China‑Hypercar mit Rekordfahrt unter sieben Minuten 
Noch vor wenigen Jahren galt eine Rundenzeit unter sieben Minuten auf der Nordschleife als Domäne radikaler Supersportler mit Verbrennungsmotor. Jetzt durchbricht ein Elektro‑Hypercar aus China diese Schallmauer – mit brutaler Leistung, futuristischer Technik und überraschender Präzision.
Der Yangwang U9 Xtreme, ein vollelektrischer Supersportler der BYD‑Tochtermarke Yangwang, hat auf dem Nürburgring Geschichte geschrieben: In exakt 6:59,157 Minuten umrundete das Fahrzeug die legendäre Nordschleife – schneller als viele konventionelle Hypercars. Damit ist der U9 Xtreme das erste chinesische Fahrzeug, das unter der magischen Sieben‑Minuten‑Grenze bleibt – und noch dazu vollelektrisch angetrieben.
Diese Zeit ist mehr als nur ein Eintrag ins Rekordbuch: Sie ist ein technisches Statement. Denn sie zeigt, was mit einer radikal neuen Elektroarchitektur heute bereits möglich ist.
3.000 PS auf vier Motoren
Angetrieben wird der U9 Xtreme von vier Elektromotoren mit einer Systemleistung von 2.250 kW, umgerechnet rund 3.000 PS. Jeder Motor treibt ein Rad an – das ermöglicht fein abgestimmtes Torque Vectoring in Echtzeit. Diese präzise Steuerung der Antriebsmomente sorgt für enorme Kurvengeschwindigkeiten und stabile Beschleunigungsphasen – besonders auf der welligen, technisch anspruchsvollen Nordschleife ein entscheidender Vorteil.
Zum Vergleich: Ein Porsche 911 GT3 RS kommt auf 525 PS, ein Rimac Nevera auf 1.914 PS. Der Yangwang sprengt mit seinen 3.000 PS diese Dimension – und das bei einem Leistungsgewicht von 1.217 PS pro Tonne.
Ultra‑Spannung für Ultra‑Tempo
Herzstück des Antriebs ist eine 1.200‑Volt‑Plattform – das ist dreimal so viel Spannung wie in den meisten heutigen Elektroautos. Der Vorteil: Schnellere Leistungsabgabe, geringere Kabelquerschnitte und deutlich effizientere Kühlung.
Diese Hochspannungsarchitektur ermöglicht nicht nur das Erreichen extremer Geschwindigkeiten – die Höchstgeschwindigkeit liegt bei sagenhaften 496 km/h –, sondern auch eine bislang unerreichte Konsistenz bei wiederholten Belastungen. Auf der Nordschleife, wo Beschleunigung, Verzögerung und hohe Querkräfte im Sekundentakt wechseln, ist das ein massiver Vorteil.
Fahrwerk wie ein Kampfjet
Ein weiteres Highlight ist das Fahrwerkssystem "DiSus‑X", das unter anderem die sogenannte Body Attitude Control ermöglicht: Das System kann die Fahrzeughöhe pro Rad aktiv anpassen, Neigungswinkel kontrollieren und Nickbewegungen ausgleichen – vergleichbar mit den Fly‑by‑Wire‑Systemen moderner Kampfjets.
Das Ergebnis: Maximale Stabilität selbst bei Sprungkuppen wie dem Pflanzgarten oder bei schnellen Lastwechseln im Karussell. Diese aktive Karosseriekontrolle verschiebt die fahrdynamischen Grenzen – und macht den U9 Xtreme auf der Nordschleife zur Präzisionsmaschine.
Keine Showrunde – sondern ein Signal
Der Rekord ist nicht nur eine technische Machtdemonstration, sondern auch ein deutliches Signal an die westliche Sportwagenwelt: China meint es ernst. Dass ein Hypercar einer Marke, die bis vor kurzem noch völlig unbekannt war, einen derart symbolträchtigen Rekord auf der "Grünen Hölle" aufstellt, hat Wirkung.
Und das nicht nur auf dem Papier: Die Rundenzeit wurde unter notarieller Aufsicht gemessen, das Fahrzeug entsprach der Serienversion – keine Leichtbau‑Studie, kein PR‑Stunt.
