Der erste eCitaro wurde den Berliner Verkehrsbetrieben im
Beisein von Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer, BVG-Chefin
Sigrid Nikutta, Bundesumweltministerin Svenja Schulze und Till
Obewörder, Leiter Daimler Buses, übergeben (von links).
München braucht große Busse und wartet deshalb auf den
elektrischen Gelenkbus (im Bild einer mit Dieselantrieb) - 2020
wird in der bayerischen Landeshauptstadt mit den ersten Fahrzeugen
gerechnet.
Reine Elektrobusse sind den meisten Verkehrsunternehmen noch
nicht reichweitenstark genug - Berlin plant allerdings schon die
komplette Umstellung der Flotte in den nächsten Jahren.
In Stuttgart setzte man aktuell auf Hybridbusse (Bild) - die zu
geringe Reichweite aktueller Elektrobusse würde eine Erhöhung des
Busbestandes um zehn Prozent nötig machen.
Autonomer Bus: Nach einer Untersuchung der Stuttgarter
Verkehrsbetriebe wären autonom verkehrende Busse (im Bild der
Daimler Future Bus) aktuell noch teurer als Busse mit einem Fahrer
hinter dem Steuer. In der Folge die Bus-Neuheiten der IAA
Nutzfahrzeuge 2018.
Iveco Busses und Heuliez gehören beide zu CNH Industrial und
stehen in Hannover mit komplett elektrischen Fahrzeugen in der
Halle. Vorne, der Iveco Crealis, ein elektrischer Oberleitungsbus,
der aber auch kurze Strecken per Batterie fahren kann. Im
Hintergrund der Heuliez GX 337 ELEC, der komplett...
Bei den Akkus sind die Fahrzeuge flexibel. Für Kunden mit
geringen Fahrleistungen gibt es Versionen ohne
Schnelllade-Funktion, dann muss der Bus über Nacht an den Stecker.
So entfallen große Investitionen in die Infrastruktur des
Betriebshofes. Für Flotten mit großen Entfernungen und hoher
Taktzahl hat CNH Industria Lizium-Titanat-Akkus im Angebot, die
können per Schnellladung auch unterwegs geladen werden. Zum
Beispiel über Stromabnehmer auf dem Dach.
Volvo setzt mit dem 7900 auf einen Hybridantrieb mit
Zwischenladebetrieb (Opportunity Charging). Heißt: Geht der 19 kW
große Akku zur Neige, kann er bei einem Halt an einer dafür
vorgesehenen Haltestelle innerhalb von ...
... sechs Minuten wieder aufgeladen werden. Der 240 PS starke
Diesel an Bord wird so nur an Steigungen oder auf besonders lange
Abschnitten gebraucht. Volvo spricht von einer Reduzierung des
Kraftstoffverbrauchs von 75%. Zukunftsmusik? Nein. Solche Busse
fahren unter anderem bereits in Hamburg.
... und muss sich nicht vor der europäischen oder chinesischen
Konkurrenz verstecken. Dank Niederflur-Bauweise ist der CR12E für
Fahrrad- und Rollstuhlfahrer gut nutzbar.
Hinter Volgabus steckt die Bakulin Motors Group (BMG), die in
den letzten Jahren vor allem beim Versuch, öffentliche
Ausschreibungen zu gewinnen, nicht nur positive Schlagzeilen
produziert hat.
... aber immerhin beleuchtete Haltegriffe einfallen lassen. Und
natürlich kann auch der CR12E auch mit WLAN und USB-Ports für die
Passagiere geordert werden.
Beim Antrieb setzt Volgabus auf zwei 125 kW starke
Elektromotoren, ein 300-kWh großer Lithium-Eisenphosphat-Akku
liefert Saft für maximal 300 Kilometer Reichweite. Über Nacht lässt
sich der Akku in 4,5 Stunden an einem 60 kW-Schnelllader
aufladen.
Karsan kommt aus dem türkischen Bursa und baut Busse in allen
Größen. Um mittelfristig auf dem europäischen Markt Fuß fassen zu
können, zeigen die Türken in Hannover gleich zwei serienfertige
Elektro-Busse im acht, bzw. 5,8-Meter-Format.
