So ging es mit Blaupunkt weiter

Nach der Insolvenz führt Evo Sales den Markennamen Blaupunkt weiter und erzielt mit Retro-Radios weltweit beachtliche Verkaufserfolge.
Blaupunkt war jahrzehntelang ein Synonym für hochwertige Autoradios "Made in Germany". In unzähligen VW, Mercedes und BMW prangte der blaue Punkt, der jedem sofort klar machte, welches Radio hier eingebaut ist. Doch 2015 musste die traditionsreiche Blaupunkt Technology GmbH in Hildesheim Insolvenz anmelden. Für viele Auto- und HiFi-Fans war das ein herber Verlust. Schließlich gehörten Blaupunkt-Radios bis in die 90er-Jahre zum automobilen Alltag.
Nur ein Jahr nach der Insolvenzmeldung begann das Comeback. 2016 gründete sich die Evo-Sales GmbH, die bis heute Blaupunkt-Radios entwickelt und vertreibt. Der Name ist also nicht komplett verschwunden. Ehemalige Mitarbeiter aus Hildesheim wechselten zum neuen Unternehmen, sodass Know-how und Tradition erhalten blieben. Der Neustart war von Anfang an erfolgreich. Evo-Sales schreibt seit der Gründung schwarze Zahlen und ist mit Blaupunkt-Produkten heute in über 65 Ländern vertreten.
Retro-Radios als Erfolgsgaranten
Im Zentrum des Portfolios stehen die Retro-Radios. Sie verbinden klassisches Design mit moderner Ausstattung und treffen damit genau den Nerv einer wachsenden Fangemeinde. Im Jahr 2024 verkaufte Evo-Sales mehr als 135.000 Stück. Daneben gibt es mit den faltbaren E-Bikes seit 2018 ein zweites Standbein, doch die wahre Ikone im Programm bleibt das Autoradio.
Was sofort auffällt, ist die Gestaltung. Viele Modelle greifen alte Designs wie die Nadelstreifen-Front auf. Die feinen Linien erinnern an edle Fahrzeuginterieurs der 60er- und 70er-Jahre. Für Autos der 80er- und 90er-Jahre hat Blaupunkt ebenfalls passende Geräte mit nostalgischer Optik im Angebot.
Die Haptik überzeugte in Tests von auto motor und sport: Die Drehknöpfe klicken satt, die Schieberegler laufen präzise, und die Frontplatten bestehen aus hochwertigem Metall oder robustem Kunststoff mit matter Oberfläche. Die Displays können in verschiedenen Farben leuchten – klassisches Blau, warmes Orange oder dezentes Weiß – und lassen sich so an die Armaturenbeleuchtung des Fahrzeugs anpassen.
Moderne Technik unter klassischer Hülle
Hinter der nostalgischen Optik steckt aktuelle Elektronik. DAB+ sorgt für rauschfreien Digitalempfang, Bluetooth ermöglicht Musikstreaming und Freisprechen, USB- und AUX-Anschlüsse erweitern die Flexibilität. Ein integrierter Equalizer erlaubt individuelle Klangabstimmung. So bleibt der authentische Look erhalten, ohne auf heutigen Komfort zu verzichten.
Zu den Klassikern zählt das Bremen SQR 46 DAB, das ein beliebtes Blaupunkt-Gerät aus den 80ern neu interpretiert. Ebenfalls erfolgreich ist das Frankfurt RCM 82 DAB, das im Test bei auto motor und sport durch gute Bedienbarkeit und Klangqualität überzeugte.
Besonders spannend ist die Neuheit Frankfurt Stereo, die auf der IFA 2025 vorgestellt wurde. Mit Nadelstreifen-Front, mehreren Farbvarianten und moderner Technik (DAB+, Bluetooth, Multicolour-Display) bringt es den 70er-Jahre-Look zurück ins Cockpit. Der Marktstart ist für November 2025 geplant, der Preis liegt bei rund 799 Euro.
Evo-Sales heute
In Hameln beschäftigt die Evo-Sales GmbH rund 30 Mitarbeiter, die für Entwicklung, Vertrieb, Marketing, Qualitätssicherung und After-Sales zuständig sind. Produziert wird in China und Malaysia.