Das ist der neue Weltmeister-Pick-up
Der Hilux BEV nutzt eine Lithium-Ionen-Batterie mit 59,2 kWh Kapazität und zwei Elektromotoren – je einen an der Vorder- und Hinterachse.
Toyota hat die neue, neunte Generation des Hilux präsentiert. Der meistverkaufte Midsize-Pick-up der Welt kommt mit Hybrid-Diesel und erstmals auch elektrisch nach Europa.
Am 10. November 2025 hat Toyota die neue, neunte Generation des Hilux vorgestellt. In Thailand, wo der Hilux für den Großteil der weltweit rund 180 Märkte gebaut wird, feierte er im Rahmen der Thailand Motor Expo 2025 seine Publikumspremiere. Einen neuen Namen gibt es auch: Nach dem bisherigen "Revo" als Zusatzbezeichnung heißt der neue Hilux künftig "Travo"
Innen wie ein Land Cruiser
Äußerlich bleibt der neue Hilux seiner Linie treu, setzt aber auf klarere Strukturen und ein markanteres Gesicht. Schlanke, hoch angesetzte Scheinwerfer, ein breiter Kühlergrill mit zentralem Toyota-Schriftzug und stärker modellierte Stoßfänger prägen die Front. Am Heck erleichtern neue seitliche Trittstufen den Zugang zur Ladefläche. Trotz neuem Karosseriedesign bleibt der Hilux in seinen Proportionen fast unverändert: 5,32 Meter Länge, 1,86 Meter Breite und 1,80 Meter Höhe entsprechen weitgehend dem Vorgänger.
Im Innenraum orientiert sich der Hilux stärker an den aktuellen Land Cruiser-Modellen. Ein horizontales Armaturenbrett, digitale Instrumente und ein bis zu 12,3 Zoll großer Touchscreen bestimmen das Cockpit. Toyota betont dabei eine verbesserte Ergonomie gegenüber dem Vorgänger. Vor dem Schalthebel versammeln sich die Bedienelemente für die Geländetechnik, vom Drehschalter für die Fahrprogramme und dem Kippschalter für die Verteilergetriebesteuerung bis zur Ansteuerung von Bergabfahrkontrolle und Hinterachs-Sperre.
Alte Plattform bleibt
Technisch bleibt der Hilux bei seinem klassischen Konzept mit Leiterrahmenkonstruktion und Zuschalt-Allrad. Eine kleine Überraschung ist es dabei, dass der Hilux weiterhin auf der bisherigen IMV-Plattform aufbaut, die bereits unter dem Vorgängermodell Dienst schob. Die setzt Toyota weiterhin für den "Schwellenländer"-Hilux Champ und für den erst kürzlich vorgestellten Toyota FJ Cruiser ein. Diese preiswertere Basis hilft Kosten sparen, die teurere neue TNGA-F-Plattform des Land Cruiser oder des US-Modells Tacoma ist damit vom Tisch.
Neu ist eine elektrische Servolenkung, die die Manövrierbarkeit im Alltag verbessern und präzisere Rückmeldung geben soll. Das Sicherheitspaket Toyota T-Mate wurde ausgebaut. Es umfasst nun neben Notbrems- und Spurhalteassistent auch eine Fahrerüberwachung, Ausstiegswarnung sowie Over-the-Air-Updates für Assistenzfunktionen. In der deutschen Ausstattung werden alle Modelle mit Toyota Safety Sense, elektrischer Servolenkung, 12,3-Zoll-Infotainment, kabellosem Laden und vernetzten Diensten ausgeliefert.
In Europa wird der neue Hilux zunächst ausschließlich mit dem bereits im Vorgänger eingeführten Mildhybrid-Diesel antreten. An den bekannten Leistungsdaten ändert sich daher nichts: 204 PS und 500 Newtonmeter liefert der von einem Startergenerator unterstützte Vierzylinder-Turbodiesel mit 2,8 Liter Hubraum. Die Nutzlast von bis zu einer Tonne und die Anhängelast von 3.500 Kilogramm übernimmt der "Travo" ebenfalls vom Vorgänger.
Neuer Elektro-Hilux
Mit der Einführung eines batterieelektrischen Modells eröffnet Toyota für den Hilux ein neues Kapitel. Der Hilux BEV nutzt eine Lithium-Ionen-Batterie mit 59,2 kWh Kapazität und zwei Elektromotoren – je einen an der Vorder- und Hinterachse. Diese liefern ein Drehmoment von 205 Nm vorne und 268 Nm hinten. Damit verfügt der Pick-up über permanenten Allradantrieb, was ihn von anderen, heckgetriebenen Elektro-Pick-ups aus chinesischer Produktion abhebt. Die Reichweite soll bei rund 240 Kilometern liegen, die Nutzlast bei 715 Kilogramm, die Anhängelast bei 1,6 Tonnen.
Die recht überschaubare Reichweite legt nahe, dass der Elektro-Hilux vor allem für den gewerblichen oder kommunalen Einsatz und weniger für Freizeit-Kapitäne ausgelegt ist. Die Batterieeinheit ist laut Toyota gegen Beschädigungen und Wassereintritt geschützt, die Wattiefe (70 Zentimeter) entspricht der Verbrenner-Variante. Nachgeladen wird mit maximal 150 kW am Schnelllader.
Neben der Batterieversion arbeitet Toyota an einem Hilux mit Brennstoffzellenantrieb. Der FCEV-Hilux nutzt die Wasserstofftechnologie aus dem Mirai und soll 2028 auf den Markt kommen. In diesem Beitrag haben wir den Brennstoffzellen-Hilux bereits im Fahrbericht vorgestellt.
Marktstart und Preis
In Deutschland wird der neue Hilux mit dem 2,8-Liter-Mild-Hybrid-Diesel ausschließlich als Doppelkabiner zu den Händlern kommen. Auf anderen Märkten bleibt es beim zusätzlichen Angebot der Anderthalb- und Einzelkabiner mit entsprechend längerer Ladefläche. Wann genau der neue "Lux" in Europa antritt, lässt Toyota aktuell offen, spricht nur von einem Produktionsbeginn im Frühjahr 2026.
Preislich erwarten wir eine leichte Anpassung nach oben gegenüber der Vorgänger-Variante und damit rund 47.000 Euro Basispreis für die einfach ausgestattete Nutzfahrzeugversion sowie deutlich über 60.000 Euro für die fesch ausgestatteten Top-Modelle. Noch völlig offen ist das Preisniveau für den Elektro-Hilux.
