Fiat Punto 1.2 16 V, Opel Corsa 1.2 16 V, Renault Clio 1.4, VW Polo 1.4 16 V
Die Rechnung im Kleinwagen-Segment muss mit dem neuen Opel Corsa wieder aufgemacht werden: Im Vergleich mit Fiat Punto, Renault Clio und VW Polo sollen die kleinen, automobilen Perlen zeigen, dass sie spritzigen Fahrspass und hohen Alltagsnutzen zu vertretbaren Preisen bieten.
Otto Hofmayer, Leiter der Testabteilung von auto motor und sport, lehnt sich beeindruckt an den neuen Opel Corsa 1.2 16 V: „Mehr Auto braucht kein Mensch.“ Unter beifälligem Nicken wandert die obligatorische Vergleichsfahrt-Zigarette in den Mundwinkel von Autor Götz Leyrer: „ ...ist schon überzeugend, wie gut diese kleinen Autos ihre Sache machen.“ – „Kosten ja aber auch ein nettes Sümmchen. Von wegen preisgünstige Kleinwagen ...“ Eine Beurteilung, die geradezu bezeichnend ist für die aktuelle Generation von Kleinwagen in der 75- PS-Klasse. Eine Stufe über der sparsamen Kargheit der 1,0-Liter-Basismotorisierungen finden die Käufer stramme High-Tech-Motörchen, die spritzigen Leistungsanspruch mit immer noch ausgezeichneter Wirtschaftlichkeit verbinden. Und die Fahrzeugqualität von Polo, Punto, Clio und Co ist auf einem so hohen Niveau, dass selbst intime Kenner modernen Automobilbaus nicht umhin können, die Effizienz und Attraktivität der modernen Minis zu preisen. Mit dem neu hinzugekommenen Opel Corsa erhält die Klasse frisches Blut. Frech gestylt, aber vor allem deutlich aus den Fugen gegangen, präsentiert sich der Neuzugang. Fast fünf Zentimeter mehr Radstand, ein Breitenwachstum von drei Zentimetern und die um zwei Zentimeter angestiegene Höhe machen aus dem kleinen Hüpfer ein deutlich bulligeres Auto, das mit den scharf umgrenzten Radhäusern und den weit bis in die Scheinwerferpartie gezogenen Linien der Front modern und elegant daherkommt. Aber auch im Innenraum machen sich die gestiegenen Maße – acht Zentimeter breiter und eine um zehn Zentimeter nach vorn gerückte Windschutzscheibe – bemerkbar. Das Raumgefühl im Corsa ist sehr gut, niemals entsteht der Eindruck, beengt in einem Kleinwagen zu sitzen. Dazu passt das funktionale Cockpit – Opel setzt hier neue Maßstäbe in Sachen Übersichtlichkeit und Bedienbarkeit. Und ganz nebenbei wirkt das Corsa-Interieur nicht übertrieben, sondern zurückhaltend und angenehm. Einziger Wermutstropfen: Das dunkle Kunststoffmaterial des Armaturenträgers könnte griffsympathischer, weicher sein. Dass das nicht zuviel verlangt ist, beweist der VW Polo, dessen Armaturenbrett mit einer dünn gummierten Oberfläche eine um Welten angenehmere Ausstrahlung vermittelt. Mit solchen Mehr-Wert-Elementen könnte sich der VW Polo klar vor den Corsa setzen, er verdirbt sich jedoch den hochwertigen, funktionalen Gesamteindruck durch die zu tief angeordneten Bedienelemente der Klimaanlage und die Rundinstrumente aus dem Lupo.