Werk wird zum E-Motoren-Zentrum
Das Komponentenwerk von VW in Kassel wird langfristig zu einem reinen Systemanbieter für die E-Mobilität umgebaut. Dazu wird die Zahl der Fertigungslinien bis in vier Jahren verdoppelt.
Der Standort Kassel der Volkswagen Group Components, gelegen im Nachbarort Baunatal, soll zum E-Motoren-Zentrum der Zukunft ausgebaut werden. VW kündigt dazu an, die Anzahl der aktuell 18 Fertigungslinien für E-Motoren und weitere E-Komponenten in den kommenden vier Jahren zu verdoppeln. Langfristig soll Kassel damit zum reinen E-Werk und zum Systemanbieter für die E-Mobilität werden.
Außerdem will das Werk ab 2025 in die Fertigung von Puls-Wechselrichtern einsteigen. Dieses Bauteil dient als zentrale Steuerungs- und Regelungseinheit für elektrische Antriebsstränge und gilt als ein Schlüssel zu geringeren Stromverbräuchen, größeren Reichweiten und höherer Leistung.
Kassel baut E-Antrieb für SSP
Als konzernweites Kompetenzzentrum für E-Antriebe entwickelt Kassel im Verbund mit den Marken Volkswagen und Audi den elektrischen Antriebsstrang der künftigen Scalable Systems Plattform (SSP). Das erste Auto auf der neuen SSP wird der VW Trinity sein. Für diese Schritte investiert VW bis 2026 rund 1,2 Milliarden Euro in den Standort, mehr als zwei Drittel der Summe entfällt auf Entwicklung und Fertigung von E-Komponenten.
Kassel ist mit rund 16.000 Mitarbeitern das weltgrößte Komponentenwerk des Volkswagen-Konzerns. Bereits seit 2015 werden dort Baugruppen für Elektroantriebe produziert. Beginnend mit den ersten elektrischen Antrieben für den E-Up sind bis heute insgesamt 1,7 Mio. alternative Antriebe gefertigt worden. Der Standort produziert heute unter anderem elektrische Antriebe für die MEB-Modelle des Volkswagen-Konzerns für Europa und Nordamerika. Aktuell sind rund 4.000 Mitarbeiter in der E-Mobilität beschäftigt.