So kaputt sind unsere Straßen

Wie marode ist das deutsche Straßen- und Schienennetz? Jetzt gibt es eine offizielle Antwort des Bundesverkehrsministeriums. Der Sanierungsbedarf wird Deutschland die nächsten Jahre prägen.
Die Bundesregierung bereitet milliardenschwere Investitionen vor, die Linke kritisiert jedoch das aus ihrer Sicht zu langsame Vorgehen. Unternehmen und Pendler müssen sich weiterhin auf zahlreiche Baustellen und Einschränkungen einstellen.
Zustand der Straßen
Auf Bundesstraßen ist jeder dritte Fahrstreifen-Kilometer betroffen – das entspricht 33 Prozent oder rund 13.600 Kilometern. Auf Autobahnen liegt der Anteil bei 19 Prozent, was rund 11.000 Kilometern entspricht. Unter "sanierungsbedürftig" versteht das Ministerium sowohl kleinere Deckschichtreparaturen als auch grundhafte Erneuerungen.
Im Jahr 2024 wurden an Autobahnen 212 Teilbauwerke von Brücken modernisiert. Über die Entwicklung des Straßenzustands seit 2022 machte das Ministerium keine detaillierten Angaben.
Zustand der Schiene
Im Bahnnetz sind 17.285 Kilometer Gleise sanierungsbedürftig, hinzu kommen 1.156 Brücken in kritischem Zustand. Die Werte haben sich seit 2022 kaum verändert. Der Anteil am gesamten Netz liegt stabil bei 28 bis 29 Prozent.
Für den Betrieb bedeutet dies anhaltende Einschränkungen, darunter längere Sperrpausen, Umleitungen und Temporeduzierungen – vor allem auf stark frequentierten Strecken.
Finanzierung und Umsetzung
Für Straßen, Brücken und Schienen sind Investitionen von 166 Milliarden Euro geplant. Ende Juli 2025 wurden zusätzliche Mittel freigegeben, nachdem zuvor ein Ausschreibungsstopp bei Brückensanierungen gegolten hatte. Genehmigungsverfahren, Baukapazitäten und Materialverfügbarkeit bleiben jedoch zentrale Herausforderungen.