Seit 5 Jahren Straße gesperrt

Im Kreis Waldshut ist seit fünf Jahren eine Straße wegen Felsstürzen gesperrt. Jetzt ist von der Straße plötzlich ein 10-Tonnen-Felsbrocken „verschwunden“.
Seit einem Felssturz an Pfingsten 2015 ist die Verbindungsstrecke zwischen Hochrhein und Hotzenwald im Kreis Waldshut gesperrt. Die 1850 erbaute L154 im Albtal gilt als historische, wildromatische Straße entlang einer Schlucht und durch fünf Tunnels, die auch bei Touristen beliebt ist. Ein etwa acht Meter langer, zwei Meter breiter und gut 50 Zentimeter dicker Felsbrocken blockierte seither die Fahrbahn. Jetzt ist der rund 10 Tonnen schwere Felsblock verschwunden.
Nach Medienberichten haben mutmaßlich Unbekannte den Riesenstein mit schwerem Gerät von der Straße entfernt und den Hang hinab befördert. Jetzt wäre zwar die Fahrbahn wieder frei, mit einer Aufhebung der Streckensperrung ist aber dennoch nicht zu rechnen. Wie der SWR berichtet, habe ein Gutachter allein auf dem sechs Kilometer langen Streckenabschnitt zwischen zwischen Hochrhein und Hotzenwald 38 sanierungsbedürftige Gefahrenstellen ausgemacht. Auch sei die Gefahr von weiteren Felsstürzen immer noch gegeben.
Sanierung bereits zugesagt
Das Land Baden-Württemberg habe zwar eine Sanierung der Felsen in Aussicht gestellt, aber nur wenn dies aus Naturschutzgründen überhaupt möglich ist. Das Regierungspräsidium Freiburg hat vor einem dreiviertel Jahr erklärt, es wolle die Wiedereröffnung der Albtalstraße vorbereiten. Im Januar 2018 hatte das Land zugesichert, die Sanierung der Straße, die rund drei Millionen Euro kosten soll, zu finanzieren. Man müsse aber mit mindestens einem Jahr Bauzeit plus die notwendige Planungszeit kalkulieren.
Während der Sperrung haben rund 11.000 Bürger mit verschiedenen Protestaktionen für die Wiedereröffnung der Albtalstraße, die als wichtige Verbindungsstraße für den lokalen Pendlerverkehr gilt, gekämpft. Jetzt haben wohl einige davon die Geduld verloren und wurden selbst unter Zuhilfenahme von schwerem Gerät aktiv.