Pickups sind aus Countrysongs so wenig wegzudenken wie aus Amerikas Südwesten. Auch in Deutschland gibt es einen Südwesten – mit der Schwäbische Alb. Dort testen wir die Pritschenwagen Isuzu D-Max, Mitsubishi L200, Nissan Navara und VW Amarok.
Pickups sind aus Countrysongs so wenig wegzudenken wie aus Amerikas Südwesten. Auch in Deutschland gibt es einen Südwesten – mit der Schwäbische Alb. Dort testen wir die Pritschenwagen Isuzu D-Max, Mitsubishi L200, Nissan Navara und VW Amarok.
Den Isuzu D-Max wolllen wir im Test mal richtig schön in den Dreck fahren und uns im Schmutz suhlen. Ein bisschen Spaß muss schließlich auch mal sein.
Der robust aussehende Isuzu vermittelt die Gewissheit, ihn richtig schwer beladen zu können, ohne dass der Truck die Grätsche macht.
In unserem Test schluckte der Isuzu 8,4 Liter auf 100 km.
In der Spitze schafft der D-Max 180 Sachen. Der Prei liegt bei 36.550 €.
Der D-Max wird mit Einzel-, 1,5- und Doppelkabine angeboten. Für den Antrieb sorgt dabei stets ein 2,5-Liter-Vierzylinder-Dieselmotor mit 163 PS. Das maximale Drehmoment von 400 Newtonmetern liegt bei 1.400 Touren an.
Ein Blick ins Cockpit des Isuzu D-Max.
Die Instrumente und Anzeigen im Isuzu.
Der D-Max kommt mit Allradantrieb und Fünfgangautomatik.
Der Drehschalter für den Zuschalt-Allrad im Isuzu D-Max.
Obwohl er sein Drehmoment nur über fünf Gänge verteilt, schiebt der Diesel mächtig an.
Bei offener Heckklappe taugt die Pritsche auch als Liegefläche. Als Hochbett im Kornfeld, wenn Sie verstehen.
Das Platzangebot im Fond ist großzügig bemessen.
Im Juli 2012 führte Isuzu die zweite D-Max-Generation ein, dabei wuchs der Radstand nun auf 3.095 mm und die Gesamtlänge auf 5.295 mm
Für die meisten Trucker ein unverzichtbares Zusatzelement am Fahrzeug: Die Anhängerkupplung.
Als Testwagen hatten wir das Modell Isuzu D-Max Double Cab Limited Edition.
Die Serienbereifung: 265/65 R 17 H.
Voller Einsatz im Gelände: Zimpperlich gehen wir mit dem Isuzu im Test nicht gerade um.
Für unsere Allradler ist es kein Problem, wenn der Fahrer versehentlich mal im Wald landet oder ihm im freien Feld die Straße ausgeht – solange keine Barriere im Weg oder der Graben zu tief war, wühlt er höchstwahrscheinlich in jedem der vier Freizeitlaster munter weiter.
Über eine Bergabfahrhilfe verfügt der D-Max nicht. Dafür hat er aber Allradantrieb, Untersetzungsgetriebe, Ersatzrad, Unterfahrschutz, einen bärenstarken Diesel und vertrauenerweckende Robustheit.
Der Isuzu D-Max ist ein richtiges Arbeitstier. Wir haben ihn im Gelände ganz schön gefordert und wurden nicht enttäuscht.
Man hat alles dabei, was man braucht, brauchen könnte oder zumindest gerne mal brauchen würde.
Mitsubishi L200 2.4 DI-D+ Doppelkabine: 5-Stufen-Automatik, Aufpreis: 1.700 Euro.
Der L200 leistet sich in der Seitenansicht nicht mehr die stilistische Extravaganz des Vorgängers.
Erreicht wurde das mit simplen Maßnahmen – eine in die Hecktüren fortlaufende Sicke der Ladefläche, die im Einstiegsbereich nach hinten gezogene Kabine statt der bisherigen kreisförmigen Rundung und die insgesamt etwas höher bauende Pritsche.
Mitsubishi geht der eigentlichen Bestimmung des L200 als Arbeitsgerät nachgeht und verzichtet auf stilistische Extravaganz.
