Rückreisewelle rollt unaufhaltsam

Am letzten Augustwochenende (29. bis 31.8.) wird es auf Deutschlands Autobahnen erneut eng. Für bestimmte Richtungen gibt es aber auch gute Prognosen. Wer erst jetzt in den Urlaub fährt, kann mit einigermaßen leeren Straßen rechnen.
In fünf deutschen Bundesländern enden in der ersten Septemberwoche die Sommerferien: In Hamburg (bis 03.09.), Berlin, Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein (jeweils 06.09.) müssen die Kinder in wenigen Tagen wieder in die Schulen. Auch in drei österreichischen Bundesländern und in der Mitte der Niederlande steht das Ferienende kurz bevor. Gleichzeitig befinden sich die Schülerinnen und Schüler Bayerns und Baden-Württembergs noch mitten in den Ferien. Somit trifft eine große Rückreisewelle auf Autourlauber aus diesen beiden Bundesländern.
Entsprechend voll wird es auf den Fernstraßen im südlichen Bundesgebiet. Andererseits können Urlauberinnen und Urlauber, die ihre Reise erst jetzt starten, auf einigen Routen mit etwas entspannten Verkehrsverhältnissen rechnen. Speziell im Norden Deutschlands ist die Staugefahr aktuell ein Stück weit gebannt.
Viel Verkehr trifft auf viele Baustellen
Besonders kritisch wird es an den laut ADAC 1.238 Autobahnbaustellen bundesweit, wo reduzierte Fahrstreifen und lange Arbeitsbereiche zusätzliche Engpässe verursachen. Hinzu kommt der vielerorts wegen der beendeten Ferien wieder stärkere Pendlerverkehr. Für etwas Entlastung des Reiseverkehrs sorgt immerhin das Sommerreise-Fahrverbot für Lkw über 7,5 Tonnen, das weiterhin an allen Samstagen bis 31. August von 7 bis 20 Uhr gilt und somit erst nach dem kommenden Reisewochenende endet.
Die stauträchtigsten Zeiten sind am Freitagnachmittag, wenn sich Berufs- und Urlaubsverkehr überlagern, sowie am Samstagvormittag, wenn vor allem Rückreisewellen für dichte Straßen sorgen, zu erwarten. Auch am Sonntagnachmittag ist mit erhöhtem Verkehrsaufkommen zu rechnen. Wer kann, sollte auf Dienstag bis Donnerstag ausweichen. An diesen Tagen ist der Verkehr spürbar ruhiger, vor allem außerhalb der morgendlichen und abendlichen Rush-Hour.
Im Raum Rosenheim sorgen Durchfahrtsverbote an Wochenenden bis zum Ende der bayerischen Sommerferien für eine Entlastung der Anwohner. Autofahrer, die bei Stau die Autobahn verlassen, um über Landstraßen auszuweichen, werden an bestimmten Anschlussstellen von der Polizei auf die Autobahn zurückgeschickt. Das betrifft auf der A8 die Abfahrten Bad Aibling, Rosenheim-West, Rosenheim, Rohrdorf, Achenmühle, Frasdorf, Bernau am Chiemsee und Felden. Auf der A93 gilt dies für Reischenhart und Brannenburg.
