Alternativer Antrieb: Die Idee des Wasserstoff-Autos lebt

Von Brennzellen angetriebene Autos tanken flüssigen Wasserstoff und sind völlig emissionsfrei. Neu ist das Zukunftsversprechen dieser Antriebsform allerdings nicht. Diese Unternehmen setzen bereits auf die Technik oder satteln gerade um.

Seit vergangener Woche produziert BMW eine wasserstoffbetriebene Kleinserie des X5. Rund 100 Stück des iX5 Hydrogen sollen zunächst vom Band laufen. An Endkunden gehen diese zunächst jedoch nicht, vielmehr will der Münchener Autobauer erst einmal Praxiserfahrung sammeln.

Zum Produktionsstart schaute auch Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (rechts) bei BMW vorbei. Vorstandschef Oliver Zipse (links) sieht in der Brennstoffzellen-Technologie großes Potenzial: "Wasserstoff ist das letzte Puzzleteil auf dem Weg zur emissionslosen Mobilität."

In einem Brennstoffzellen-Fahrzeug wandelt eine Wasserstoff-Sauerstoff-Brennstoffzelle Sauerstoff und Wasserstoff in elektrische Energie um. Die einzigen Nebenprodukte, die entstehen sind Wärme und Wasser. Durch dieses Prinzip kann entweder ein Elektromotor direkt betrieben ....

... oder eine Batterie geladen werden, die anschließend den Elektromotor antreibt. Beide Prinzipien kommen bei den Herstellern zur Anwendung. Toyota und Hyundai bauen auf eine solche Traktionsbatterie - Porsche, Mazda, Subaru und Kawasaki wollen Wasserstoff direkt im Verbrennungsmotor nutzen.

Der japanische Autobauer Toyota fertigt mit dem Mirai bereits seit 2014 ein Wasserstoff-Auto in Serie. Bis 2019 wurden rund 10.000 Stück gefertigt, rund 1.000 davon nach Europa. Seit 2020 fertigt Toyota die zweite Generation, die seit März 2021 auch in Deutschland erhältlich ist.

Deutsche Autofahrer können sich Hyundais Nexo seit 2018 kaufen. Bislang sind die Zulassungszahlen allerdings überschaubar: Das Jahr 2020 war bislang mit 212 Neuzulassungen der stärkste Jahrgang. Die drei verbauten Wasserstoff-Tanks reichen laut ADAC für 540 Kilometer Reichweite.

Ebenfalls aus Japan kommt der RX-8 Hydrogen RE von Mazda. Bei ihm kommt bereits seit 2003 ein Wankelmotor zum Einsatz, der Wasserstoff und klassischen Benziner kombiniert. Experten kritisieren jedoch den niedrigen Wirkungsgrad des Japaners.

Opel hat dieses Jahr mit dem Verkauf des Vivaro-e Hydrogen begonnen. Das Besondere an ihm ist die Produktionsweise: Ein französisches Stellantis-Werk liefert reguläre Vivaro-e-Modelle nach Rüsselsheim, wo sie wieder zerlegt und der Akku durch das Wasserstoff-Modul ersetzt wird.

Porsche hat indes dieses Jahr damit begonnen auf dem Nürburgring zu testen - allerdings nur digital. Die Datensätze der berüchtigten Rennstrecke werden mit denen eines Wasserstoff-Aggregats in einem 4,4-Achtzylinder-Benziner kombiniert und landen im Simulator.

Nach wie vor nicht unproblematisch ist die Versorgungssituation des flüssigen Wasserstoffs. An lediglich 94 Adressen in Deutschland können H2-Autofahrer derzeit mit 700 bar Druck tanken, zehn weitere befinden sich aktuell in Planung.

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