Kompakter Lademeister reloaded
Der neue Golf mit Kombiheck kommt 2020. Wie das Steilheckmodell steht er auf der Plattform des Vorgängers und hat wieder einen erheblich größeren Kofferraum. Jetzt wurde ein erster Erlkönig erwischt.
Mit dem Golf 8 kommt erst die sechste Generation des Golf Variant – von Golf I und II gab’s keinen Kombi. Inzwischen steht der für etwa 20 Prozent des Absatzvolumens der Baureihe also für ungefähr 200.000 Stück pro Jahr.
Einen Kompaktwagen mit verlängertem Steilheck (beim Golf ziemlich genau 30 Zentimeter) und entsprechend größerem Laderaum haben im VW-Konzern Seat und Skoda (Leon ST und Octavia Combi). Letzterer hat aber schon in der Stummelheckversion mehr Radstand als der Golf, während der Leon auf der gleichen Plattform steht wie das Wolfsburger Original.
Ähnlich Abmessungen wie beim Vorgänger
Da der Golf 8 zudem auf der gleichen Plattform steht wie der Golf VII, wird sich an den Abmessungen (Länge 4,57 Meter) wenig und am Radstand von 2,63 Meter gar nichts ändern. Am Kofferraumvolumen vermutlich auch nicht. Das aktuelle Modell kann 605 bis 1.620 Liter einladen. Der Leon ST ist nur minimal kürzer, schafft aber wegen des weniger steilen Hecks nur 587 bis 1.470 Liter.
Und da der Variant mehr oder weniger bis zur C-Säule dem Steilheckmodell entspricht, wird er sich davor so verändern, wie der Golf 7 gegenüber Generation 8, sprich: Neues Interieur und Infotainment-System, auf Wunsch mehr Assistenzsysteme und überarbeitete Motoren mit Mild-Hybrid-Unterstützung. Also ist dieser Generationswechsel nur ein Facelift? Dass die großen Neuerungen inzwischen unter dem Blech stattfinden, illustriert neben den neuen emissions- und CO2-optimierten Motoren vor allem ein Zahl: Die Rechnerleistung für die Assistenzsysteme zum teilautonom Fahren und fürs Infotainment hat sich beim Golf 8 gegenüber dem Vorgänger laut VW verzehnfacht. Und das kommt natürlich auch dem Variant zu Gute.
Leistungsspanne wie gehabt
Den schwächsten Motor mit weniger als 100 PS wird VW auch im nächsten Variant nicht anbieten, so dass es bei einer Leistungsspanne von etwa 115 bis über 300 PS bleibt – die R-Version mit Allradantrieb und 2,0-Liter-Turbo als Topmodell scheint gesetzt. Vermutlich wird es auch weiterhin die Alltrack-Version geben. Anrollen wird der Golf 8 Variant in der zweiten Jahreshälfte 2020, denn bereits auf der Vorstellung des neuen ID.3 Ende 2019 für Mitarbeiter sagte Betriebsratschef Bernd Osterloh: "Mit der Umrüstung der Fabrik in Zwickau auf Elektromobilität kommt nächstes Jahr zusätzlich das gesamte Produktionsvolumen des Golf Variant ins Stammwerk nach Wolfsburg."
Schöne Aussichten: Die Preise dürften sich beim Generationswechsel kaum verändern. Es sollte also wieder bei etwa 22.500 Euro losgehen, der Preisabstand zum normalen Golf dürfte erneut bei 1.100 Euro liegen. Selbst der Serienstartablauf entspricht damit weitgehend dem Vorgänger: Der kam im Sommer 2013, während das Steilheck Ende 2012 anlief.