Hier driftet der Harlekin-Polo im Gymkhana-Stil

Rallye-Weltmeister Johan Kristoffersson scheucht diverse VW Polo durch Hafen und Werk in Südafrika. Das Video im Gymkhana-Stil entstand zum 50. des Kleinwagens.
VW hat zum 50. Polo -Jubiläum ein wildes Video im Gymkhana-Stil gedreht: "50 Years of an Icon: Polo Project Drift – The Film" zeigt Johan Kristoffersson am Steuer diverser Rallye-Polo im Harlekin-Look. Dass der schwedische Rallye-Fahrer als siebenfacher FIA-World-RX-Champion und zweifacher Extreme-E-Sieger eine Menge Expertise im Gasgeben und Querfahren hat, zeigt er im Hafen von Gqeberha und im Volkswagenwerk Kariega. In dem südafrikanischen Werk stellt Volkswagen den Polo auch für den europäischen Markt her, seit die Fertigung im spanischen Werk Navarra am 2.2.205 mit einem metallicblauen Polo Life nach über 40 Jahren geendet hat; dort wird die Fertigung auf Elektro-Modelle umgestellt.
Kristoffersson driftet mit Rallye-Polo im Harlekin-Look
Kristofferson startet im Hafen mit dem zweifachen Weltmeisterauto Polo WRX, markiert das Gelände mit schwarzen Streifen, driftet zwischen 40-Fuß-Seecontainern, die zu einer "50" aufgestapelt sind. Hinweise auf das Jubiläum finden sich im gesamten Video – unter anderem auf Bildschirmen im Werk. Alle Polos, mit denen Kristoffersson fährt, sind im Harlekin-Look beklebt – bis auf einen.
Noch im Hafen wechselt der Schwede mit einem knappen "cool" in einen Polo WRC, rast zur Fertigungsstätte und driftet auf dem Werksgelände an einem originalen Harlekin vorbei durch eine Pfütze. Die wilde Fahrt führt weiter durch Lagerhallen und an Fertigungsrobotern vorbei. Immer wieder poppt die "50" auf, einmal bläst der vorbeirasende Polo Kerzen auf einer Geburtstagstorte aus.
Draußen wechselt Kristofferson dann auf einen Polo RX1e, mit dem VW zweimal Weltmeister wurde. Begleitet von diversen Renn-Polo und einem Red-Bull-Kunstflieger geht es über eine Teststrecke und wieder zurück in die Fertigungshalle. Dortr schnappt sich Kristofferson einen fabrikfrischen Polo GTI vom Band der Endkontrolle und stellt ihn draußen mit einem präzisen Drift neben seinen Nachfolger, den noch getarnten ID.Polo.
VW hat in 50 Jahren 20 Millionen Polo gebaut
In 50 Jahren hat Volkswagen über 20 Millionen Polo verkauft – ein Modell, das ursprünglich gar kein VW war. Denn 1974 stellte Audi den Audi 50 vor, entwickelt in Ingolstadt, aber gebaut in Wolfsburg. Ein Jahr später feierte das Schwestermodell VW Polo vom Band und auf dem Genfer Autosalon Premiere. Damit hatte VW nach Passat und Golf innerhalb von drei Jahren das dritte Modell in Folge präsentiert. Alle drei Baureihen zählen bis heute zu den Bestsellern der Marke.
Vom Polo der ersten Generation entstanden zwischen 1975 und 1981 rund 750.000 Exemplare, wobei 1976 mit knapp 145.000 Fahrzeugen das erfolgreichste Jahr war. Erhalten sind nur wenige, denn Rost und schwache Blechqualität setzten den frühen Modellen stark zu.
Polo-Anfänge mit Pappe und 40 PS
Technisch fiel der Polo zunächst deutlich einfacher aus als der Audi 50. Statt 50 PS aus 1,1 Litern leistete der kleine VW nur 40 PS aus 900 Kubikzentimetern, verzichtete auf eine Startautomatik und setzte selbst vorne auf Trommelbremsen. Auch die Ausstattung war spartanisch – bis hin zu Türverkleidungen aus Pappe. Mit den Varianten Polo L, GLS und der Stufenheckversion Derby erweiterte VW das Angebot in den späten 1970er-Jahren, während Audi den 50 bereits 1978 nach knapp 181.000 Einheiten wieder einstellte. Damit blieb der Polo alleiniger Vertreter im Segment und ist bis heute das kürzeste VW-Modell – sogar kürzer als Lupo und Up. Mit 685 Kilogramm Leergewicht reichten die 40 bis 50 PS der ersten Generation für rund 150 km/h Spitze.
Sportliche Polo mit bis zu 220 PS
Später entwickelte sich der Polo auch zur sportlichen Alternative. 1987 debütierte mit dem GT G40 der erste leistungsstarke Ableger, ab 1998 folgte der Polo GTI. Ein Höhepunkt war der Rallye-Polo R WRC, mit dem VW ab 2013 vier WM-Titel gewann. Die auf 2.500 Stück limitierte Straßenversion R WRC Street gilt bis heute als stärkster Polo der Seriengeschichte: 220 PS aus einem Zweiliter-Turbo und Sechsgang-Schaltgetriebe machten den Kleinwagen zu einem echten Hochleistungsträger.