Nissan bringt den Duster im eigenen Markenlook

Der neue Nissan Tekton basiert auf der Technik des kommenden Dacia Duster, tritt aber mit eigenständigem Design und Markenauftritt auf.
Mit dem Tekton bringt Nissan ein neues SUV-Modell für das C-Segment, das technisch eng mit dem künftigen Dacia Duster verwandt ist. Beide Fahrzeuge basieren auf der CMF-B-Plattform der Renault-Nissan-Allianz und laufen im indischen Werk Chennai vom Band. Trotz dieser technischen Nähe positioniert Nissan den Tekton optisch und markentechnisch bewusst anders. Das Design orientiert sich an größeren Modellen wie dem Patrol und soll einen eigenständigen Auftritt im hart umkämpften SUV-Markt ermöglichen.
Die Plattform erlaubt verschiedene Karosserievarianten, Front- und Allradantrieb sowie den Einsatz konventioneller und elektrifizierter Antriebe. Im Gespräch sind ein 1,2- und ein 1,3-Liter-Turbobenziner sowie eine Hybridversion. Die Ausstattung dürfte digitale Instrumente, einen zentralen Touchscreen sowie Fahrerassistenzsysteme bis hin zu Level-2-Funktionen umfassen.
Technikgleichheit, Markenunterschied
Die Allianzstrategie sieht vor, Technik gemeinsam zu entwickeln, aber markenspezifisch zu nutzen. Während Dacia auf Robustheit und Preis-Leistung setzt, legt Nissan beim Tekton mehr Wert auf Markenimage und Designwirkung. Die C-förmigen LED-Leuchten, die betonte Motorhaube und der prominente Schriftzug auf dem Kühlergrill unterscheiden den Tekton klar vom Duster – zumindest auf den ersten Blick.
Im Innenraum dürfte sich das Bild ebenfalls unterscheiden, auch wenn viele Bedienelemente und Module aus dem gleichen Baukasten stammen. Die Unterschiede liegen weniger im technischen Detail als in der Markenansprache: Nissan will mit dem Tekton vor allem Kunden erreichen, die Wert auf ein international bekanntes Label legen, insbesondere in Schwellenmärkten.
Exportstrategie statt Konkurrenz
Der Tekton wird ab 2026 zunächst in Indien eingeführt, könnte aber auch in andere Märkte exportiert werden. Hinweise auf eine internationale Ausrichtung liefert unter anderem ein aktueller Markenschutz für den Namen "Tekton" in Australien. Dass sich Nissan mit einem möglichen Europa-Start in Konkurrenz zum Duster begibt, gilt intern als sensibel, ausgeschlossen ist der Schritt dennoch nicht.
Für Nissan bietet sich mit dem Tekton die Möglichkeit, das eigene SUV-Portfolio unterhalb des Qashqai zu erweitern, ohne eigene Entwicklungsressourcen im vollen Umfang zu binden. Die Strategie folgt einem klaren Muster: Plattform teilen und Außenwirkung differenzieren – eine Herangehensweise, die künftig an Bedeutung gewinnen dürfte.