Dreiste Amtsanmaßung
Statt Sechszylinder-Boxer gibt es hier einen V6. Eine Sensation? Mitnichten – denn in Wahrheit handelt es sich hier um einen Pontiac Fiero.
Wenn es neben der Kehrwoche etwas gibt, bei dem der Deutsche überhaupt keinen Spaß versteht, dann ist es Amtsanmaßung – besonders im Automobil-Sektor. Vorspiegelung falscher Tatsachen, Urkundenfälschung – unter Paragraph 268 finden sich im Strafgesetzbuch noch so einige Schlagwörter, die hier passend erscheinen. Bis zu fünf Jahre Freiheitsstrafe können veranschlagt werden. Auf unserer Anklagebank sitzt ein gelber Pontiac Fiero.
Hohe Laufleistung
Naja, das klingt jetzt alles ein bisschen hart. Man muss schon auch anerkennen, wie viel Arbeit in diesen Umbau gesteckt wurde. Ob die Zeit gut investiert war, muss am Ende jeder für sich selbst entscheiden. Sollten Sie der Meinung sein, dem ist so, dann könnten Sie diesen ganz speziellen Feger für 4.800 Dollar erstehen. Angesichts der mehr als 250.000 gefahrenen Kilometer dürfte sich aber noch ein wenig Verhandlungsspielraum ergeben.
Zudem: Sie müssten entweder zunächst nach New York reisen, oder das Auto von dort aus einführen lassen, denn im Big Apple befindet es sich aktuell. Laut Anbieter mit neuer Kupplung, neuer Batterie und neuen Bremsen. Auch der 2,8-Liter-V6 soll jüngst überholt worden sein. In Deutschland allerdings, werden Sie trotz Aufklebern, goldener Felgen und 996-Scheinwerfern vermutlich niemanden zum Narren halten. Kleiner Insider-Tipp, falls Sie es doch versuchen wollen: Geben Sie das Auto als Cayman oder Boxster aus. Da es sich beim Fiero um einen Mittelmotor-Sportwagen handelt, wären Sie zumindest konzeptionell näher am Original. Wie so ein Fiero im Original aussieht, können Sie in unserer Bildergalerie erfahren.