Auf diesen Autobahnen wird es besonders eng
In beiden Fahrtrichtungen ist auf folgenden Strecken mit Staus zu rechnen:
- Fernstraßen zur und von der Nord- und Ostsee
- A1 Lübeck – Hamburg – Bremen – Dortmund
- A3 Passau – Nürnberg – Frankfurt – Köln
- A5 Basel – Karlsruhe – Heidelberg – Frankfurt
- A6 Mannheim – Heilbronn – Nürnberg
- A7 Hamburg – Flensburg
- A7 Füssen/Reutte – Ulm – Würzburg – Kassel – Hannover – Hamburg
- A8 Salzburg – München – Stuttgart – Karlsruhe
- A9 München – Nürnberg – Halle/Leipzig
- A10 Berliner Ring
- A11 Dreieck Uckermark – Berlin
- A19 Rostock – Dreieck Wittstock
- A24 Pritzwalk – Berlin
- A61 Ludwigshafen – Koblenz – Mönchengladbach
- A93 Kufstein – Inntaldreieck
- A95/B2 München – Garmisch-Partenkirchen
- A99 Umfahrung München
Vollsperrungen auf Autobahnen
Auf der A42 kommt es in Fahrtrichtung Dortmund zwischen Oberhausen Neue Mitte und Kreuz Essen-Nord von Samstag, 30. August, 22 Uhr bis Montagmorgen, 1. September, 5 Uhr zu einer Vollsperrung. Auf der A46 Richtung Düsseldorf ist der Abschnitt zwischen Wuppertal-Sonnborn und Haan-Ost bereits ab Freitag, 29. August, 20 Uhr gesperrt – die Sperrung dauert bis Montag, 1. September, 5 Uhr. In der Gegenrichtung auf der A46 von Düsseldorf nach Wuppertal ist zwischen Wuppertal-Cronenberg und Wuppertal-Sonnborn von Freitag, 29. August, bis Montag, 1. September, 5 Uhr, mit einer Vollsperrung zu rechnen.
Langfristig bleiben zwei weitere Sperren bestehen: Auf der A60 zwischen Bingen und Mainz wird täglich zwischen 21 und 5 Uhr gebaut – bis einschließlich 2. September. Die A45 bleibt im Abschnitt Lüdenscheid-Nord – Lüdenscheid weiterhin voll gesperrt.
Ausland: Rückreiseverkehr sorgt für dichte Straßen
Auch in Österreich, Italien, der Schweiz, den Niederlanden und Tschechien ist die Verkehrslage angespannt. Die Rückreise nach Deutschland sorgt für volle Straßen, insbesondere auf den Transitrouten.
In Österreich ist die Brennerautobahn wegen Bauarbeiten an der Luegbrücke weiterhin staugefährdet – auch wenn an Wochenenden beide Fahrstreifen freigegeben sind. Auf der Inntalautobahn (A12) sowie der Fernpassroute gelten an Wochenenden Abfahrtssperren. Am Reschenpass führt ein wechselweiser Einbahnverkehr südlich von Pfunds zu Verzögerungen. Der Pfändertunnel auf der A14 ist an verkehrsstarken Tagen baustellenfrei, aber nachts teilweise gesperrt.
In Tschechien verzögern Bauarbeiten an zwei Tunneln auf der D8 (Dresden – Prag) die Fahrt. In den Niederlanden besteht die zehntägige Sperre der wichtigen A12 östlich von Utrecht weiterhin, und zwar bis zum 1. September um 5 Uhr morgens.
Grenzkontrollen: Zeitverlust möglich
An den deutschen Außengrenzen finden weiterhin verschärfte, stichprobenartige Einreisekontrollen statt. Besonders betroffen sind Suben (A3), Walserberg (A8) und Kiefersfelden (A93).
Auch an den Übergängen nach Polen, Frankreich, Dänemark und in die Niederlande kommt es teils zu längeren Wartezeiten – etwa bei Ludwigsdorf (A4), Pomellen (A11), Frankfurt (Oder; A12) und Forst (A15). Wer Richtung Slowenien, Kroatien, Griechenland oder die Türkei fährt, muss mit mehrstündigen Verzögerungen rechnen.
Sprit sparen auf der Reise
Um ein wenig die Kraftstoffkosten für die Urlaubsreise oder den Ausflug zu minimieren, sollten Autofahrer nach Möglichkeit die Schwankungen der Kraftstoffpreise im Tagesverlauf nutzen. Für eine aktuelle Übersicht bietet sich unsere kostenlose Spritpreis-App "mehr tanken" (Google Play-Store oder Apple App-Store) an, die die aktuellen Kraftstoffpreise, eine Preis-Prognose und günstige Tankstellen in der Nähe anzeigt. Dort finden auch E-Auto-Fahrer Ladepunkte und deren Preise.