Mini-G-Klasse bekommt eigene Plattform
Mercedes plant eine kleinere, vollelektrische Version der G-Klasse. Sie kombiniert ikonisches Design mit neuer Technik und soll als Einstiegsmodell dienen.
Die G-Klasse ist wohl eine der wichtigsten Ikonen im Mercedes-Portfolio. Allerdings bleibt sie mit einem Basispreis von knapp 125.000 Euro für die meisten unerschwinglich. Das Elektro-Modell kostet sogar mindestens 143.000 Euro. Kein Wunder also, dass Mercedes längst über eine kleinere und günstigere Variante der G-Klasse nachdenkt. Mercedes-Chef Ola Källenius deutete die Idee bereits 2023 an und 2024 folgte dann die Bestätigung mit einem ersten Teaserbild.
Nun zeigte Ola Källenius auf der IAA in München ein weiteres Bild. Diesmal ist der "Mini G" von hinten zu sehen, neben der aktuellen G-Klasse. Der Mercedes-Chef kündigte wohl an, dass schon bald erste Testfahrzeuge auf der Straße unterwegs sein werden, wie die Autocar berichtet. Mercedes möchte das Fahrzeug als Einstiegsmodell einer neuen G-Klasse-Baureihe vorstellen. Diese soll zu einer Art neuer Marke heranwachsen, ähnlich wie bei JLR und Range Rover.
Eine großteils neue Plattform
Auch in Sachen Plattform gibt es Neuigkeiten. Die Mini-G-Klasse soll auf einer maßgeschneiderten "Leiterrahmen"-Plattform basieren, die fast ausschließlich eigene Teile nutzt. "Die G ist ein sehr spezielles, authentisches Auto, und die Mini G muss authentisch sein. Also kann ich nicht einfach eine Plattform übernehmen, ich kann keine bestehende Plattform nehmen, ich muss meine eigene schaffen. Es ist eine völlig neue Entwicklung", so der Technikchef Markus Schäfer auf der IAA. Im Bereich Fahrwerk und Reifengröße soll es aber im Vergleich zur aktuellen G-Klasse "eine ähnliche Herangehensweise" geben.
Die Mini-G-Klasse soll zudem viele einzigartige Komponenten nutzen, darunter laut der Autocar auch Teile der Karosserie. "Mit der Zeit, allein durch die Betrachtung der Fähigkeiten des Autos und dessen, was benötigt wird, kam ich mehr und mehr zu dem Schluss, dass alles einzigartig sein muss – die gesamte obere Karosserie und alles andere", so Schäfer. Beim Thema Antrieb blieb er zurückhaltend. Bis jetzt steht aber fest, dass es nur eine elektrische Version und keinen Verbrenner geben soll.
Modernes, aber ikonisches Design
Beim Aussehen dürfte sich nicht allzu viel ändern. Mercedes-Designchef Gorden Wagener kündigte an, dass die Mini-G-Klasse eine abgewandelte Form der großen Ausführung sein wird. Sie soll noch moderner sein, als der elektrische G580 EQ. Wagner ist der Meinung: "Man kann die G nicht groß verändern. Sie ist ikonisch." Dennoch soll die kleine Version "mehr Schärfe und eine etwas jüngere Lichtgrafik" erhalten.
Dieses Vorgehen zeichnete sich bereits 2024 mit dem Erscheinen des ersten Teaserbildes ab. Dabei griffen die Verantwortlichen die geschrumpften Dimensionen im Namen auf: der Mini-G schrieb sich mit einem kleinen "g". Darüber zeigte sich jene kantige Silhouette, die wir vom großen G schon seit Jahrzehnten kennen.
Ab Start dürfte die Mini-G-Klasse als Elektromodell dennoch mit 800-Volt-Technik, Reichweiten von mehr als 500 Kilometern, großen Screens im Cockpit und dem neuen Betriebssystem MB.OS vorfahren. Wie sich die große G-Klasse als Elektroversion mit dem Namen "G 580 mit EQ Technologie" fährt, sehen Sie in der Bildergalerie.