Unser Testwagen war das Modell Mitsubishi L200 2.4 DI-D Doppelkabine Top.
Nur in der höchsten Ausstattungsversion "Top“ verfügt der L200 über alle Annehmlichkeiten. Die Basis-Variante – einziges Modell mit dem 154-PS-Motor – ist dagegen erheblich rustikaler ausgestattet, selbst Fensterheber und Zentralverriegelung kosten hier extra.
Zum Vergleich: Das aktuelle Interieur des Mitsubishi L200.
Die Instrumente sind in ein Auch der Mitsubishi L200 kommt mit einem hübsch gestaltetes Armaturenbrett im Klavierlack-Look eingebettet.
Allradantrieb und Fünfgangautomatik auch im Mitsubishi. Das Schaltgetriebe verfügt über eine ungewöhnliche Abstimmung – der erste Gang ist sehr kurz, der Sprung zum zweiten ein großer, der sechste extrem lang übersetzt.
Der Drehschalter für den Zuschalt-Allrad im L200.
Schon die Basis verfügt über Bergabfahrhilfe und Hinterachssperre.
Platz 19: Der Mistubishi L200. Mit Zuschaltallrad und 154 PS aus dem 2,4-Liter-Diesel kostet er ab 26.990 Euro.
Die Traktionskontrolle funktioniert im Gelände brauchbar. Sie arbeitet bei durchdrehenden Rädern zwar etwas ruckartig, sorgt aber letztlich für konsequenten Vortrieb selbst bei zwei durchdrehenden Rädern.
Der L200 schützt seine Passagiere mit einem ganzen Airbag- Arsenal, bietet schlüssellosen Zugang und komfortable Ledersitze.
Serienbereifung: 205/80 R 16 T.
Dass der L200 ein Pickup mit blattgefederter hinterer Starrachse ist, bleibt den Passagieren nicht verborgen, speziell, wenn die Ladefläche leer bleibt.
Der Vierzylinder ist kein Leisetreter aber dafür ein echter Arbeiter. Ein Turboloch kennt das Aggregat mit der variablen MIVECS-Ventilsteuerung zwar noch, doch insgesamt überzeugt die Maschine mit kräftigem Durchzug und Lebensfreude.
Ein paar Pickups reichen – schon wird die Schwäbische Alb zur Prärie des Südwestens.
Revolution bei den Pickups: der neue Navara kommt mit Schraubenfedern.
Längs- und Querlenker, Schraubenfedern, die Starrachse klingt jetzt schon auf dem Papier der technischen Beschreibung viel komfortabler als zuvor.
Keine Experimente: das steht als großes Thema über der vierten Generation des Nissan Navara. Keine revolutionär neue Optik, sondern eine moderne Interpretation des bekannten Outfits stand für die Designer auf dem Programm.
Die Heckansicht ähnelt dem Vorgänger, allerdings fehlt die großflächige Kunststoffabdeckung am Klappengriff und die Rücklichter sind weit nach vorne gezogen.
In der Seitenansicht fällt die gestrecktere Optik auf. Die wird durch kleinere, weiter nach oben gezogene Fensterflächen erreicht und durch die im oberen Bereich längs abgestufte Motorhaube noch unterstrichen.
Dazu gehört der Chrom-Kühlergrill mit zwei "Kammern“ neben den Streben und die üppigen, trapezförmigen Chromeinfassungen für die Nebelscheinwerfer in der weit nach unten gezogenen Schürze.
Bei der Cockpitgestaltung nimmt Nissan die aktuelle SUV-Linie zum Vorbild.
Der 2,3-Liter.Motor liefert untenrum mehr Drehmoment als die Vorgängermaschine.
Der Nissan verbrauch bei unserem Test 7,0 l/km.
Zwei Rundinstrumente rahmen einen zentralen Farbbildschirm ein, der mittige Armaturenträger wurde gründlich entschlackt.
Wichtigste Bedienelemente der Mittelkonsole bleiben aber der Drehschalter für den Zuschalt-Allrad und der Knopf für die Sperre.
Der Druck bei niedrigen Drehzahlen ist vorhanden und es geht rasch vorwärts, eine Rakete ist der Navara in Verbindung mit der neuen Siebenstufen-Automatik jedoch nicht
Trotz hinterem Stabi ist der Ein- und Ausfederweg beachtlich und dem Blattfedermodell klar überlegen.
