Pfingstreisende stehen im längsten Stau des Jahres

Stundenlanger Stillstand auf der wichtigen Route nach Italien und Kroatien. Experten sprechen vom schlimmsten Stau seit Jahren. Und es wird über Pfingsten nicht besser.
Das Pfingstwochenende 2025 bringt für Autofahrer auf dem Weg in den Süden erhebliche Herausforderungen mit sich. Besonders betroffen ist die Tauernautobahn (A10) in Österreich, wo sich am Samstagvormittag ein Stau von über 45 Kilometern Länge bildete. Die Ursache liegt in einer Tunnelbaustelle bei Golling im Salzburger Land, die den Verkehr auf nur eine Spur reduziert. In Kombination mit dem starken Urlaubsverkehr aus Deutschland führt dies zu massiven Verzögerungen.
Rückstau bis nach Bayern
Die Auswirkungen des Staus reichen weit über die österreichischen Grenzen hinaus. Bereits in Bayern stauen sich Fahrzeuge auf der A8 bei Neukirchen. Viele Autofahrer versuchen, über Ausweichrouten wie die Salzachtal-Bundesstraße oder kleinere Landesstraßen den Stau zu umfahren. Doch auch dort kommt es zu Überlastungen, teils mit stockendem Verkehr in kleinen Gemeinden und Ortsdurchfahrten, die dem Ansturm nicht gewachsen sind.
Besonders problematisch gestaltet sich die Situation rund um das Nadelöhr bei Golling. Dort wird seit Wochen an mehreren Tunnelabschnitten gearbeitet – eine dringend notwendige Maßnahme zur Ertüchtigung der Infrastruktur, doch zur Unzeit für den Reiseverkehr. Während der Sanierung ist der Verkehr in beiden Richtungen auf jeweils eine Spur reduziert. Bei Normalbetrieb wäre dies bereits eine Herausforderung, an einem stark frequentierten Wochenende wie Pfingsten jedoch entwickelt sich daraus ein Verkehrskollaps.
Verkehrsplaner sprechen inzwischen von einem der schlimmsten Staueinsätze auf der A10 seit Jahren. Die Tunnelbaustelle gilt als das aktuell größte Verkehrsproblem auf der wichtigen Nord-Süd-Achse durch die Alpen. Hinzu kommt, dass viele Autofahrer durch die Einschränkungen im Bahnverkehr – bedingt durch Bauarbeiten und Zugausfälle – auf das Auto ausweichen und damit den Verkehr zusätzlich verstärken.
Grenzkontrollen bei Rückreise
Ein weiterer Belastungsfaktor droht an der Grenze zwischen Österreich und Deutschland. Dort kommt es derzeit vermehrt zu stationären und mobilen Grenzkontrollen durch die deutsche Bundespolizei. Diese können, vor allem bei starkem Rückreiseverkehr am Pfingstmontag, zu weiteren Verzögerungen führen. Besonders betroffen sind Übergänge wie Walserberg auf der A8 sowie kleinere Grenzstationen im Bereich des Berchtesgadener Landes. Dort müssen Autofahrer mit zusätzlichen Wartezeiten von bis zu 90 Minuten rechnen, was den ohnehin zähen Rückreiseverkehr zusätzlich erschwert.
Für das restliche Pfingstwochenende rechnen Verkehrsexperten nicht mit einer Entspannung der Lage. Vielmehr wird erwartet, dass sich die Rückreisewelle am Montag mit voller Wucht entlädt. Besonders auf der A10, der A8 in Bayern sowie auf der Inntalautobahn (A12) in Tirol wird mit teils stundenlangen Wartezeiten gerechnet. Auch am Dienstag könnte es noch zu Nachwirkungen kommen.
Tipps für Autofahrer
Der ADAC und österreichische Verkehrsdienste empfehlen, geplante Rückfahrten auf möglichst verkehrsarme Tageszeiten zu legen – etwa frühmorgens oder spätabends – oder gegebenenfalls auf Dienstag auszuweichen. Reisende sollten sich vor Fahrtantritt über die aktuelle Verkehrslage informieren, alternative Routen in Betracht ziehen und gegebenenfalls ausreichend Verpflegung und Wasser mitführen.