Der acht Meter lange Atak Electric ist die eigentliche
Weltpremiere auf dem Karsan-Messestand. Das Datenblatt verspricht
ab Sommer 2019 eine elektrische Reichweite von 300 Kilometern.
Der Akku im Atak Electric 220 kWh groß und kann in 2,5 Stunden
wieder aufgeladen werden, der Elektromotor kommt auf eine Leistung
von 230 kW. Das ist alles, nur keine Bastelarbeit eines türkischen
Ingenieurteams, sondern solide Serientechnik aus bayerischem Hause:
Die Entwicklung erfolgte in Zusammenarbeit mit BMM i.
Je nach gewählter Bestuhlung hat der Atak Electric Platz für 58
Passagiere, wobei dann nur 23 einen Sitzplatz haben. Über eine
integrierte Rampe kann ein Rollstuhl mit auf Tour.
Nochmal Karsan, nochmal elektrisch, nochmal gemeinsam mit BMW
entwickelt: der Jest Electric. Den gibt es mit 33 kWh- oder 66
kWh-Akku und den entsprechenden Reichweiten: 80, bzw. 165
Kilometer.
Je nach gewählter Bestuhlung und Ausstattung schafft der Jest 26
Passagiere, maximal 12 davon dürfen sitzen. Auch im Jest kann über
die integrierte Rampe ein Rollstuhl mitfahren.
Temsa stammt aus dem türkischen Adana, verkauft seine Busse aber
längst weltweit. Jüngstes Mitglied der Angebotspalette ist der
Temsa Avenue Electron, der gemeinsam mit Elektromotor-Spezialist
tm4 entwickelt wurde.
350 Kilometer elektrische Reichweite will Temsa mit dem Electron
schaffen. Die Energie dafür stammt aus einem 320 kWh großen Akku,
der per Schnellladung aufgeladen werden kann.
In Sachen Elektrobusse macht BYD aus China nicht so schnell
jemand etwas vor. In China ist bereits die dritte
Elektrobus-Generation in den Städten unterwegs, global ist BYD der
Anbieter mit der breitesten E-Bus-Flotte überhaupt. Die neuen
Elektro-Doppelstock-Busse in London kommen ebenfalls von BYD.
... 18 Meter langer Gelenkbus. Der schafft dank 320 kWh-Akku
locker Reichweiten von über 200 Kilometer. BYD setzt traditionell
auf sehr groß dimensionierte Akkus und verzichtet auf
Nachlademöglichkeiten.
BMC, der größte Nutzfahrzeug-Hersteller der Türkei, brachte den
Neocity Electric mit nach Hannover. 8,5 Meter lang, mit Platz für
21 Sitz- und 51 Stehplätze.
Schlicht eingerichtet, was in Sachen Nutzwert aber ganz sicher
kein Problem ist. Auch der Neocity hat eine Rampe an Bord, über die
Rollstuhlfahrer ins Fahrzeug gelangen.
Auch wenn es hier anders aussieht, bei MAN gibt's vor 2020
keinen serienmäßigen Elektrobus. Der in Hannover gezeigte Lion's
City E entspricht zwar weitgehend dem Serienmodell, geht aber erst
2020 als Kleinserie an den Start.
Dafür dann aber mit beeindruckenden technischen Daten: Herz des
elektrischen Löwen ist im hier gezeigten Solobus ein 480 kWh großer
Akku, im ebenfalls eingeplanten Gelenkbus kommt der Stromspeicher
sogar auf 640 kWh. Damit wollen ...
... die Bayern sicherstellen, selbst unter widrigsten
Bedingungen 200 Kilometer weit zu kommen. Nachladeoptionen für
unterwegs gibt's bei MAN nicht. Dafür aber einen 150 kW-Schnellader
fürs Depot, der den Solo-Bus beim Stop in unter drei Stunden wieder
auflädt.
Blaue Leuchtelemente machen bei MAN deutlich, dass hier ein
Elektrobus unterwegs ist. 84 Passagiere (und ein Rollstuhl) dürfen
im Solobus mit auf die Reise.