Im Doppelkabiner nimmt Nissan mehr Rücksicht auf die hinten reisenden Passagiere. Das zeigt sich in der bequemeren Lehnenneigung der Sitzbank und der eigenen Klima-Steuerung in der Mittelkonsole.
So geschmeidig, wie er durch das Gelände fließt, verschränkt er auch.
Nissan Navara 2.3 dCi (190 PS): 7-Stufen-Automatik, Aufpreis: 1.750 Euro.
Bei der Frontgestaltung wurden Anleihen beim Nissan Patrol genommen.
Nissan Navara NP300 Double Cab 2.3 dCi Tekna - Unser Testwagenmodell.
Der Grundpreis des Nissan Navara beträgt 41.625 Euro.
In den Preislisten kann man tief stecken bleiben. Eher als im Gelände. Da wühlen sich die Pickup-Trucks munter durch.
Der Amarok von VW: Amarok ist der Name eines wolfsähnlichen Wesens in der Mythologie der Inuit. Der VW Amarok war im Januar 2010 als offizielles Begleitfahrzeug der Rallye Dakar in Chile und Argentinien zu sehen
VW stellt seine Kunden beim Fahrwerk vor die Wahl. Wer die Sache mit dem Truck ernst meint, der kann sich für den Einzelkabiner samt großer Ladefläche und Schwerlastfederung entscheiden.
Dann ist der Amarok sehr straff, darf aber inklusive Beladung drei Tonnen auf die Straße bringen.
Der Doppelkabiner mit Standardfahrwerk dagegen gefällt mit dem besten Langstreckenkomfort im Umfeld und ist für alle, die den Amarok im Alltagsverkehr bewegen, die bessere Wahl.
Grundpreis: Den VW Amarok gibt's ab 41.513 Euro.
Obwohl sein Innenraum sehr nutzlastig gestaltet ist, bietet der Amarok den besten Langstreckenkomfort.
VW wirkt zwar alles vertraut und solide zusammengebaut, doch die Kunststoffe versprühen maximal Baumarktcharme.
Die Mittelkonsole im VW.
Der permanente 4x4-Antrieb mit selbstsperrendem Mittendifferenzial bietet mit seiner Grundverteilung der Motorleistung von 40:60 die optimale Einstellung für alle Onroad- und Offroad-Einsatzgebiete.
Im Gelände spielt der Allradantrieb seine ganze Stärke aus: Dreht ein Rad durch, greift die elektronische Differenzialsperre, bremst es ab und verlagert die Antriebskraft variabel auf das Rad mit der besten Traktion
Seine Federung ist am schluckfreudigsten, sein Motor am leisesten – und er lässt sich am präzisesten über Landstraßen scheuchen.
Der Amarok bietet viel Platz und komfortable Sitze, er ist ein vollwertiges Familienauto.
Der Amarok verfügt über einen Berganfahr- und Bergabfahrassistenten.
Der Amarok macht eigentlich alles mit – von der geruhsamen Ausflugsfahrt bis zum engagierten Kurvenwedeln. Hier zahlt sich aus, dass VW zwei verschiedene Fahrwerke für normalen oder Schwerlast-Einsatz zur Auswahl stellt und deshalb keine Kompromisse eingehen muss.
Das speziell für den Amarok DoubleCab entworfene Hardtop fungiert als vollwertiger Koffer- oder Laderaum.
Serienbereifung: 245/65 R 17 H.
Ein Höherlegungsfahrwerk mit robusteren Dämpfern und verlängerten Federn an der Vorderachse liftet den VW Amarok um 25 Millimeter.
Im Test: Der VW Amarok DC 2.0 TDI 4Motion Highline.
Was zählt und was nicht: Keine für härtestes Gelände aufgebaute Extrem-Kompetenz, sondern unbedingte Zuverlässigkeit.
Was machen wir jetzt – Autos putzen? Ne, die Sonne scheint. Wie wär's mit Grillen?
Die riesigen Pritschenwagen sind weder sozial verträglich noch vernünftig oder im eigentlichen Sinne praktisch. Dennoch finden Pickup-Trucks ihre Liebhaber.