Unter 100 kW Ladeleistung
Mini bringt im Sommer 2024 den rein elektrischen Mini Cooper E und den SE auf den Markt. Den Dreitürer gibt es später parallel auch als Benziner. Seine Publikumspremiere feiert der Premium-Kleinwagen auf der IAA 2023. Alle Infos zum Auto gibt es vorab bereits hier.
Der Verbrenner auf Basis der weiterentwickelten Plattform des Vorgängers rollt im britischen Oxford vom Band, während der Elektro in Kooperation mit Great Wall in China produziert wird. Auf derselben E-Plattform entsteht übrigens auch der Ora Funky Cat, den es bereits in Deutschland zu kaufen gibt, und ab Ende 2024 der Aceman, ein wohl gut vier Meter langer Crossover, der die Rolle des rein elektrischen Fünftürers übernimmt.
Exterieur
Der Mini E und sein stärkerer Bruder Cooper SE tragen an der Front die unvermeidlichen kreisrunden LED-Scheinwerfer mit neuer Signatur, sowie eine geschlossene Maske. Die Fronthaube ist konturiert, klassisch bleibt die sich stark nach oben verjüngende und nach hinten versetzte Windschutzscheibe sowie das leicht gewölbte Dach. Die Spiegel stehen auf kräftigen Schultern, die Radkästen sind noch ein wenig stärker ausgestellt. Das Heck zeichnen die Designer deutlich schärfer und versehen es mit mehr klaren Flächen. Die aufrecht stehenden Leuchten erhalten eine Pixel-Optik, ohne das Union-Jack-Gimmick einzubüßen, dazu kommen eine neue Zierleiste und ein maskuliner Stoßfänger. Akzente setzt nicht länger Chrom, sondern die Lackfarbe Vibrant Silver.
Im Gegensatz zum allgemeinen Größenwachstum neuer Modelle, hält sich der Mini Cooper zurück: Er misst mit 3,8 Meter zwei Zentimeter weniger, für Gepäck bleiben im Heck damit 200 Liter, beziehungsweise 800 Liter bei umgelegten Rücksitzen. Auch die Überhänge fallen um drei Zentimeter geringer aus. So rücken die Räder also mehr in die Ecken, der cW-Wert verbessert sich auf 0,28. In puncto Gewicht soll der Dreitürer eine kleine Abnehmkur hinter sich haben und deutlich unterhalb der aktuellen 1.440 Kilogramm wiegen. Genaue Zahlen kommuniziert Mini bislang nicht. Natürlich können die Kunden ihren Mini optisch weiterhin stark personalisieren. Aus Ausgangsbasis bietet Mini vier Ausstattungslinien an (Essential Trim, Classic Trim, Favoured Trim und JCM Trim).
Interieur
Durch den flachen Fahrzeugboden bietet der Mini Cooper innen mehr Platz für die Passagiere. Fahrer oder Fahrerin greifen in ein neu gestaltetes Zweispeichenlenkrad mit einer dritten Stoffspeiche. Alle Informationen zeigt der kreisförmige OLED-Bildschirm, der mittig auf dem Armaturenträger prangt. In der Mitte und in der oberen Hälfte des Bildschirms sehen wir die Fahrstufe, die elektrische Reichweite, die Navigationszentrale und den Media-Player. In den unteren Ecken befinden sich die Temperaturregler und in der unteren Mitte eine Reihe von Shortcut-Symbolen, mit denen sich vermutlich größere Menüs aufrufen lassen. Das traditionelle Kombiinstrument ist verschwunden, aber Mini hat stattdessen ein Pop-up-Glas-HUD-Display integriert.
Die Darstellung ändert sich je nach gewähltem "Experience Mode". Ein Wechsel durch jene Modi sorgt auch für unterschiedliche Lichtstimmungen im Innenraum und auf dem hinterleuchteten Armaturenträger sowie eine Anpassung der fahrdynamisch relevanten Einstellungen und des Sounds. Neben einem in Rot gehaltenen Go-Kart-Modus, der auf Sportlichkeit getrimmt ist, gibt es beispielsweise noch einen grünen Eco-Modus oder eine Timeless-Einstellung mit Heritage-Design und den Fahrgeräuschen eines klassischen Mini. Die Darstellungen im Display lassen sich überdies auch personalisieren; beispielsweise mit Fotos. Mit dem Betriebssystem Mini OS 9 zieht erstmals ein intelligenter Spachassistent ("Hey Mini!") ein.
Direkt unterhalb des mittleren Bildschirms befindet die "Kippschalterleiste". Sie beherbergt Schalter und Knöpfe zum Beispiel für den Motorstart, die Wahl der Fahrmodi oder die Gangwahl. Ebenso befinden sich dort die Schalter für die Entfroster-Funktion und die Warnblinkanlage. Auch das Lenkrad mit vielen weiteren Tasten wurde komplett überarbeitet. Der gesamte Armaturenträger lässt sich mit Ambilight-Funktionen illuminieren, bei den Oberflächen setzt Mini auf Strick-Optik und recyceltes Polyester. Optional gibt es weitere Textilien und Kunstleder.
Technik
Zwei Elektroantriebe stehen den Kunden zur Auswahl. Der Mini Cooper E trägt einen 40-kWh-Akku zwischen den Achsen, leistet 184 PS, schafft bis zu 305 Kilometer Reichweite und sprintet in 7,3 Sekunden von null auf Hundert. Der Cooper SE verfügt über eine 54 kWh große Batterie und kommt auf 218 PS. Wer nicht ständig ausprobiert, ob es wirklich 6,7 Sekunden für den Standardsprint braucht, kann bis zu 402 Kilometer weit fahren. Beide Modellvarianten sind ausschließlich mit Frontantrieb zu haben. Die maximale Ladeleistung am Schnelllader beträgt 75 kW für den Mini E und 95 kW für den SE. Für beide gibt der Hersteller rund 30 Minuten als Ladedauer von 10 auf 80 Prozent SOC an. An der Wallbox saugen beide 11 kW.
Preise und Marktstart
Die neue Generation der elektrischen Dreitürer rollt im 2024 im Sommer zum Händler. Der neue Mini Cooper E kostet dann 32.900 Euro. Für den Cooper SE werden 36.900 Euro fällig, der Aufpreis für Mehrleistung und größeren Akku beträgt also 4.000 Euro. Der Mini Cooper SE der aktuellen Generation steht im Konfigurator noch mit einem Preis von 39.900 Euro, Lagerfahrzeuge sind aber auf der Mini-Website ab 32.790 Euro im Angebot – also ziemlich genau zum Preis des neuen Mini E.
Rund ein Jahr nach dem Marktstart der beiden Modelle gesellt sich noch der John-Cooper-Works dazu. Der Power-Mini wird rund 250 PS entwickeln und ist gegen die Konkurrenz wie den Alpine R5 oder den Abarth 500e positioniert.