Seat Urban Mobility
Seat hat eine neue Abteilung zur Entwicklung urbaner Mobilitätslösungen gegründet. Dort werden nicht nur Carsharing-Projekte angesiedelt, sondern auch elektrische Zweiräder zur Serienreife gebracht.
Automobilhersteller sprechen oft vom Wandel des eigenen Unternehmens zum Mobilitätsanbieter. Während damit meist digitale Services gemeint sind, zeigt die spanische Volkswagen-Tochter Seat seit einiger Zeit auch neue Hardware.
Mit dem elektrischen Tretroller EXS, der in Kooperation mit Segway entstand, und dem Leichtfahrzeug Minimo hat Seat bereits neue Ansätze gezeigt. Vom EXS sind, eigenen Angaben zufolge, auch schon 10.000 Exemplare auf die Räder gestellt worden.
Zur Bündelung der Entwicklungsarbeit an neuen Produkten und Dienstleistungen wurde jetzt die Geschäftseinheit „Seat Urban Mobility“ gegründet. Hier sollen neue Ideen fernab des klassischen Autogeschäfts reifen und umgesetzt werden. Eine davon wird aktuell auf dem Smart City Expo World Congress in Barcelona gezeigt: Das Seat E-Scooter Concept. Hinter diesem Namen verbirgt sich ein elektrisch angetriebener Roller, den der Autohersteller in Zusammenarbeit mit dem Spezialisten Silence entwickelt hat.
E-Scooter mit 115 km Reichweite
Der Elektroantrieb des Seat E-Scooter leistet in der Spitze 11 kW, als Dauerleistung werden 7 kW angegeben, das Drehmoment der Maschine liegt bei 240 Nm. In 3,8 Sekunden soll das Zweirad auf 50 km/h beschleunigen und maximal 100 km/h schnell sein. Damit lassen sich auch Pendelstrecken vom Umland in die Stadt erledigen.
115 Kilometer schafft der Seat E-Scooter mit einer Batterieladung. Den Akku kann man einfach entnehmen und dann am Arbeitsplatz oder im heimischen Wohnzimmer wieder aufladen. Im Laufe des kommenden Jahres soll der Seat e-Scooter in Produktion gehen und dann an Privat- und Firmenkunden sowie Betreiber von Sharingflotten verkauft werden.
Die „Urban Mobility“-Abteilung bei Seat stellt außerdem den weiterentwickeltenE-Kickscooter als Nachfolger des eXS in Aussicht. Die Reichweite des Tretrollers soll künftig bei 65 Kilometern liegen. Ein weiteres Projekt ist die Fortführung des auf CNG-Fahrzeuge spezialisierten Carsharing-Programms Respiro in Madrid. Hier soll künftig auch der Seat Mii Electric eingesetzt werden.