Thomas Bulit Busses (TBB) gehört zu Daimler und baut
ausschließlich Schulbusse, die in den USA jeden Tag Millionen
Schüler zum Unterricht bringen. Bei uns kennt man die gelben Riesen
nur aus dem Fernsehen. Ein klassischer Saf-T-Liner C2 hat einen
robusten Cummins-Diesel unter der Haube.
Unter der Motorhaube ist es bei diesem Modell jedoch ziemlich
leer. Jouley ist der erste Elektrobus, den TBB auf die Räder
gestellt hat. Der Akku hat maximal eine Kapazität von 160 kWh – das
ist das Doppelte eines Tesla Model S ohne die große Batterie. Der
Standardakku mit 100 Kilowattstunden soll für 160 Kilometer
reichen. In acht Stunden ist ein leerer Akku wieder voll
geladen.
Der Bus beschleunigt in 45 Sekunden aus dem Stand auf 60 mph (96
km/h) und erreicht 65 mph, das sind 104 km/h. Das Getriebe hat, wie
auch bei den meisten Elektroautos, einen Gang. Schalten muss der
Fahrer nicht, die Elektronik passt außerdem den Fahrmodus adaptiv
an das Verhalten des Fahrers an. BB eine Jouley-Testflotte bauen
und in verschiedenen Bundesstaaten testen.
... wo der Poncho EV bislang in drei Großstädten getestet wird.
Seine Besonderheit: Er agiert mit einem sehr kleinen Akku und lädt
alle zehn Kilometer bei den regulären Stops nach.
Aus Brasilien kommt der nächste Volkswagen mit Elektroantrieb:
Volkswagen Caminhões e Ônibus zeigen in Hannover den e-Flex, der ab
2020 in Serie gebaut werden soll. Der fährt rein elektrisch, hat
aber ...
... noch einen Range-Extender im Heck, der Strom liefert, wenn
dem Akku der Saft ausgeht. Der kleine 1,4-Liter-Benziner verträgt
nicht nur Normalbenzin, sondern ist auch als CNG-Motor zu haben.
Der Akku im e-Flex ist 100 kWh groß und soll dem Bus eine
Akku-Reichweite von rund 100 Kilometer einbringen.
Mit dem eCitaro verschwindet Deutschland als weißer Fleck auf
der Landkarte der Elektro-Bus-Hersteller. Daimler hat sich für den
ersten serienfertigen Elektro-Stadtbus viel Zeit gelassen, kommt
aber gemessen am gerade einsetzenden Bedarf wohl genau zum
richtigen Zeitpunkt. Daimler garantiert für ...
... den eCitaro eine Reichweite von 150 Kilometer, egal ob
Sommer oder Winter. Unter Idealbedingungen reicht der 243 kWh große
Akku sogar 250 Kilometer weit. Geladen wird zunächst über einen
Schnelllade-Stecker im Depot, bei Bedarf kann der eCitaro aber auch
mit Stromabnehmern auf dem Dach ausgestattet werden, dann ist auch
Zwischenladebetrieb (Opportunity Charging) möglich.
CRRC aus Peking ist der größte Schienenfahrzeughersteller der
Welt, mischt aber auch im globalen Bus-Markt kräftig mit. In
Hannover wurden die Chinesen mit dem elektrischen San Bus King
(TEG6125BEV) vorstellig, der mit einem ...
Auch in Tschechien werden Elektrobusse gebaut, zum Beispiel bei
der Firma Sor. Der NS 12 Electric ist längst übers
Prototypen-Stadium hinaus und ist zum Beispiel bereits in
Bratislava im Linieneinsatz. Der Akku des Sor NS 12 kommt auf eine
Kapazität von 225 kWh, das reicht im Alltag für deutlich über 100
Kilometer Reichweite.
... reisen die bis zu 105 Passagiere relativ farbenfroh und mit
ausreichend USB-Ladeports versorgt durch die Stadt. Preis des
Gesamtfahrzeugs: um die 600.000 Euro.