Aufklappbarer Blickfang zum Nachbauen
Ein Campingbus zum Aufklappen, geht das? Klar! Im Kern ist der Phoenix Van ein Volkswagen T2. Den einzigartigen Klapp-Campingbus kann sich bis heute – zumindest theoretisch – jeder nachbauen.
Der Phönix ist ein mythisches Fabelwesen, das am Ende seines Lebens in Flammen aufgeht und dann aus der eigenen Asche wiederaufersteht. Es ist genau dieser Moment, wenn der Phönix seine Flügel ausbreitet, um sich vom Boden zu erheben, an den der aufgeklappte Phoenix Van erinnert. Die aufwirbelnde Asche vom Flügelschlag beim Abheben sind in diesem Fall die Sandwolken, die der Phoenix Van beim Anfahren in der Sonora-Wüste Arizonas verursacht. Dort hat er seinen Ursprung.
In der Stadt Chandler sitzt Robert Q. Riley Enterprises, eine Produktdesign-Beratung mit dem Fokus auf Fahrzeuge. Gründer Robert Q. Riley steckt hinter dem Phoenix Van. Wer so einen Bus haben möchte, kann die Anleitung samt Materialliste für den Phoenix Van kaufen. "Alle unsere DIY-Projekte sind so ausgelegt, dass jeder sie mit wenigen Werkzeugen nachbauen kann. Wir versuchen seit jeher, den maschinellen Einsatz minimal zu halten. Man benötigt herkömmliches Werkzeug wie Bohrmaschine, Stich- und Metallsäge", erklärt Riley im Interview.
Schritt für Schritt zum Phoenix Van
Vorab ist allerdings ein Basisfahrzeug nötig. In diesem Fall basiert der DIY-Camper aus den 1970er Jahren auf einem Volkswagen-T2-Chassis. Alle VW Transporter ab Mitte der 50er Jahre bis zum Ende der T2-Ära sind für die Anleitung passend. Unter dem gezeigten Modell steckt ein VW T2 von 1969.
Heruntergebrochen auf die wesentlichen Schritte, baut man den Van folgendermaßen: Um aus einem runden T2 einen eckigen Phoenix Van zu machen, werden alle verschraubten Komponenten entfernt, anschließend die Karosse abgelöst und das Chassis mit einem neuen Überrollkäfig versehen. Anhand von genauen Schablonen wird dann aus Schaumstoffplatten die Form des Phoenix Van auf dem Chassis aufgebaut und die Kanten verklebt. Auf diese Basis wird dann Glasfasergewebe aufgetragen, das die spätere Karosserie bildet. Sie wird auch von innen mit Glasfasermatten und Harz überzogen. Nachdem Fenster- und Türöffnungen ausgeschnitten sind, wird der Aufbau mit Harz veredelt und geschliffen.
Es folgt der Innenausbau mit dem Rahmen für Heckspüle, Kühlschrank und Kocher sowie dem Zeltbalg. Dieser "wurde auf einer Haushaltsnähmaschine gefertigt", versichert Produktdesigner Riley. Nach der Installation fehlen nur noch die Polster, der beiden Doppelbetten und der Dinettentisch.
So entsteht aus einem VW T2 ein Phoenix Van, wobei auch hier der Vergleich zu dem Fabelwesen naheliegt. Denn hierzulande würde der Bus kaum eine Straßenzulassung erhalten und bleibt so doch nur eine schöne Vorstellung in der Fantasie, wie der Phönix.