Klatschen oder Klatsche?
Die Volkswagen Group hat im Jahr 2024 weltweit 9,03 Millionen Fahrzeuge ausgeliefert. Dies bedeutet einen Rückgang von 2,3 % im Vergleich zu den 9,24 Millionen Einheiten des Vorjahres.
Besonders betroffen war der deutsche Heimatmarkt, wo die Auslieferungen um 2,2 Prozent zurückgingen. Europa zeigte eine stabilere Entwicklung: Die Gesamtzahl der Auslieferungen blieb mit 3,77 Millionen Fahrzeugen nahezu unverändert. Innerhalb Europas konnten vor allem die Märkte in Zentral- und Osteuropa mit einem Wachstum von 1,7 Prozent positiv herausstechen.
China ein Desaster
Die größten Schwierigkeiten hat Volkswagen in China, dem weltweit wichtigsten Automarkt. Hier sank der Absatz um 9,5 Prozent, was einer Gesamtzahl von 2,93 Millionen Fahrzeugen entspricht. Der Rückgang ist vor allem auf den intensiven Wettbewerb und Preisdruck zurückzuführen. In der Region Asien-Pazifik außerhalb Chinas gab es ebenfalls starke Rückgänge. Dort fielen die Auslieferungen um 17,6 Prozent auf 295.200 Fahrzeuge.
Immerhin: In Nordamerika erzielte VW ein Plus von 6,4 Prozent (USA: 2,0 %), was 1,06 Millionen ausgelieferten Fahrzeugen entspricht. Besonders bemerkenswert war das Wachstum in Südamerika, wo die Auslieferungen um 14,7 Prozent auf 594.300 Fahrzeuge stiegen. Hier stach Brasilien mit einem Plus von 18,2 Prozent als Wachstumsmotor hervor.
Audi und Bentley mit dickem Minus
Ein Blick auf die Marken des Konzerns zeigt ebenfalls Licht und Schatten. Besonders die Markengruppe Progressive, zu der Audi gehört, hatte ein schwieriges Jahr. Die Auslieferungen sanken um 11,8 Prozent auf 1,69 Millionen Fahrzeuge. Während Audi mit 1,67 Millionen Autos ebenfalls ein Minus von 11,8 Prozent einfuhr und Bentley sogar mit Minus 21,5 Prozent hervorsticht (10.600 abgesetzte Modell), konnte in der Sparte Lamborghini ein Plus von 5,7 Prozent (10.700 Modelle) realisiert werden. Auch Porsche, Teil der Markengruppe Sport Luxury, verzeichnete mit 310.700 Fahrzeugen einen leichten Rückgang von drei Prozent.
Die Core-Gruppe mit VW Pkw, Skoda und Seat/Cupra sowie die Nutzfahrzeug-Sparte legten 2024 um 0,4 Prozent gesamt zu. Einzig die Auslieferungen von VW Pkw ging mit 1,4 Prozent zurück, die Nutzfahrzeuge um 0,3 Prozent. Škoda und Seat/Cupra trugen maßgeblich zu den positiven Markenentwicklungen bei. Škoda steigerte die Auslieferungen um 6,9 % auf 926.600 Fahrzeuge, die Spanier erzielten ein Plus von 7,5 % auf 558.200 Fahrzeuge.
Elektromobilität: Licht und Schatten
Die Auslieferungen von vollelektrischen Fahrzeugen (BEV) erreichten weltweit 744.800 Einheiten, was einem Rückgang von 3,4 Prozent entspricht. Besonders der US-Markt zeigte sich schwach: Hier fielen die Auslieferungen um 30,5 Prozent auf 49.400 Fahrzeuge. Europa blieb mit 447.900 Einheiten der wichtigste Markt für die Elektromobilität des Konzerns, obwohl ein leichter Rückgang um 5,2 Prozent zu verzeichnen war. In China zeigte sich hingegen ein positiver Trend. Hier stiegen die BEV-Auslieferungen um 8,1 Prozent auf 207.400 Fahrzeuge.
Volkswagen sieht in den steigenden Auftragseingängen in Europa, insbesondere bei neuen Modellen wie dem VW ID.7, Audi Q6 E-Tron und Porsche Macan, Anlass zur Zuversicht. Partnerschaften mit chinesischen Unternehmen wie XPeng sollen dazu beitragen, den Absatz in China zu stabilisieren und bis 2030 auf rund vier Millionen Fahrzeuge zu steigern. Insgesamt bleibt der Konzern optimistisch, die Elektromobilität weiter voranzutreiben und seine globale Marktstellung zu stärken.
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