Ungewöhnliche Verbote für Reisende in Italien

Italien hat in den vergangenen Jahren eine Vielzahl ungewöhnlicher Vorschriften für Touristen eingeführt. Viele Regeln sollen historische Städte, Strände und Naturgebiete schützen, andere richten sich gegen Massenandrang oder ungebührliches Verhalten.
Die Strafen reichen von geringen Ordnungsgeldern bis zu Bußgeldern im hohen dreistelligen Bereich.
Küstenorte und Strände
An vielen italienischen Stränden gelten strenge Vorgaben, die nicht nur das Mitnehmen von Sand oder Muscheln verbieten, sondern auch das Verhalten am Strand selbst regeln. Auf Sardinien ist das Entfernen von Sand und Steinen streng untersagt. Am Strand von Stintino (La Pelosa) müssen Besucher Strohmatten unter ihre Handtücher legen, um die Dünen zu schonen. In Eraclea bei Venedig ist es verboten, Sandburgen zu bauen, da diese die Sicht und Fluchtwege versperren könnten.
Auf Capri und Sardinien existieren zudem umfassende Rauchverbote an Stränden, verbunden mit ausgewiesenen Raucherzonen. Die Bußgelder bewegen sich zwischen 25 und 500 Euro. In Limone sul Garda ist es verboten, alkoholische Getränke im öffentlichen Raum zu konsumieren.
Städte und Inseln
In vielen Städten geht es um die Wahrung von Ordnung und Denkmalschutz. In Rom ist das Baden in Brunnen – etwa am Trevi-Brunnen – streng untersagt, ebenso das Sitzen auf der Spanischen Treppe. In Florenz ist das Essen von Imbissen in der Nähe bestimmter Monumente untersagt, Verstöße kosten bis zu 500 Euro. Venedig verbietet unter anderem das Füttern von Tauben, das Sitzen auf Monumenten und das Schwimmen in Kanälen.
Auch Kleiderordnungen spielen eine Rolle: In Sorrento, Forio (Ischia), Lignano und Tropea ist es verboten, im Stadtzentrum nur in Badekleidung oder mit nacktem Oberkörper unterwegs zu sein. Capri geht noch weiter und untersagt seit den 1960er Jahren das Tragen von Holzclogs wegen der Lärmbelästigung. La Scala in Mailand hat 2025 eine Kleiderordnung eingeführt, die Tanktops, Shorts und Flip-Flops ausschließt.
Wander- und Naturgebiete
In den Cinque Terre drohen Wanderern Geldstrafen von 50 bis 2.500 Euro, wenn sie mit unpassendem Schuhwerk wie Flip-Flops auf den steilen Küstenwegen unterwegs sind. In Vernazza wurde 2025 ein Verbot für Selfies bei stürmischem Meer oder auf gefährlichen Klippen eingeführt. Portofino hat sogenannte "No-Waiting Zones" eingerichtet, in denen Touristen nicht stehen bleiben dürfen, um Selfies zu machen.