Audi S4 Cabrio und BMW 645 Ci Cabrio im Vergleichstest
In ihrer Ursprungsform, als Limousine beim Audi und Coupé beim BMW, sind sie grundverschiedene Typen. Aber als Cabrios scheinen sie im gleichen Revier zu wildern, mit bulligen V8-Motoren und ausgeprägt sportlichen Ansätzen.
Der heckgetriebene BMW 645 Ci Cabrio erkämpft sich auf dem Kleinen Kurs einen hauchdünnen Vorsprung vor dem Audi S4 Cabrio mit Allradantrieb. Dies liegt am präziseren Einlenkverhalten und in der neutraleren Auslegung im Grenzbereich.
Der Vorsprung würde deutlicher ausfallen, wenn dem BMW eine Differenzialsperre aus den engen Kehren helfen würde. Hier kann der Audi durch bessere Traktion wieder Boden gutmachen. Sein Nachteil ist das trägere Einlenken und die latente Neigung zum Untersteuern. Beide Bremsanlage überzeugen durch sehr gute Verzögerung und Standhaftigkeit.
Auf den Punkt gebracht
Eine Genmanipulation, eine Kreuzung aus beiden – das wäre wohl die optimalste Produktform eines Achtzylinder-Cabrios. Der Audi S4 Cabrio steuert hierfür seinen genussreichen V8 bei, mit fulminantem Antritt aus dem Drehzahlkeller und nahezu ungezügelter Drehfreude, umhüllt von einem feinen Sound, der sich aus einem dumpfen Grundton und einem hochfrequenten Schreien zusammensetzt. Das BMW 645 Ci Cabrio kredenzt im Gegenzug solch feine Zutaten wie Dynamic Drive und Aktivlenkung, vielleicht auch noch das Getriebe, das einen Hauch knackiger und präziser zu schalten ist. Alles zusammen wieder auf dem Preisniveau des Ingolstädters – und die technische Komposition wäre perfekt. Optisch scheiden sich die Geis-ter. Der A4 hat zwar schon einige Jahre auf dem Buckel, wirkt aber dennoch frisch, kräftig und mit einem Hauch Understatement. Der BMW hingegen zeigt sich futuristisch und polarisierend. Aber Hand aufs Herz: Das Coupé wirkt einfach schlüssiger.