Audi Crosslane im Fahrbericht
Mit dem Sparmodell A2 war Audi 1999 zu früh dran. Der Nachfolger
soll vor allem als Q-Variante den Nerv der Zeit besser treffen.
Erste Ausfahrt mit der Studie Crosslane, die einen Ausblick auf den
Q2 gibt. Serienstart: 2015.
Eigentlich hätten wir genau das nicht tun dürfen: dem Heimrasen der Erfolgsmannschaft Bayern München" itemprop="name" />FC Bayern München auch nur ein Haar krümmen. Schließlich wird er täglich von zwei Rasenmähern gepflegt, die in stundenlanger Arbeit jeweils nur wenige Millimeter herunterschneiden, damit kein einziger quer stehender Grashalm den Erfolg der Fußballmannschaft stören kann. Aber, ganz ehrlich, wir haben es getan: Rund 1.400 Kilogramm haben wir auf die grünen Stengelchen gepresst. Ein Rangierfehler bei einer Fotoproduktion mit dem Audi Crosslane Coupé, das auto motor und sport exklusiv für Fahr- und Fotomöglichkeiten in der Münchner Allianz-Arena zur Verfügung stand.
Crossover-Kleinwagen boomen
Als Fußballfan denken Sie jetzt: „So schwer?“ Wir fragen: „So leicht?“ Schließlich geht es hier um ein vollwertiges Auto; 4,21 Meter lang, 1,88 Meter breit und nur 1,51 Meter hoch, das auf eines der am stärksten wachsenden Segmente zielt: der Crossover-Modelle im Kleinwagenbereich.
Das Audi Crosslane Coupé wurde als Studie erstmals auf dem Pariser Autosalon im Oktober der Öffentlichkeit präsentiert. Die Botschaft ist vielfältig: Das Modell belegt, dass Audi nicht nur einen Nachfolger des A2 bauen will, der als Kleinwagen mit Aluminium-Karosserie ab 1999 wenig Liebhaber fand, sondern auch eine SUV-Version. Der A2 war damals einfach zu teuer und in seiner Form zu exotisch, obwohl er mit Verbrauchswerten um drei Liter pro 100 Kilometer eines der ersten Sparkonzepte darstellte. 2005 beschloss der Audi-Vorstand mangels Erfolges die Einstellung des Projektes. Zu früh geschossen, könnte man rückblickend titeln, denn das Konzept war genial – nur seiner Zeit zu weit voraus.
Audi Q2 startet 2015
Mittlerweile haben sich diese Zeiten aber geändert, und deshalb erweckt Audi die Idee zu neuem Leben: Ab 2014 gibt es wieder einen A2, dem eine ganze Familie folgen soll. Der Audi Crosslane gibt einen Ausblick auf die SUV-Variante Q2, die 2015 marktreif sein soll. Dann auch zeitgemäß als Plug-in-Hybrid, der als Dual-Mode-Hybrid über zwei E-Motoren und einen Dreizylinder-Benziner verfügt (177 PS Systemleistung) und unterschiedliche Betriebsmodi erlaubt. Rein elektrisch soll sich das Auto bis zu 85 Kilometer bewegen lassen, der Verbrauch sich nach NEFZ-Zyklusberechnung auf 1,1 Liter pro 100 Kilometer belaufen, was einem CO2-Ausstoß von 26 g/km entspräche.
Klingt gut, oder? Und es fährt sich auch so – selbst, wenn der Prototyp nur wenige Kilometer zulässt. Das Ansprechverhalten ist wie bei vielen E-Autos überzeugend, der Wendekreis des Kompakt-SUV ansprechend klein. Den auto motor und sport-Top-Test unter Stadtbedingungen würde der attraktive Zweitürer problemlos bestehen. Ein Raumwunder ist das Modell auf der quermodularen Plattform allerdings nicht. Im Fond finden nur Personen bis 1,50 Meter Platz. Aber sie werden genauso wie die Frontpassagiere von dem herausnehmbaren Dach begeistert sein – ein Detail, das Vorstandschef Rupert Stadler persönlich initiiert hat. Per Knopfdruck löst es seine Position, danach lässt es sich – nur acht Kilo schwer – im Gepäckabteil verstauen.
Audi Crosslane mit neuen Design-Vorgaben
Der Audi Crosslane gibt übrigens nicht nur einen Ausblick auf eine A2-Variante. Er zeigt auch, dass sich die Marke in puncto Design weiterentwickeln will. Designchef Wolfgang Egger: „Wir wollen mehr Emotion in die Marke bringen. Dieses Concept ist bereits al dente und braucht keinen Geschmacksverstärker.“ Bemerkenswert ist, wie stark Egger noch einmal an der Seitenlinie arbeitete, als er nach dem Weggang von Co-Designchef Stefan Sielaff den Job allein weitergemacht hat: „Es gibt eine alte Regel: Wenn die Seitenlinie stimmt, dann haben wir 50 Prozent des gesamten Designs.“ Die Techniker, die für das Projekt verantwortlich sind, mussten genau in diesem Bereich kurz vor der Premiere in Paris noch viele Änderungen vornehmen lassen. Die Vision leuchtet ein: ein kleiner Geländegänger, der dank dem Einsatz unterschiedlicher Leichtbaumaterialien (Aluminium, kohlefaserverstärkter sowie glasfaserverstärkter Kunststoff) auf Diät gesetzt wurde und dem Audi-Bekenntnis zu Plug-in-Hybriden als Erfolgsrezept der Zukunft folgt. Das alles gepaart mit extrem modernem Interieur inklusive einem frei programmierbaren Digitalcockpit und Touchpad in der Mittelkonsole.
Doch nicht nur die Technik, auch das Segment der kleinen SUV liegt im Trend. Kein Wunder, dass Smart mit dem Forfour und Peugeot mit dem 2008 genauso an den Start gehen werden wie BMW mit dem X2. Doch ob es diesen künftigen Konkurrenz-Modellen jemals möglich sein wird, dem Hausrasen des 1. Bayern München" itemprop="name" />FC Bayern München in der Allianz-Arena auch nur ein Haar zu krümmen? Auf jeden Fall nicht in dieser Fußballsaison. Das hat ganz alleine der Audi Crosslane geschafft – wenn auch ohne jede Absicht.