Billige E-Autos dank Dienstwagen-Subventionen
Verkehrsminister Volker Wissing (FDP) zählt auf Dienstwagen-Leasingrückläufer, um den Gebrauchtwagenmarkt für Elektroautos zu stärken und somit langfristig für bezahlbare E-Autos zu sorgen.
Elektroautos sollen zum Erreichen der gesetzten Klimaziele im Verkehr beitragen, doch das geht nur, wenn sich die Leute ein E-Auto leisten können. "Der Gebrauchtwagenmarkt von Elektroautos speist sich im Augenblick hauptsächlich aus dem Dienstwagenmarkt. Das sollen diejenigen im Blick haben, die einerseits die Elektromobilität voranbringen wollen und andererseits fordern, den Dienstwagen abzuschaffen”, sagt Wissing der Deutschen Presse-Agentur. Er nimmt damit die Forderungen, steuerliche Vorteile für Dienstwagen abzuschaffen, in die Kritik.
Mehr Elektroautos in Privatbesitz
Der Gebrauchtwagenmarkt für Elektroautos in Deutschland kommt kaum voran. Hauptsächlich, weil es noch nicht genügend ältere E-Autos gibt. Außerdem kaufen überwiegend Privatpersonen elektrifizierte Autos und behalten sie länger als eine Firma ihre Leasingfahrzeuge. Im ersten Halbjahr dieses Jahres waren – laut Kraftfahrt-Bundesamt – 20,3 Prozent der Neuzulassungen E-Autos von Privatkunden. Der Firmenanteil lag lediglich bei 13,6 Prozent.
Doch Firmen erneuern ihre Dienstwagenflotten regelmäßig und könnten somit für mehr gebrauchte Elektroautos zu günstigeren Preisen sorgen. Thomas Peckruhn, Vizepräsident des Zentralverbands Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe (ZDK) geht davon aus, dass das Angebot erst in ein bis zwei Jahren, durch Leasingrückläufer wächst. Außerdem fahren erst sechs Prozent der Firmenwagenflotten elektrisch. Das bestätigt eine Umfrage der Deutschen Automobil Treuhand (DAT) unter Dienstwagenfahrern. 19 Prozent der Befragten behaupten jedoch, dass sie als nächstes Fahrzeug ein Elektroauto wählen möchten.
Die Fotoshow zeigt die Top 50 der neu zugelassenen Elektroautos im ersten Halbjahr 2023.