Rahmedetalbrücke an A45 vor Weihnachten fertig?
Die neue Talbrücke Rahmede bei Lüdenscheid steht offenbar kurz vor der Inbetriebnahme. Nach aktuellen Informationen aus Bau- und Ministeriumskreisen ist eine Verkehrsfreigabe der A45 noch im Dezember realistisch.
Damit könnte eine der wichtigsten Nord-Süd-Autobahnen Deutschlands rechtzeitig vor Weihnachten wieder durchgehend befahrbar sein.
Seit dem Einsturz der alten Brücke im Dezember 2021 war die Sauerlandlinie zwischen Lüdenscheid-Nord und Lüdenscheid-Süd komplett gesperrt – mit massiven Auswirkungen auf den Berufsverkehr, Spediteure und Anwohner. Die Bauarbeiten an der neuen Brücke schreiten nun so weit voran, dass eine provisorische Öffnung bereits in wenigen Wochen möglich erscheint.
Termin in Vorbereitung – prominente Gäste erwartet
Hinter den Kulissen laufen bereits die Vorbereitungen für eine offizielle Eröffnungsfeier. Nach Informationen aus Berlin wird derzeit Samstag, der 20. Dezember 2025, als mögliches Datum geprüft. Erwartet werden Bundesverkehrsminister Patrick Schnieder und Vertreter des Landes Nordrhein-Westfalen. Auch Bundeskanzler Friedrich Merz, der aus dem Sauerland stammt, soll zu den möglichen Gästen zählen. Eine Bestätigung liegt hierfür allerdings noch nicht vor.
Sollte der Termin gehalten werden können, wäre das Projekt eines der wenigen großen Infrastrukturvorhaben in Deutschland, das nach dem Abriss einer maroden Brücke in weniger als vier Jahren fertiggestellt wurde – ein Rekordtempo im Vergleich zu ähnlichen Projekten.
Bauunternehmen beschleunigen Arbeiten
Die beauftragten Unternehmen Habau, MCE und Bickhardt Bau haben den Bauablauf in den vergangenen Monaten mehrfach optimiert. Nach Angaben der Autobahn GmbH wird derzeit mit Hochdruck an den letzten Arbeitsschritten gearbeitet, um den Verkehr so schnell wie möglich wieder auf die Strecke zu bringen.
Um den Termin im Dezember zu ermöglichen, wird die Fahrbahn zunächst mit einem provisorischen Asphalt versehen. Auf die Abdichtung, die für den endgültigen Belag notwendig ist, kann wegen der niedrigen Temperaturen nicht gewartet werden. Diese Maßnahmen sollen im Sommer 2026 nachgeholt werden, voraussichtlich unter einer kurzen Vollsperrung.
"Wir arbeiten mit Hochdruck an der Verkehrsfreigabe der A45", teilte eine Sprecherin der Autobahn GmbH dem WDR mit. "Termine können wir zum jetzigen Zeitpunkt aber noch nicht nennen."
Wetter als entscheidender Faktor
Ob die Freigabe tatsächlich noch im Dezember gelingt, hängt entscheidend von der Witterung der kommenden Wochen ab. Niedrige Temperaturen oder anhaltender Regen könnten die Asphaltarbeiten verzögern. Dennoch gehen die Planer derzeit davon aus, dass die Arbeiten an der Oberfläche und an den Anschlussstellen rechtzeitig abgeschlossen werden können.
Auch das Bundesverkehrsministerium äußerte sich optimistisch. Man gehe davon aus, dass "die neue Talbrücke Rahmede deutlich schneller eröffnet werden kann als ursprünglich geplant". Die Bauarbeiten befänden sich in der "finalen Phase".
Bedeutung für Pendler und Wirtschaft
Die Sperrung der A45 hatte erhebliche Auswirkungen auf die gesamte Region. Der Verkehr musste weiträumig über Bundes- und Landesstraßen umgeleitet werden, viele Orte in der Umgebung litten unter Staus und Lärm. Auch die regionale Wirtschaft, insbesondere Spediteure und Zulieferbetriebe, beklagten Zeitverluste und Mehrkosten.
Mit der Freigabe der neuen Brücke soll sich die Situation deutlich entspannen. Für zahlreiche Unternehmen entlang der Sauerlandlinie bedeutet die Wiederherstellung der A45 eine wichtige logistische Entlastung. Auch für den Fernverkehr ist die Verbindung zwischen Dortmund, Gießen und Frankfurt von zentraler Bedeutung.
