Neue E-Modelle kommen später

Volkswagen verschiebt den Start von zwei Schlüsselmodellen seiner Elektro-Offensive deutlich nach hinten. Die Hintergründe.
Nach Informationen des "Handelsblatts" aus Konzernkreisen sollen sowohl der ID.Golf als auch das SUV ID.Roc erst ab 2030 in Serie gehen – und damit deutlich später als bisher vorgesehen. Als Gründe nennt das Blatt hohen Kostendruck, eine schwächere Nachfrage nach Elektroautos und noch ungeklärte Produktionsfragen.
Die Verzögerungen betreffen auch die Werke im Konzern. So werde der Verbrenner-Golf, lange Symbol und Volumenmodell der Marke, später als geplant aus Wolfsburg nach Mexiko verlagert. Zugleich bleibe der ID.3 länger in Zwickau und ziehe nicht wie ursprünglich vorgesehen 2027 ins Stammwerk um. Damit werde das Werk Wolfsburg frühestens 2028 mit einer nennenswerten Elektroproduktion beginnen, so das "Handelsblatt".
Planungsrunde in Bewegung
Die Angaben sind Teil der laufenden Fünf-Jahres-Planungsrunde, die üblicherweise im November stattfindet. Dabei legt der VW-Aufsichtsrat die Verteilung der Modelle auf die weltweit 115 Werke sowie die Finanzplanung fest. Doch auch der Zeitpunkt dieser Sitzung gilt laut "Handelsblatt" als unsicher. Ein Beteiligter wird mit den Worten zitiert: "Ich würde an die aktuelle Planungsrunde mal ein riesiges Fragezeichen stellen."
Die Modellverschiebungen hängen zudem mit der künftigen Konzernarchitektur SSP zusammen. Bereits zuvor war berichtet worden, dass der ID.Golf nicht wie geplant 2028, sondern erst später auf der SSP-Plattform anlaufen könne. Die nun genannten Starttermine ab 2030 bestätigen diese Tendenz.
Neue Namensstrategie
Parallel zu den Zeitplänen hat Volkswagen damit begonnen, die Bezeichnung seiner Elektro-Modelle zu ändern. Anstelle von reinen Nummerierungen in der ID.-Familie sollen künftig bekannte Modellnamen aus dem bestehenden Portfolio genutzt werden. So wird aus dem ID.2 ab 2026 der VW ID. Polo, zusätzlich kommt eine sportliche Variante als VW ID. Polo GTI auf den Markt.
Vertriebsvorstand Martin Sander erklärte dazu: "Ein Modell wie der Polo zeigt, wie kraftvoll ein Name sein kann: Er steht für Verlässlichkeit, Persönlichkeit und Geschichte." Auch Markenchef Thomas Schäfer betonte, dass vertraute Namen stärker im Alltag der Kunden verankert seien. Weitere Modellbezeichnungen wie ID. Golf, ID. Roc (elektrischer T-Roc) aber auch ID. Passat folgen, sodass die elektrische Produktpalette stärker an die bekannten Baureihen anschließt. Unbestätigt ist indes, dass VW in Zukunft auch gänzlich auf das Kürzel "ID." verzichtet.