Stellantis baut auch nach 2030 Verbrenner in Europa
Stellantis verabschiedet sich vom Ziel, ab 2030 in Europa nur noch Elektroautos anzubieten. Stattdessen setzt der Konzern künftig auf einen flexiblen Mix aus E-Autos, Hybriden und Verbrennern.
Auf der IAA in München hat Stellantis-Europachef Jean-Philippe Imparato bestätigt: Der Konzern wird auch nach 2030 noch Verbrenner in Europa anbieten – dies berichtet Mopar Insiders. Damit verabschiedet sich Stellantis von der einstigen Vision einer reinen E-Flotte, die unter dem Programm "Dare Forward 2030" ausgerufen worden war.
Warum Stellantis umsteuert
Die Gründe liegen in der Marktrealität: In vielen europäischen Ländern entwickelt sich die Nachfrage nach Elektroautos nicht so, wie erhofft. Teilweise bleibt die Ladeinfrastruktur hinter den Erwartungen zurück, die Preise sind hoch – und günstige chinesische Hersteller machen Druck. Gleichzeitig belasten hohe Entwicklungs- und Produktionskosten die Profitabilität.
Neue Strategie unter CEO Filosa
Unter dem neuen CEO Antonio Filosa haben die Konzernverantwortlichen die bisherige E-Offensive neu bewertet. Statt ausschließlich auf Batterieautos zu setzen, fährt Stellantis nun eine Multi-Powertrain-Strategie. Neben Elektroautos sollen auch Hybride und Plug-in-Hybride eine wichtige Rolle spielen. Ziel: Kundennähe und Wirtschaftlichkeit gleichermaßen sichern.
Kritik an EU-Vorgaben
Imparato erklärte die EU-Vorgabe, ab 2035 nur noch emissionsfreie Neuwagen zuzulassen, als "unrealistisch". Statt eines radikalen Umbaus will Stellantis nun auf Flexibilität setzen. Damit reiht sich der Konzern in eine wachsende Liste von Herstellern ein, die ihre Elektrifizierungspläne angepasst haben – darunter Ford, Mercedes und Volvo.
Investitionen laufen weiter
Trotz der Abkehr vom reinen E-Ziel investiert Stellantis weiter Milliarden in die Elektromobilität. Ein neues Batterie-Werk in Spanien und die Partnerschaft mit dem chinesischen Hersteller Leapmotor sollen die Kosten senken und E-Autos erschwinglicher machen. Das große Ziel – Klimaneutralität bis 2038 – bleibt bestehen, nur der Weg dorthin wird vielfältiger.