Koenigsegg denkt über Einstiegsmodell nach

Die schwedische Manufaktur könnte ihr Portfolio erweitern: Neben Hypersportwagen denkt Christian von Koenigsegg über ein erschwinglicheres Modell nach.
Koenigsegg steht seit jeher für Hypersportwagen, die in kleinsten Stückzahlen gefertigt werden. Jedes Modell kostet mehrere Millionen Euro und ist meist schon vor Produktionsbeginn ausverkauft. Dieses Geschäftsmodell setzt bewusst auf Exklusivität – verbunden mit langen Wartezeiten für die wenigen, die sich einen solchen Wagen leisten können. Doch Firmengründer Christian von Koenigsegg denkt inzwischen offenbar über neue Wege nach.
Ein neuer Markt im Blick
Im Gespräch auf dem Goodwood Festival of Speed räumte er ein, dass man den Gedanken geprüft habe, die Stückzahlen zu erhöhen und ein leichter zugängliches Modell zu entwickeln. Ein Sportwagen in der Preisklasse eines Porsche 911 oder gar darunter würde für Koenigsegg allerdings einen radikalen Strategiewechsel bedeuten. Denn bislang verlässt nur eine niedrige zweistellige Zahl von Fahrzeugen pro Jahr die Hallen im südschwedischen Ängelholm.
Damit wird klar: Ein Einstiegsmodell setzt zwingend eine Anpassung der Produktionskapazitäten voraus. Die Fertigung in Hunderten oder gar Tausenden Exemplaren erfordert nicht nur mehr Platz, sondern auch neue Prozesse. Das Unternehmen hat zwar bereits in seine Infrastruktur investiert, doch noch sind es Schritte im Rahmen der bisherigen Exklusivstrategie.
Technik für einen "kleinen Koenigsegg"
An fehlender Technik würde ein solcher Plan allerdings nicht scheitern. Der kompakte Dreizylinder "Tiny Friendly Giant" mit bis zu 600 PS sowie die neuen Elektromotoren aus eigener Entwicklung bilden eine Basis, die auch in einem leichteren Sportwagen überzeugen könnte. Als Hybridantrieb mit rund 900 PS ließe sich damit ein Paket schnüren, das fahrdynamisch mit etablierten Modellen konkurrieren könnte – zu einem Bruchteil der Kosten eines Jesko oder Gemera.
Ein solcher Wagen müsste jedoch nicht nur technisch, sondern auch produktionstechnisch in eine neue Größenordnung wachsen. Selbst wenn Koenigsegg die Fertigungskapazität deutlich ausbaut, bleibt die Frage, ob der Schritt in Richtung Volumenmodell ohne Verlust der exklusiven Markenidentität gelingt.
Persönliche Leidenschaft als Motivation
Dass Christian von Koenigsegg ein Herz für kompakte Sportwagen hat, ist bekannt. Sein täglicher Begleiter soll seit Jahren ein Mazda MX-5 sein, und auch ein Toyota GR Yaris stand bereits in seiner Garage. Diese Vorlieben lassen erkennen, dass er das Potenzial leichter, erschwinglicherer Fahrzeuge versteht.