Mit E-Stadtauto zurück zu den Wurzeln
Die Marke Smart gründet auf einem 2,50 Meter langen Stadtauto, das später Fortwo hieß. Genau der kehrt offiziell zurück – allerdings dauert das noch eine Weile.
Die 1994 gegründete Marke Smart hat sich in drei Jahrzehnten komplett verändert. Einst von Mercedes-Benz für das 2,50 Meter kurze Zweisitzer-Stadtauto gedacht, folgte spätestens mit dem Einstieg von Geely eine komplette Kehrtwende. Mittlerweile hat das Joint Venture – Geely und Mercedes halten jeweils 50 Prozent des Unternehmens – drei elektrische Modelle im Angebot: den Kompakt-Crossover #1, das SUV-Coupé #3 und den mittelgroßen SUV #5 (siehe Video nach dem zweiten Absatz).
Smart #2 für die Großstädte Deutschlands
Doch selbst das kleinste der drei Angebote (#1) misst eine Außenlänge von üppigen 4,27 Meter. Die Nummer 5 ist sogar über 4,70 Meter lang. Wo sind also die Kleinstwagen für die Stadt, mit der die Marke groß wurde? Dass die kommen hat Smart offiziell bestätigt. Kurz vor der IAA kündigt der Hersteller den #2 an, der als elektrischer Zweisitzer mit "ultrakompakten" Dimensionen in der Tradition der frühen Smart-Modelle steht. "Wir freuen uns, den Smart #2 nun offiziell bestätigen zu können", sagt Wolfgang Ufer, der Deutschland-CEO der Marke. "Gerade für die Großstädte Deutschlands ist der Zweisitzer ideal." Generell werde das Modell im Hinblick auf die europäischen Modelle entwickelt.
Ufer zufolge werde dieses Fahrzeug "schon lange sehnlichst erwartet". Smart hat sich allerdings damit schwergetan, ein neues Einstiegsmodell aufzulegen, über das im Rahmen des mehrjährigen "project: two" entschieden wurde. Dabei galt es, alle Aspekte der strategischen Planung, Entwicklung, Produktion und Markteinführung zum richtigen Zeitpunkt zu klären. Obendrein soll der Smart #2 "innovative Technologielösungen mit den Kernqualitäten des ursprünglichen Smart ForTwo verbinden". Die Linienführung entsteht im Designteam von Mercedes-Benz und wirkt auf den ersten Teaserbildern, die lediglich Schatten des kommenden Modells zeigen, recht kantig.
Wie günstig kann der Smart #2 werden?
Nachdem es nun grünes Licht gibt, kann das vollelektrische Stadtauto in die heiße Phase der Entwicklung gehen. Im sogenannten A-Segment sieht die Marke eine potenziell große Kundschaft. Doch Smart hat hier das gleiche Problem wie alle anderen Hersteller: Im untersten Fahrzeugsegment ist Geld verdienen schwierig. Das war auch der Grund, warum Mercedes das damals sensationelle, durchaus erfolgreiche und technisch interessante Konzept über die Jahre aufgab. Es war schlichtweg zu teuer. Daran ändert auch das Elektro-Zeitalter nichts.
Schon bei der Entwicklung einer neuen Plattform für kleine Stromer steht das Thema Rentabilität im Fokus. Wie zuvor auf eine gemeinsame Plattform mit Renault zu setzen, ist mittlerweile ausgeschlossen. Mercedes selbst wird in den kommenden Jahren eher auf Luxus denn auf Basismobilität setzen. Für den Smart #2 dürfte es also vielmehr auf eine chinesische Geely-Entwicklung hinauslaufen. Günstig wird der neue Smart #2 dennoch nicht werden. Wer also auf Preise unterhalb von 20.000 Euro hofft, wird enttäuscht. Eher stehen knapp 25.000 Euro im Raum.
Kommt früher als geplant – und dennoch spät
Bis es so weit ist, müssen sich Fans aber noch gedulden. Smart nennt für den neuen #2 einen Premierentermin von Ende 2026. Das bedeutet, dass mit der Markteinführung des Serienautos frühestens 2027 zu rechnen ist. Doch immerhin hat die Marke die Entwicklung offenbar stark beschleunigt, denn ursprünglich war von frühestens Ende des Jahrzehnts – also 2029/2030 – die Rede. Schon jetzt sind mit Hyundai Inster, Citroën eC3 oder Renault 5 allerdings einige spannende Konkurrenten für weniger als 25.000 Euro auf dem Markt. Und das VW-Duo ID.1 und ID.2 samt ihrer Ableger von Skoda und Cupra steht 2026/27 ebenfalls in den Startlöchern.