„Driving home for Christmas“
Der britische Sänger, Songwriter und Autofan Chris Rea ist am Montag (22.12.2025) im Alter von 74 Jahren verstorben. Nach Angaben der Familie starb Rea friedlich im Krankenhaus nach kurzer Krankheit.
Ausgerechnet zwei Tage vor Heiligabend endet damit das Leben eines Künstlers, dessen Name untrennbar mit dem Autofahren verbunden ist – musikalisch wie privat. Mit "Driving Home for Christmas" schuf Rea einen Welterfolg, der bis heute jedes Jahr zur Weihnachtszeit präsent ist.
Autofan, Sammler und aktiver Rennfahrer
Autos waren für Chris Rea kein Beiwerk, sondern ein zentrales Lebensthema. Er galt als ausgewiesener Sammler klassischer Sport- und Rennwagen und bewegte viele seiner Fahrzeuge selbst. Zu seinem Fuhrpark zählten unter anderem Ferrari Dino, Ferrari 328, Lotus 6, Lotus Elan 26R sowie ein Caterham Seven, der später das Cover seines Albums "Auberge" prägte.
Rea war zudem aktiver Teilnehmer im historischen Motorsport. Er fuhr bei Classic-Racing-Veranstaltungen, trat 1993 als Gaststarter beim TOCA Shootout im Umfeld der britischen Tourenwagenmeisterschaft an und war Mitglied des Historic Racing Drivers Club. Seine Nähe zum Rennsport ging so weit, dass er Mitte der 1990er-Jahre bei einzelnen Formel-1-Rennen als Mechaniker im Boxenteam von Jordan arbeitete – bewusst ohne VIP-Status.
Diese Leidenschaft floss auch in seine künstlerische Arbeit ein. Mit dem Film La Passione verband Rea Musik, Film und Automobilkultur. Das Projekt kreist um Ferrari, historischen Motorsport und frühe Prägungen und gilt als eines seiner persönlichsten Werke.
Musik zwischen Straße, Blues und Pop
Chris Rea wurde am 4.3.1951 im nordenglischen Middlesbrough geboren. Sein Vater war Italiener, seine Mutter Irin. Die Familie betrieb eine Eisfabrik und mehrere Cafés, in denen Rea als Jugendlicher arbeitete. Ursprünglich wollte er Journalist werden, wandte sich jedoch in seinen frühen Zwanzigern der Musik zu.
Seinen Durchbruch feierte er Ende der 1970er-Jahre mit Fool (If You Think It’s Over). Es folgten internationale Erfolge mit On the Beach, Josephine, Let’s Dance und The Road to Hell. Insgesamt veröffentlichte Rea 25 Studioalben, mehrere davon erreichten Platz eins der britischen Charts. Weltweit verkaufte er mehr als 30 Millionen Alben.
Musikalisch verband Rea Blues, Pop, Soul und Rock. Kennzeichnend waren seine raue Stimme und das prägende Slide-Gitarrenspiel. Viele seiner Texte kreisen um Straßen, Bewegung und das Unterwegssein, oft nüchtern beobachtend und nah am Alltag.
Krankheit, Rückzug und künstlerische Eigenständigkeit
Reas Leben war über Jahre von schweren gesundheitlichen Einschnitten geprägt. Anfang der 2000er-Jahre wurde bei ihm Bauchspeicheldrüsenkrebs diagnostiziert, später erlitt er einen Schlaganfall. Trotz dieser Belastungen blieb er künstlerisch aktiv und wandte sich zunehmend dem Blues zu, den er als seine musikalische Basis verstand.
Privat lebte Rea zurückgezogen. Er war seit Jugendtagen mit seiner Frau Joan verheiratet, mit der er zwei Töchter hatte, deren Namen auch in seinem Werk auftauchen.
