Mercedes Vision Iconic verpackt Technik in Glamour

Ein Kühlergrill wie aus den 1930ern, eine Karosserie wie aus einem Schwarz-Weiß-Film, doch unter dem glänzenden Lack arbeitet Künstliche Intelligenz. Mit dem Vision Iconic zeigt Mercedes, wie Retro-Luxus und Zukunftstechnologie eine Allianz eingehen – und warum das kein Widerspruch ist.
Der Mercedes Vision Iconic sieht aus wie eine Zeitreise auf vier Rädern. Seine gewölbten Kotflügel, das filigrane Dach und der dominant inszenierte Grill erinnern an Fahrzeuge aus der Ära der Staatskarossen und Filmdiven. Mercedes greift hier bewusst auf Formen zurück, die in der kollektiven Erinnerung für Würde, Status und Souveränität stehen.
Die Inspirationsquelle: der Mercedes 540K Autobahn-Kurier von 1938. Schon damals war das Fahrzeug ein fahrendes Statement, heute wird diese Symbolik neu aufgeladen. Statt nur Status zu signalisieren, soll der Vision Iconic auch Vertrauen in neue Technologien schaffen.
Mit der Technik von morgen
Denn was unter dem nostalgischen Blechkleid steckt, ist ein technologischer Bruch mit allem Bekannten. Der Vision Iconic fährt vollelektrisch, ist mit Solarfarbe lackiert, die Sonnenlicht in Energie umwandelt, und er soll perspektivisch autonom auf Level 4 unterwegs sein. Das bedeutet: Fahren ohne Fahrer – zumindest in vorab definierten Situationen.
Das Bordnetz ist dabei nicht klassisch verschaltet, sondern orientiert sich an neuronalen Strukturen. Vereinfacht gesagt: Es "denkt" in Mustern, ähnlich dem menschlichen Gehirn. Komplexe Verkehrssituationen sollen so nicht nur erkannt, sondern antizipiert werden.
Emotionale Tarnung für kalte Rechenleistung
Warum aber verpackt Mercedes all diese Innovationen in eine Hülle, die nach Vergangenheit schreit? Die Antwort liegt in der Psychologie. Technik, besonders autonome Systeme, sind erklärungsbedürftig und oft angstbesetzt. Der Vision Iconic nutzt gezielt ästhetische Anleihen aus einer "geordneten" Epoche, um genau diese Unsicherheit zu entschärfen.
Glamour ist hier keine Spielerei, sondern Strategie. Statt futuristischer Kälte setzt Mercedes auf sinnliche Rundungen und ein vertrautes Designschema – um den Übergang in die Autonomie möglichst weich zu gestalten. Das autonome Fahren wird so nicht als radikaler Wandel, sondern als stilvolle Weiterentwicklung präsentiert.