Kollege Roboter kommt ums Eck
Die Volkswagen-Tochter Seat setzt im Werk Martorell zwei autonom fahrende Roboter für den Lastentransport ein. Gebaut wurden die EffiBOT genannten Helfer in Frankreich und dann für den Einsatz beim Autobauer programmiert.
"Ich habe einen neuen Kollegen, der ist ein Roboter!" Solche Sätze erinnern an Science-Fiction-Filme der 1980er-Jahre. Schnell läuft ein humanoider Blechkamerad mit leuchtendem Gesicht vor das innere Auge.
Die Realität hat dieses Szenario längst eingeholt, aber auf eine ganz andere Art und Weise. Roboter unterstützen vor allem in Fabriken die Arbeitskräfte schon seit Jahren. In weiter digitalisierten Produktionsstätten, auch unter dem Sammelbegriff "Industrie 4.0" bekannt, kommt den Maschinen eine größere Aufgabenvielfalt zu. Die Meldung, dass Seat jetzt Roboter im spanischen Werk Martorell einsetzt, ist also ganz zeitgemäß.
Bis zu 750 kg Nutzlast
Die Neuzugänge im Stammwerk am Hauptsitz der Volkswagen-Tochter haben keine starken Arme oder langen Beine. Sie rollen! Zwei EffiBOTs, die vom französischen Hersteller Effidence zugeliefert werden, unterstützen die Mitarbeiter in der Fabrik.
Die EffiBOTs haben eine Vielzahl von Sensoren an Bord, mit denen sie sich orientieren. Sie können bis zu 250 Kilogramm schwere Ladung schultern oder Anhänger mit einem maximalen Gewicht von 500 Kilogramm ziehen. Teile aller Art, die für die Produktion von Autos benötigt werden, können die Roboter an Ziele in der Fabrik fahren und damit für effizientere Abläufe sorgen. Neben der autonomen Fahrfunktion können sie auch selbsttätig einer Person folgen und auch dabei möglichen Hindernissen ausweichen. Ein System mit im Boden eingelassenen Schleifen, wie es in der Industrie bereits bekannt ist, wird für die EffiBOTs nicht benötigt.