Neuer XL-Cayenne kommt doch mit Verbrenner

Porsche plant um: Panamera und Cayenne bleiben bis in die 2030er-Jahre, das große SUV kommt als Verbrenner, Elektro später. Das alles kostet Geld: Porsche senkt die Prognosen für Gewinn und Rendite deutlich.
Die Porsche AG verschiebt den Fokus ihrer mittelfristigen Produktplanung. Vorstand und Aufsichtsrat beschlossen am 19. September 2025 eine weitreichende Anpassung des Portfolios: Neue Modelle mit Verbrennungsmotoren bleiben länger im Programm, Elektroprojekte werden teils verschoben. Kurzfristig belasten Abschreibungen und Rückstellungen das Ergebnis, langfristig soll die Neuausrichtung die Rendite sichern.
XL-Cayenne nun doch als Verbrenner
Kern der Entscheidung ist eine stärkere Gewichtung klassischer Antriebe. Eine neue SUV-Baureihe oberhalb des Cayenne , ursprünglich als reines Elektrofahrzeug geplant, wird zunächst ausschließlich mit Verbrennungsmotor und als Plug-in-Hybrid eingeführt. Bestehende Modelle wie Panamera und Cayenne bleiben mit Verbrenner und Plug-in-Hybrid weit in die 2030er Jahre erhältlich; Nachfolgemodelle sind vorgesehen.
Neue Elektro-Porsche erst ab 2030
Parallel verschiebt Porsche die Entwicklung einer neuen Elektroplattform für die 2030er Jahre. Die geplante Architektur soll gemeinsam mit anderen Marken des Volkswagen-Konzerns technologisch neu aufgesetzt werden. Grund ist die weltweit langsamer als erwartet steigende Nachfrage nach exklusiven batterieelektrischen Fahrzeugen. Die vollelektrische Modellpalette – darunter Taycan, Macan und der künftige 718-Sportwagen – wird jedoch weiterentwickelt.
Strategiewechsel kostet Milliarden
Die Anpassungen führen zu erheblichen Sonderbelastungen. Für 2025 rechnet Porsche mit außerordentlichen Aufwendungen von rund 3,1 Milliarden Euro. Abschreibungen und Rückstellungen belasten das Ergebis des laufenden Geschäftsjahres voraussichtlich mit bis zu 1,8 Milliarden Euro. Diese Kosten waren bisher in der Prognose für das Geschäftsjahr 2025 nicht berücksichtigt. Porsche korrigiert daher die finanziellen Erwartungen teilweise deutlich nach unten: Die Umsatzerlöse bleiben voraussichtlich unverändert bei 37 bis 38 Milliarden Euro vor. Die Prognose für die operative Umsatzrendite senkt das Unternehmen von 5 bis 7 Prozent auf "bis zu 2 %". Die EBITDA-Marge Automobile sinkt von 14,5 bis 16,5 Prozent voraussichtlich auf 10,5 bis 12,5 Prozent. Der Anteil vollelektrischer Autos an den Gesamtverkäufen der Marke bleibt unverändert bei 20 bis 22 Prozent, so die Voraussage.
Vorstand schlägt hohe Dividende vor
Trotz der kurzfristigen Belastungen will Porsche mittelfristig wieder eine operative Umsatzrendite im zweistelligen Bereich, bei guter Entwicklung bis zu 15 Prozent, erreichen. Der Vorstand plant, für 2025 eine Dividende vorzuschlagen, die prozentual deutlich über der bisherigen Ausschüttungsquote von 50 Prozent liegen soll, betragsmäßig aber unter dem Vorjahr bleibt.