Was Anleger jetzt über ihre Aktien wissen müssen

Die Porsche AG verliert ihren Platz im deutschen Leitindex DAX. Ab dem 22. September 2025 wird der Sportwagenbauer im MDAX geführt. Die Entscheidung der Deutschen Börse trifft Porsche nur drei Jahre nach dem gefeierten Börsengang und dem schnellen Aufstieg in die erste Börsenliga.
Für Anleger bedeutet der Abstieg zunächst eine erhöhte Unsicherheit. Indexfonds, die den DAX eins zu eins abbilden, müssen Porsche aus ihren Portfolios entfernen. Dieser Zwangsverkauf kann zusätzlichen Druck auf den Aktienkurs ausüben. Bereits heute notiert die Aktie deutlich unter ihrem Ausgabepreis von 82,50 Euro beim Börsengang im Jahr 2022.
Ein Abstieg mit Signalwirkung
Der Rauswurf ist nicht nur ein finanzielles Thema, sondern auch ein Prestigeverlust. Die Aufnahme in den DAX steht für internationale Sichtbarkeit und Gewicht im Markt. Porsche hatte beim Börsengang zu den größten Hoffnungen der deutschen Industrie gezählt. Zwischenzeitlich erreichte die Aktie fast 120 Euro, zuletzt lag sie bei rund 45 Euro.
Auch die Hintergründe des Abstiegs sind klar: Gewinneinbrüche, ein schwacher Absatz in China, Probleme beim Verkauf von Elektroautos und die Belastungen durch den Zollstreit mit den USA. Die einstige Renditeperle hat an Profitabilität eingebüßt.
Auswirkungen für Anleger
Für Investoren ist entscheidend, nicht überhastet zu reagieren. Kapitalmarktexperte Jürgen Molnau vom Online-Broker RoboMarkets erklärte gegenüber "Bild": "Kurzfristig könnte der Rauswurf aus dem DAX negative Folgen haben, aber mittelfristig könnte man eher neutral bis positiv für die Porsche-Aktie sein. Wer an Autos der Zukunft glaubt, kann dabeibleiben. Das Risiko bleibt beim Anleger."
Auch für ETF-Anleger, die in den DAX investieren, ist die Veränderung kein Grund für eigenes Handeln. Fondsmanager passen ihre Portfolios automatisch an.
Nicht der erste Fall
Ein DAX-Abstieg ist keine Einbahnstraße. Beispiele wie die Commerzbank oder die Lufthansa zeigen, dass ein späterer Wiederaufstieg möglich ist. Für Porsche bedeutet der Wechsel in den MDAX zunächst geringere Aufmerksamkeit, aber keine unmittelbaren Einschränkungen im Geschäft.
Neben Porsche muss auch der Pharma- und Laborausrüster Sartorius den DAX verlassen. Neu aufgenommen werden Scout24 und die Gea Group.