Dafür hat der Sportwagenhersteller aus Modena zwei ganz besonders aufwändig konstruierte Einzelstücke (neudeutsch: One Offs) auf Basis des neuen Sportcoupés mit nach Mailand gebracht. Eines hört auf den Namen "Prisma", das andere heißt "Luce". Eine dritte Überraschung präsentieren die Italiener zu diesem Anlass nur digital. Doch gerade dieser "Ouroboros" dürfte den Dreizack tief in das Herz der Fans stoßen.
Maserati GranTurismo One Off Prisma
Der in 14 Farbschattierungen lackierte "Prisma" ist eine Demonstration von Handwerkskunst. Denn der über die gesamte Fahrzeugfläche bunt verlaufende Lack ist per Hand aufgetragen und wurde ebenso per Hand mit 8500 Buchstaben verziert. Diese Buchstaben sind keinesfalls wahllos ausgesucht, sondern bilden die Namen von ganz besonderen Maserati-Modellen aus der Geschichte der Marke.
Zwölf der genutzten Lacktöne sind die beliebtesten aus unterschiedlichen Maserati-Epochen. Dazu gehören das Weinrot "Amaranto" vom 1947er Maserati A6 (1.500) oder das Braun-Beige des Maserati Khamsin von 1973. Zwei Farbtöne geben allerdings auch einen Ausblick auf die Zukunft des gerade eingeführten GranTurismo. Angetrieben wird der "Prisma" übrigens vom selbstentwickelten 550 PS starken Nettuno-V6.
Maserati GranTurismo One Off Luce
Das zweite Einzelstück "Luce" legt den Schwerpunkt dagegen auf Innovation und Nachhaltigkeit. Dafür besteht die Außenhaut aus poliertem Edelstahl, trägt aber markante Laser-Gravuren. Durch die Spiegelungen soll sich dieser GranTursimo perfekt an seine Umgebung anpassen. Unauffällig leise ist auch der 761 PS starke Elektroantrieb unter der Stahlhaut. Der Schriftzug "Folgore" enttarnt den GranTurismo als E-Renner.
Im Innenraum gehen die Italiener sogar noch weiter. Der "Luce" präsentiert hier das neue Material Econyl – ein regeneriertes Nylon-Garn. Es wird aus gesammelten Plastikresten (Polyamid-6-Abfälle) oder alten Fischernetzen gewonnen. Die blaue Farbe und die geschwungenen Formen des Interieurs sollen dabei an das Meer erinnern, aus dem der nachhaltige Stoff kommt.
Maserati GranTurismo One Off Ouroboros
Der dritte Gast auf der One-Off-Party von Maserati trägt den Namen Ouroboros. Das kommt aus dem Japanischem und beschreibt die Einheit aller Dinge, die niemals verschwinden, sondern sich in einem ewigen Kreislauf von Zerstörung und Neuschöpfung ständig verändern. Verändert hat Designer Hiroshi Fujiwara vor allem die Außenhaut eines gewöhnlichen Maserati GranTurismo. Dass Fujiwara als Chef der Firma Fragment vor allem durch Streetwear bekannt ist, ist der digitalen Studie sofort anzusehen.
Beim Ouroboros vereint Fujiwara viele Elemente von unterschiedlichen Maserati-Klassikern wie dem Frontgrill des A6GCS Berlinetta von Pininfarina oder den Seiteneinlässen eines 3500 GT – beides Ikonen aus den 1950er Jahren. Aber auch den Rennwagen Tipo 151 aus den 1960 zitiert der Designer beispielsweise mit den runden Scheinwerfern. Maserati-Kenner werden auch Shamal und Bora wiedererkennen. Noch existiert der Ouroboros nur digital. Wir würden aber schon heute dafür plädieren, dass dieses Schmuckstück einmal über die Straßen rollt.
Limitierte Sondermodelle
Auch die limitierten Sondermodelle der ersten Auflage des GranTurismo können die eingeladenen Gäste der Mailänder Modewoche bestaunen. Die Edition PrimaSerie 75th Anniversary ist dabei besonders edel individualisiert auf 300 Exemplare begrenzt. Vom Vorgängermodell des GranTurismo, der zwischen 2007 und 2019 gebaut wurde, verkauften die Italiener allein in Deutschland knapp 1.600 Fahrzeuge.